Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

ebener Gestallt auch vom thewrem Blut Jesu Christi / welches von Sünden reiniget / sagen. Wie aber das zugehe / kan mit Menschlicher Vernunfft nicht gefasset oder begriffen werden.

Zum zehenden / streiten sie hart wider das Concordien BuchVon dem Mittel gewalt. Admonit. pag. 274. Anhald. in thesibus. vber der media potentia, mittel Gewalt / so Christo in der Zeit von wegen seines Mittlerampts soll geben sein / etc. Nun sein wir zwar nicht in Abrede / das in Christo nicht solte ein media potentia, sein / welcher grösser ist / dann aller Engel vnd Menschen. Gewalt / vnd kleiner oder geringer / dann Gottes Gewalt / wenn man von den erschaffenen endtlichen Gaben / welche die Menschliche Natur Christi / an vnd für sich selbst / subiectiue & habitualiter empfangen hat / redet. Das aber die Gewalt des Ampts Christi soll media potentia, das ist / Mittel Gewalt sein / das können noch sollen wir jhnen nimmermehr einrewmen. Dann die Christliche Kirch auff Erden wird nicht durch ein solche Mittel / sondern durch eine Götliche / ewige / vnerschaffene Gewalt sustentiert / regiert / erhalten vnd getragen. Dann eine solche Krafft die nur media oder creata, wolt viel zu wenig sein / die Sünde zu vergeben / fürs Teuffels Tyranney vnd der Welt Toben zu schützen / das Gebet zu erhören / in allen Nöhten außzuhelffen / mit Gott zu versönen / von den Todten zu erwecken / ewig selig zu machen. Aber hieuon ist droben weiter Bericht geschehen.

Das sey nuhn gnug von den Aufflagen / mit welchen das Concordien Buch / in der Lehre von der Person Christi / vom Gegentheil belegt wird.

ebener Gestallt auch vom thewrem Blut Jesu Christi / welches von Suͤnden reiniget / sagen. Wie aber das zugehe / kan mit Menschlicher Vernunfft nicht gefasset oder begriffen werden.

Zum zehenden / streiten sie hart wider das Concordien BuchVon dem Mittel gewalt. Admonit. pag. 274. Anhald. in thesibus. vber der media potentia, mittel Gewalt / so Christo in der Zeit von wegen seines Mittlerampts soll geben sein / etc. Nun sein wir zwar nicht in Abrede / das in Christo nicht solte ein media potentia, sein / welcher groͤsser ist / dann aller Engel vnd Menschen. Gewalt / vnd kleiner oder geringer / dann Gottes Gewalt / wenn man von den erschaffenen endtlichen Gaben / welche die Menschliche Natur Christi / an vnd fuͤr sich selbst / subiectiuè & habitualiter empfangen hat / redet. Das aber die Gewalt des Ampts Christi soll media potentia, das ist / Mittel Gewalt sein / das koͤnnen noch sollen wir jhnen nimmermehr einrewmen. Dann die Christliche Kirch auff Erden wird nicht durch ein solche Mittel / sondern durch eine Goͤtliche / ewige / vnerschaffene Gewalt sustentiert / regiert / erhalten vñ getragen. Dann eine solche Krafft die nur media oder creata, wolt viel zu wenig sein / die Suͤnde zu vergeben / fuͤrs Teuffels Tyranney vnd der Welt Toben zu schuͤtzen / das Gebet zu erhoͤren / in allen Noͤhten außzuhelffen / mit Gott zu versoͤnen / von den Todtẽ zu erwecken / ewig selig zu machen. Aber hieuon ist droben weiter Bericht geschehen.

Das sey nuhn gnug von den Aufflagen / mit welchen das Concordien Buch / in der Lehre von der Person Christi / vom Gegentheil belegt wird.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0243" n="112"/>
ebener Gestallt auch vom thewrem Blut Jesu                      Christi / welches von Su&#x0364;nden reiniget / sagen. Wie aber das zugehe / kan mit                      Menschlicher Vernunfft nicht gefasset oder begriffen werden.</p>
        <p>Zum zehenden / streiten sie hart wider das Concordien Buch<note place="right">Von dem Mittel gewalt. Admonit. pag. 274. Anhald. in                          thesibus.</note> vber der <hi rendition="#i">media potentia</hi>, mittel                      Gewalt / so Christo in der Zeit von wegen seines Mittlerampts soll geben sein /                      etc. Nun sein wir zwar nicht in Abrede / das in Christo nicht solte ein <hi rendition="#i">media potentia</hi>, sein / welcher gro&#x0364;sser ist / dann aller                      Engel vnd Menschen. Gewalt / vnd kleiner oder geringer / dann Gottes Gewalt /                      wenn man von den erschaffenen endtlichen Gaben / welche die Menschliche Natur                      Christi / an vnd fu&#x0364;r sich selbst / <hi rendition="#i">subiectiuè &amp;                          habitualiter</hi> empfangen hat / redet. Das aber die Gewalt des Ampts                      Christi soll <hi rendition="#i">media potentia</hi>, das ist / Mittel Gewalt                      sein / das ko&#x0364;nnen noch sollen wir jhnen nimmermehr einrewmen. Dann die                      Christliche Kirch auff Erden wird nicht durch ein solche Mittel / sondern durch                      eine Go&#x0364;tliche / ewige / vnerschaffene Gewalt sustentiert / regiert / erhalten                          vn&#x0303; getragen. Dann eine solche Krafft die nur <hi rendition="#i">media</hi> oder <hi rendition="#i">creata</hi>, wolt viel zu                      wenig sein / die Su&#x0364;nde zu vergeben / fu&#x0364;rs Teuffels Tyranney vnd der Welt Toben                      zu schu&#x0364;tzen / das Gebet zu erho&#x0364;ren / in allen No&#x0364;hten außzuhelffen / mit Gott zu                      verso&#x0364;nen / von den Todte&#x0303; zu erwecken / ewig selig zu machen. Aber                      hieuon ist droben weiter Bericht geschehen.</p>
        <p>Das sey nuhn gnug von den Aufflagen / mit welchen das Concordien Buch / in der                      Lehre von der Person Christi / vom Gegentheil belegt wird.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[112/0243] ebener Gestallt auch vom thewrem Blut Jesu Christi / welches von Suͤnden reiniget / sagen. Wie aber das zugehe / kan mit Menschlicher Vernunfft nicht gefasset oder begriffen werden. Zum zehenden / streiten sie hart wider das Concordien Buch vber der media potentia, mittel Gewalt / so Christo in der Zeit von wegen seines Mittlerampts soll geben sein / etc. Nun sein wir zwar nicht in Abrede / das in Christo nicht solte ein media potentia, sein / welcher groͤsser ist / dann aller Engel vnd Menschen. Gewalt / vnd kleiner oder geringer / dann Gottes Gewalt / wenn man von den erschaffenen endtlichen Gaben / welche die Menschliche Natur Christi / an vnd fuͤr sich selbst / subiectiuè & habitualiter empfangen hat / redet. Das aber die Gewalt des Ampts Christi soll media potentia, das ist / Mittel Gewalt sein / das koͤnnen noch sollen wir jhnen nimmermehr einrewmen. Dann die Christliche Kirch auff Erden wird nicht durch ein solche Mittel / sondern durch eine Goͤtliche / ewige / vnerschaffene Gewalt sustentiert / regiert / erhalten vñ getragen. Dann eine solche Krafft die nur media oder creata, wolt viel zu wenig sein / die Suͤnde zu vergeben / fuͤrs Teuffels Tyranney vnd der Welt Toben zu schuͤtzen / das Gebet zu erhoͤren / in allen Noͤhten außzuhelffen / mit Gott zu versoͤnen / von den Todtẽ zu erwecken / ewig selig zu machen. Aber hieuon ist droben weiter Bericht geschehen. Von dem Mittel gewalt. Admonit. pag. 274. Anhald. in thesibus. Das sey nuhn gnug von den Aufflagen / mit welchen das Concordien Buch / in der Lehre von der Person Christi / vom Gegentheil belegt wird.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/243
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/243>, abgerufen am 27.11.2024.