Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.Stücks wegen / das es aus des Lutheri grossen Bekändtnüsse vomAdmonit. pag. 262. Ambres-Wolff. Von den Gränden Lutheri. pag. 174. 175. vnd so fort an. heiligen Abendtmal anzeucht / auch wol von jhnen vngebissen bleiben. Anfeinden mögen sie eß / aber mit Grundt der Warheit vmbzustossen / wird jhnen in Ewigkeit nicht gelingen. Wir wöllen aber jhre Gründe besehen / so sie da wider fürbringen. Der erste ist: Christi corpus non habere repugnantes existendi modos, Das ist / Christi Leib habe nicht widerwertige Weise etwa zu sein / Das gestehen wir gern: Dann die dreyerley Weise / nach welchen Christi Leib etwa sein kan (wie sie in Libro Concordiae ex Luthero gesetzt) sindt einander nicht widerwertig / wie sie dichten / aber nicht beweisen: Dann solches diuerso respectu von Christi Leib / vnnd nicht auff einerley Weise gesagt wird / darumb darinn auch kein repugnantia zu befinden. Das sie auch fürgeben / Scriptura & Ecclesia orthodoxa clamant, corpus Christi non esse vbique, Die Schrifft vnd alte Kirche schreyen / das Christi Leib nicht allenthalben sey / Ist fürnemlich von der allgemeinen Allenthalbenheit des Leibs Christi in allen / auch vnuernünfftigen Creaturen / etc. nicht der Streit von / Sondern der Streit ist fürnemlich allezeit von Anfang dieser Controuersien gewest / vnd auch noch / Von der warhafftigen Gegenwart des Leibs vnd Bluts Christi im heiligen Abendtmal / so zu gleich auff Erden in der Christenheit an vielen Ohrten gehalten wird: Ob nemmlich / weil der HERR Christus außdrücklich gesagt / das er seinen Leib da warhafftig gegenwertig außtheilen wölle / da sein heiliges Abendtmal gehalten / ob er das auch thun könne vnd vermüge / weil er einen warhafftigen / endtlichen / Menschlichen Leib hat / der an vnd für sich selbst natürlicher Weise / vnd nach Art dieser welt zu gleich nicht mehr als an einem Ort sein kan / oder ob jhm das zu thun durchaus vnmüglich sey: Da schreyet nuhn die heilige Schrifft / vnd die orthodoxa Ecclesia, vnd sprechen Ja zu / Er könne es wol thun / vnd thue es auch gewißlich. Dieweil er solches in den ernsten / vnbetrüglichen Worten seins Testaments / ge- Stuͤcks wegen / das es aus des Lutheri grossen Bekaͤndtnuͤsse vomAdmonit. pag. 262. Ambres-Wolff. Von den Graͤnden Lutheri. pag. 174. 175. vnd so fort an. heiligen Abendtmal anzeucht / auch wol von jhnen vngebissen bleiben. Anfeinden moͤgen sie eß / aber mit Grundt der Warheit vmbzustossen / wird jhnen in Ewigkeit nicht gelingen. Wir woͤllen aber jhre Gruͤnde besehen / so sie da wider fuͤrbringen. Der erste ist: Christi corpus non habere repugnantes existendi modos, Das ist / Christi Leib habe nicht widerwertige Weise etwa zu sein / Das gestehen wir gern: Dañ die dreyerley Weise / nach welchen Christi Leib etwa sein kan (wie sie in Libro Concordiae ex Luthero gesetzt) sindt einander nicht widerwertig / wie sie dichten / aber nicht beweisen: Dann solches diuerso respectu von Christi Leib / vnnd nicht auff einerley Weise gesagt wird / darumb darinn auch kein repugnantia zu befinden. Das sie auch fuͤrgeben / Scriptura & Ecclesia orthodoxa clamant, corpus Christi non esse vbique, Die Schrifft vnd alte Kirche schreyen / das Christi Leib nicht allenthalben sey / Ist fuͤrnemlich von der allgemeinen Allenthalbenheit des Leibs Christi in allen / auch vnuernuͤnfftigen Creaturen / etc. nicht der Streit von / Sondern der Streit ist fuͤrnemlich allezeit von Anfang dieser Controuersien gewest / vnd auch noch / Von der warhafftigen Gegenwart des Leibs vnd Bluts Christi im heiligen Abendtmal / so zu gleich auff Erden in der Christenheit an vielen Ohrten gehalten wird: Ob nem̃lich / weil der HERR Christus außdruͤcklich gesagt / das er seinen Leib da warhafftig gegenwertig außtheilen woͤlle / da sein heiliges Abendtmal gehalten / ob er das auch thun koͤnne vnd vermuͤge / weil er einen warhafftigen / endtlichen / Menschlichen Leib hat / der an vnd fuͤr sich selbst natuͤrlicher Weise / vñ nach Art dieser welt zu gleich nicht mehr als an einem Ort sein kan / oder ob jhm das zu thun durchaus vnmuͤglich sey: Da schreyet nuhn die heilige Schrifft / vnd die orthodoxa Ecclesia, vnd sprechen Ja zu / Er koͤnne es wol thun / vnd thue es auch gewißlich. 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Stuͤcks wegen / das es aus des Lutheri grossen Bekaͤndtnuͤsse vom heiligen Abendtmal anzeucht / auch wol von jhnen vngebissen bleiben. Anfeinden moͤgen sie eß / aber mit Grundt der Warheit vmbzustossen / wird jhnen in Ewigkeit nicht gelingen. Wir woͤllen aber jhre Gruͤnde besehen / so sie da wider fuͤrbringen. Der erste ist: Christi corpus non habere repugnantes existendi modos, Das ist / Christi Leib habe nicht widerwertige Weise etwa zu sein / Das gestehen wir gern: Dañ die dreyerley Weise / nach welchen Christi Leib etwa sein kan (wie sie in Libro Concordiae ex Luthero gesetzt) sindt einander nicht widerwertig / wie sie dichten / aber nicht beweisen: Dann solches diuerso respectu von Christi Leib / vnnd nicht auff einerley Weise gesagt wird / darumb darinn auch kein repugnantia zu befinden.
Admonit. pag. 262. Ambres-Wolff. Von den Graͤnden Lutheri. pag. 174. 175. vnd so fort an. Das sie auch fuͤrgeben / Scriptura & Ecclesia orthodoxa clamant, corpus Christi non esse vbique, Die Schrifft vnd alte Kirche schreyen / das Christi Leib nicht allenthalben sey / Ist fuͤrnemlich von der allgemeinen Allenthalbenheit des Leibs Christi in allen / auch vnuernuͤnfftigen Creaturen / etc. nicht der Streit von / Sondern der Streit ist fuͤrnemlich allezeit von Anfang dieser Controuersien gewest / vnd auch noch / Von der warhafftigen Gegenwart des Leibs vnd Bluts Christi im heiligen Abendtmal / so zu gleich auff Erden in der Christenheit an vielen Ohrten gehalten wird: Ob nem̃lich / weil der HERR Christus außdruͤcklich gesagt / das er seinen Leib da warhafftig gegenwertig außtheilen woͤlle / da sein heiliges Abendtmal gehalten / ob er das auch thun koͤnne vnd vermuͤge / weil er einen warhafftigen / endtlichen / Menschlichen Leib hat / der an vnd fuͤr sich selbst natuͤrlicher Weise / vñ nach Art dieser welt zu gleich nicht mehr als an einem Ort sein kan / oder ob jhm das zu thun durchaus vnmuͤglich sey: Da schreyet nuhn die heilige Schrifft / vnd die orthodoxa Ecclesia, vnd sprechen Ja zu / Er koͤnne es wol thun / vnd thue es auch gewißlich. Dieweil er solches in den ernsten / vnbetruͤglichen Worten seins Testaments / ge-
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