Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.trarium, eundem Iesum, secundum quendam intellectum, vbique esse, secundum alium autem peregrinari scilicet, sicut nos, dum sumus in corpore, peregrtnamur a Domino, Ita & Christum peregrinari a nobis, quia scilicet manifesta visione non apparet. Das ist / Man könne sagen / das es nicht wider einander sey / das der einige Jesus nach einen gewissen Verstande / allenthalben gegenwertig sey / nach einem andern Verstande aber sey er abwesend / nemlich auff leibliche begreiffliche Weise dieses Lebens / gleich wie wir / so lang wir im Leibe sein / noch wallen / vnd noch beim HErrn sein / also sey auch Christus abwesendt / weil er mit leiblichen Augen sich auff Erden nicht sehen lest. Wir aber führen dieselben nit der Vr sachen wegen ein / als gedächten wir vber Origenis meinung oder Worten viel disputierens zu machen. Dann vns genüget / das wir Christi vnfehlbares Wort haben von seiner Gegenwart bey vns auff Erden / Matth. 28. vnd im Heiligen Abendmal / welches ja auff Erden vnnd nicht im Himmel gehalten wird: Sondern das wir derselben erwehnen / geschicht darumb / auff das vnser Gegentheil greiffe / das es vergebens mit Origenis Worten pranget / vnd sich damit schmücken wil. Von der gemeinen Allenthalbenheit des Leibs Christi in allen Creaturen / welche dem Gegentheil stäts im Munde ligt / vndpag. 423. 424. 425. 426. Ambros. Wolff. pag. 60. Von dem Spruch Vigilij: So des Worts vnd Fleisches ein einige Naturist. für vnd für erholet / ist vnnötig hie weiter zu antworten / weil es cap 3. vnd 9. nach Nohtturfft geschicht. Ebener massen allegieren sie auch den Spruch Vigilij wider die Eutichianer: Si verbi & carnis vnica natura est quomodo cum Verbum vbique sit, non vbique inueniatur & caro? Vnnd wolten dem Christlichen Concordi Buch mit solchem Spruche gern der Monophysiten Irrthumb auffdringen / weil das Concordi Buch lehret / das Christus auch nach seiner Menschlichen Natur bey seiner Gemeine hie auff Erden an allen Orten / da sie versamlet wird / lauts seiner Zusag / gegenwertig sey / etc. Darauff geben wir diesen Bescheidt / Das diese Wort trarium, eundem Iesum, secundum quendam intellectum, vbique esse, secundum alium autem peregrinari scilicet, sicut nos, dum sumus in corpore, peregrtnamur à Domino, Ita & Christum peregrinari à nobis, quia scilicet manifesta visione non apparet. Das ist / Man koͤnne sagen / das es nicht wider einander sey / das der einige Jesus nach einen gewissen Verstande / allenthalben gegenwertig sey / nach einem andern Verstande aber sey er abwesend / nemlich auff leibliche begreiffliche Weise dieses Lebens / gleich wie wir / so lang wir im Leibe sein / noch wallen / vñ noch beim HErrn sein / also sey auch Christus abwesendt / weil er mit leiblichen Augen sich auff Erden nicht sehen lest. Wir aber fuͤhren dieselben nit der Vr sachen wegen ein / als gedaͤchten wir vber Origenis meinung oder Worten viel disputierens zu machen. Dann vns genuͤget / das wir Christi vnfehlbares Wort haben von seiner Gegenwart bey vns auff Erden / Matth. 28. vnd im Heiligen Abendmal / welches ja auff Erden vnnd nicht im Himmel gehalten wird: Sondern das wir derselben erwehnen / geschicht darumb / auff das vnser Gegentheil greiffe / das es vergebens mit Origenis Worten pranget / vnd sich damit schmuͤcken wil. Von der gemeinen Allenthalbenheit des Leibs Christi in allen Creaturen / welche dem Gegentheil staͤts im Munde ligt / vndpag. 423. 424. 425. 426. Ambros. Wolff. pag. 60. Von dem Spruch Vigilij: So des Worts vñ Fleisches ein einige Naturist. fuͤr vnd fuͤr erholet / ist vnnoͤtig hie weiter zu antworten / weil es cap 3. vnd 9. nach Nohtturfft geschicht. Ebener massen allegieren sie auch den Spruch Vigilij wider die Eutichianer: Si verbi & carnis vnica natura est quomodo cum Verbum vbique sit, non vbique inueniatur & caro? Vnnd wolten dem Christlichen Concordi Buch mit solchem Spruche gern der Monophysiten Irrthumb auffdringen / weil das Concordi Buch lehret / das Christus auch nach seiner Menschlichen Natur bey seiner Gemeine hie auff Erden an allen Orten / da sie versamlet wird / lauts seiner Zusag / gegenwertig sey / etc. Darauff geben wir diesen Bescheidt / Das diese Wort <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0351" n="166"/> trarium, eundem Iesum, secundum quendam intellectum, <expan>vbique</expan> esse, secundum alium autem peregrinari scilicet, sicut nos, dum sumus in corpore, peregrtnamur à Domino, Ita & Christum peregrinari à nobis, quia scilicet manifesta visione non apparet. Das ist / Man koͤnne sagen / das es nicht wider einander sey / das der einige Jesus nach einen gewissen Verstande / allenthalben gegenwertig sey / nach einem andern Verstande aber sey er abwesend / nemlich auff leibliche begreiffliche Weise dieses Lebens / gleich wie wir / so lang wir im Leibe sein / noch wallen / vñ noch beim HErrn sein / also sey auch Christus abwesendt / weil er mit leiblichen Augen sich auff Erden nicht sehen lest. Wir aber fuͤhren dieselben nit der Vr sachen wegen ein / als gedaͤchten wir vber Origenis meinung oder Worten viel disputierens zu machen. Dann vns genuͤget / das wir Christi vnfehlbares Wort haben von seiner Gegenwart bey vns auff Erden / Matth. 28. vnd im Heiligen Abendmal / welches ja auff Erden vnnd nicht im Himmel gehalten wird: Sondern das wir derselben erwehnen / geschicht darumb / auff das vnser Gegentheil greiffe / das es vergebens mit Origenis Worten pranget / vnd sich damit schmuͤcken wil.</p> <p>Von der gemeinen Allenthalbenheit des Leibs Christi in allen Creaturen / welche dem Gegentheil staͤts im Munde ligt / vnd<note place="right">pag. 423. 424. 425. 426. Ambros. Wolff. pag. 60. 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trarium, eundem Iesum, secundum quendam intellectum, vbique esse, secundum alium autem peregrinari scilicet, sicut nos, dum sumus in corpore, peregrtnamur à Domino, Ita & Christum peregrinari à nobis, quia scilicet manifesta visione non apparet. Das ist / Man koͤnne sagen / das es nicht wider einander sey / das der einige Jesus nach einen gewissen Verstande / allenthalben gegenwertig sey / nach einem andern Verstande aber sey er abwesend / nemlich auff leibliche begreiffliche Weise dieses Lebens / gleich wie wir / so lang wir im Leibe sein / noch wallen / vñ noch beim HErrn sein / also sey auch Christus abwesendt / weil er mit leiblichen Augen sich auff Erden nicht sehen lest. Wir aber fuͤhren dieselben nit der Vr sachen wegen ein / als gedaͤchten wir vber Origenis meinung oder Worten viel disputierens zu machen. Dann vns genuͤget / das wir Christi vnfehlbares Wort haben von seiner Gegenwart bey vns auff Erden / Matth. 28. vnd im Heiligen Abendmal / welches ja auff Erden vnnd nicht im Himmel gehalten wird: Sondern das wir derselben erwehnen / geschicht darumb / auff das vnser Gegentheil greiffe / das es vergebens mit Origenis Worten pranget / vnd sich damit schmuͤcken wil.
Von der gemeinen Allenthalbenheit des Leibs Christi in allen Creaturen / welche dem Gegentheil staͤts im Munde ligt / vnd fuͤr vnd fuͤr erholet / ist vnnoͤtig hie weiter zu antworten / weil es cap 3. vnd 9. nach Nohtturfft geschicht.
pag. 423. 424. 425. 426. Ambros. Wolff. pag. 60. Von dem Spruch Vigilij: So des Worts vñ Fleisches ein einige Naturist. Ebener massen allegieren sie auch den Spruch Vigilij wider die Eutichianer: Si verbi & carnis vnica natura est quomodo cum Verbum vbique sit, non vbique inueniatur & caro? Vnnd wolten dem Christlichen Concordi Buch mit solchem Spruche gern der Monophysiten Irrthumb auffdringen / weil das Concordi Buch lehret / das Christus auch nach seiner Menschlichen Natur bey seiner Gemeine hie auff Erden an allen Orten / da sie versamlet wird / lauts seiner Zusag / gegenwertig sey / etc.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/351>, abgerufen am 27.07.2024. |