Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

menen Menschlichen Natur habe baldt in Mutter Leibe / vnd von dem Augenblick seiner Empfängnüß an / Göttliche Maiestet warhafftig gehabt / Vnd machen sich hierüber vber die Masse vnnütz. Admonit. pag. 87. Zu welcher Zeit Christus nach der angenommenen Menschlichen natur sein Malestet empfan gen habe.Nun stehet es so ferrn im Christlichen Concordien Buch / wie es jetzundt erzehlet / vnd ist die ewige vnwandelbare Warheit / kan auch nimmermehr verneinet werden / man wolte dann Gottes Wort selbst verleugnen / Dann Johannis 1 stehet ja außdrücklich geschrieben / Wir sahen seine Herrligkeit / vnd Joh. 2. Ihesus offenbarte seine Herrligkeit / So mus er sie ja freylich gehabt haben. Wann hat er sie aber sonst bekommen / dann da die persönliche Vereinigung der Göttlichen vnnd Menschlichen Naturen geschehen in Mutter Leibe / da er empfangen worden. Also hat er sie auch erzeiget / da er / wie das Concordien Buch pag. 307 meldet / von seiner Mutter der Jungfrawen Marien / vnuersehret jhrer Jungfrawschafft / geboren. Gleicher Gestalt hat er solche seine Maiestet erwiesen in seinen Wunderzeichen / die er hin vnd wider / auch zur Zeit seiner Ernidrigrung gethan. Item / in den Offenbarungen / Matt. 17. auff dem Berg Thabor. Ioh. 12. vnd anderswo mehr / etc. Daraus vnwidersprechlich wahr / das er seine Maiestet in der Empfängnüß in Mutter Leib vberkommen / vnd auch für der Aufferstehung gehabt. Vnd eben dieses bezeugt auch Gregorius Nissenus mit folgenden Worten: Ipsa dextera Dei vnitum sibi hominem in propriam euexit celsitudinem per vnionem. Das ist / Die rechte Hand Gottes selbst hat die angenommene Menschliche Natur / durch die persönliche Vereinigung / zu jhrer eigen Hoheit oder Maiestet erhaben. Vnd Leo epist. 81. da er schreibet: Forma serui in gloriam diuinae potestatis euecta est in tantam vnitatem, ab ipso conceptu virginis, Deitate & humanitate connexa, vt nec sine homine diuina, nec sine Deo agerentur humana, Das ist / Die angenommene Knechts Gestalt / oder Menschliche Natur / ist in eine solche Einigkeit von der Empfängnüß an erhaben / da die Gottheit vnnd Menschheit persönlich miteinander verei -

menen Menschlichen Natur habe baldt in Mutter Leibe / vnd von dem Augenblick seiner Empfaͤngnuͤß an / Goͤttliche Maiestet warhafftig gehabt / Vnd machen sich hieruͤber vber die Masse vnnuͤtz. Admonit. pag. 87. Zu welcher Zeit Christus nach der angenommenen Menschlichen natur sein Malestet empfã gen habe.Nun stehet es so ferrn im Christlichen Concordien Buch / wie es jetzundt erzehlet / vñ ist die ewige vnwandelbare Warheit / kan auch nimmermehr verneinet werden / man wolte dann Gottes Wort selbst verleugnen / Dañ Johannis 1 stehet ja außdruͤcklich geschrieben / Wir sahen seine Herrligkeit / vnd Joh. 2. Ihesus offenbarte seine Herrligkeit / So mus er sie ja freylich gehabt haben. Wann hat er sie aber sonst bekommen / dann da die persoͤnliche Vereinigung der Goͤttlichen vnnd Menschlichen Naturen geschehen in Mutter Leibe / da er empfangen worden. Also hat er sie auch erzeiget / da er / wie das Concordien Buch pag. 307 meldet / von seiner Mutter der Jungfrawen Marien / vnuersehret jhrer Jungfrawschafft / geboren. Gleicher Gestalt hat er solche seine Maiestet erwiesen in seinen Wunderzeichen / die er hin vñ wider / auch zur Zeit seiner Ernidrigrung gethan. Item / in den Offenbarungẽ / Matt. 17. auff dem Berg Thabor. Ioh. 12. vnd anderswo mehr / etc. Daraus vnwidersprechlich wahr / das er seine Maiestet in der Empfaͤngnuͤß in Mutter Leib vberkommen / vnd auch fuͤr der Aufferstehung gehabt. Vnd eben dieses bezeugt auch Gregorius Nissenus mit folgenden Worten: Ipsa dextera Dei vnitum sibi hominem in propriam euexit celsitudinem per vnionem. Das ist / Die rechte Hand Gottes selbst hat die angenommene Menschliche Natur / durch die persoͤnliche Vereinigung / zu jhrer eigen Hoheit oder Maiestet erhaben. Vnd Leo epist. 81. da er schreibet: Forma serui in gloriam diuinae potestatis euecta est in tantam vnitatem, ab ipso conceptu virginis, Deitate & humanitate connexa, vt nec sine homine diuina, nec sine Deo agerentur humana, Das ist / Die angenommene Knechts Gestalt / oder Menschliche Natur / ist in eine solche Einigkeit von der Empfaͤngnuͤß an erhaben / da die Gottheit vnnd Menschheit persoͤnlich miteinander verei -

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0208"/>
menen                      Menschlichen Natur habe baldt in Mutter Leibe / vnd von dem Augenblick seiner                      Empfa&#x0364;ngnu&#x0364;ß an / Go&#x0364;ttliche Maiestet warhafftig gehabt / Vnd machen sich hieru&#x0364;ber                      vber die Masse vnnu&#x0364;tz. <note place="left">Admonit. pag. 87. Zu welcher                          Zeit Christus nach der angenommenen Menschlichen natur sein Malestet                              empfa&#x0303; gen habe.</note>Nun stehet es so ferrn im                      Christlichen Concordien Buch / wie es jetzundt erzehlet / vn&#x0303; ist                      die ewige vnwandelbare Warheit / kan auch nimmermehr verneinet werden / man                      wolte dann Gottes Wort selbst verleugnen / Dan&#x0303; Johannis 1 stehet                      ja außdru&#x0364;cklich geschrieben / Wir sahen seine Herrligkeit / vnd Joh. 2. Ihesus                      offenbarte seine Herrligkeit / So mus er sie ja freylich gehabt haben. Wann hat                      er sie aber sonst bekommen / dann da die perso&#x0364;nliche Vereinigung der Go&#x0364;ttlichen                      vnnd Menschlichen Naturen geschehen in Mutter Leibe / da er empfangen worden.                      Also hat er sie auch erzeiget / da er / wie das Concordien Buch <hi rendition="#i">pag. 307</hi> meldet / von seiner Mutter der Jungfrawen                      Marien / vnuersehret jhrer Jungfrawschafft / geboren. Gleicher Gestalt hat er                      solche seine Maiestet erwiesen in seinen Wunderzeichen / die er hin vn&#x0303; wider / auch zur Zeit seiner Ernidrigrung gethan. Item / in den                          Offenbarunge&#x0303; / Matt. 17. auff dem Berg <hi rendition="#i">Thabor. Ioh. 12.</hi> vnd anderswo mehr / etc. Daraus vnwidersprechlich                      wahr / das er seine Maiestet in der Empfa&#x0364;ngnu&#x0364;ß in Mutter Leib vberkommen / vnd                      auch fu&#x0364;r der Aufferstehung gehabt. Vnd eben dieses bezeugt auch <hi rendition="#i">Gregorius Nissenus</hi> mit folgenden Worten: <hi rendition="#i">Ipsa dextera Dei vnitum sibi hominem in propriam euexit                          celsitudinem per vnionem.</hi> Das ist / Die rechte Hand Gottes selbst hat                      die angenommene Menschliche Natur / durch die perso&#x0364;nliche Vereinigung / zu jhrer                      eigen Hoheit oder Maiestet erhaben. Vnd <hi rendition="#i">Leo epist. 81.</hi> da er schreibet: <hi rendition="#i">Forma serui in gloriam diuinae potestatis                          euecta est in tantam vnitatem, ab ipso conceptu virginis, Deitate &amp;                          humanitate connexa, vt nec sine homine diuina, nec sine Deo agerentur                      humana</hi>, Das ist / Die angenommene Knechts Gestalt / oder Menschliche Natur                      / ist in eine solche Einigkeit von der Empfa&#x0364;ngnu&#x0364;ß an erhaben / da die Gottheit                      vnnd Menschheit perso&#x0364;nlich miteinander verei -
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0208] menen Menschlichen Natur habe baldt in Mutter Leibe / vnd von dem Augenblick seiner Empfaͤngnuͤß an / Goͤttliche Maiestet warhafftig gehabt / Vnd machen sich hieruͤber vber die Masse vnnuͤtz. Nun stehet es so ferrn im Christlichen Concordien Buch / wie es jetzundt erzehlet / vñ ist die ewige vnwandelbare Warheit / kan auch nimmermehr verneinet werden / man wolte dann Gottes Wort selbst verleugnen / Dañ Johannis 1 stehet ja außdruͤcklich geschrieben / Wir sahen seine Herrligkeit / vnd Joh. 2. Ihesus offenbarte seine Herrligkeit / So mus er sie ja freylich gehabt haben. Wann hat er sie aber sonst bekommen / dann da die persoͤnliche Vereinigung der Goͤttlichen vnnd Menschlichen Naturen geschehen in Mutter Leibe / da er empfangen worden. Also hat er sie auch erzeiget / da er / wie das Concordien Buch pag. 307 meldet / von seiner Mutter der Jungfrawen Marien / vnuersehret jhrer Jungfrawschafft / geboren. Gleicher Gestalt hat er solche seine Maiestet erwiesen in seinen Wunderzeichen / die er hin vñ wider / auch zur Zeit seiner Ernidrigrung gethan. Item / in den Offenbarungẽ / Matt. 17. auff dem Berg Thabor. Ioh. 12. vnd anderswo mehr / etc. Daraus vnwidersprechlich wahr / das er seine Maiestet in der Empfaͤngnuͤß in Mutter Leib vberkommen / vnd auch fuͤr der Aufferstehung gehabt. Vnd eben dieses bezeugt auch Gregorius Nissenus mit folgenden Worten: Ipsa dextera Dei vnitum sibi hominem in propriam euexit celsitudinem per vnionem. Das ist / Die rechte Hand Gottes selbst hat die angenommene Menschliche Natur / durch die persoͤnliche Vereinigung / zu jhrer eigen Hoheit oder Maiestet erhaben. Vnd Leo epist. 81. da er schreibet: Forma serui in gloriam diuinae potestatis euecta est in tantam vnitatem, ab ipso conceptu virginis, Deitate & humanitate connexa, vt nec sine homine diuina, nec sine Deo agerentur humana, Das ist / Die angenommene Knechts Gestalt / oder Menschliche Natur / ist in eine solche Einigkeit von der Empfaͤngnuͤß an erhaben / da die Gottheit vnnd Menschheit persoͤnlich miteinander verei - Admonit. pag. 87. Zu welcher Zeit Christus nach der angenommenen Menschlichen natur sein Malestet empfã gen habe.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/208
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/208>, abgerufen am 17.05.2024.