Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.vnd klar verneinte / das Christus einen waren Menschlichen Leib hette. Nun wir aber zusehen / befindt sich / das solcher Spruch oder dilemma, wie es von jhnen angezogen / im zwentzigsten Buch Augustini contra Faustum nicht also stehet: Sondern von jhnen zu jhrem Vortheil per crimen falsi, aus dem 11. vnd 12. Cap. gemeltes Buchs zusammen gezogen: Wie solches menniglich sehen kan / der Augustini Bücher contra Faustum gelesen hat. Weil auch die Manicheer verleugnet haben / das Christus einen wahren Menschlichen Leib hette / kan vnser Gegentheil sich mit Augusti ni Worten wider die Manicheer nicht behelffen / die Lehre von der Gegenwart des wahren Menschlichen Leibes Christi an vielen Orten zu widersprechen. Dann Augustinus hat das angefochten / wie auch seine Wort lauten / das sie lehreten / das Jesus / welchen sie für ein Gespänst hielten / in Beumen were / in der Sonnen vnd Monden ausgespannen (per Solem Lunamque distentus) vnd nicht die Gegenwart des wahren Leibs Christi / in vnd bey seiner Kirchen / vnd im heiligen Abendtmal / das zugleich an vielen Orten auff einmal gehalten wird. Können demnach mit Augustini Worten wider vnser Kirchen Lehr / im Concordien Buch begrieffen / wie gemeldt / nichts ausrichten. Desgleichen ziehen sie aus Luthero auch einen Spruch an / Was der Mensch Christus were / wann er nicht rechte Menschliche Eygenschafften haben solte. Weil aber diß alles ein lauter Gedicht vnd Calumnia ist wider das Concordi Buch / auch zuuor allbereit deutlich verantwortet / darff sie keiner fernern Verlegung. Dann vnser Glaub vnd Lehr ist / das wer nicht bekendt / das Christus einen wahren Menschlichen Leib / vnd rechte Menschliche Eigenschafften habe / wie Augustinus vnd die gantze Kirche wider Faustum den Manicheer bekand / dergleichen D. Lutherus im eingeführten Spruch thut / der sey Anathema. Behaltem dem HERRN Christo gleich sehr beuor / das er / von wegen der persönlichen Vereinigung vnnd Sitzen zur Rechten Gottes / mit sei - vnd klar verneinte / das Christus einen waren Menschlichen Leib hette. Nun wir aber zusehen / befindt sich / das solcher Spruch oder dilemma, wie es von jhnen angezogen / im zwentzigsten Buch Augustini contra Faustum nicht also stehet: Sondern von jhnen zu jhrem Vortheil per crimen falsi, aus dem 11. vnd 12. Cap. gemeltes Buchs zusammen gezogen: Wie solches menniglich sehen kan / der Augustini Buͤcher contra Faustum gelesen hat. Weil auch die Manicheer verleugnet haben / das Christus einẽ wahren Menschlichen Leib hette / kan vnser Gegentheil sich mit Augusti ni Worten wider die Manicheer nicht behelffen / die Lehre von der Gegenwart des wahren Menschlichen Leibes Christi an vielen Orten zu widersprechen. Dann Augustinus hat das angefochten / wie auch seine Wort lauten / das sie lehreten / das Jesus / welchen sie fuͤr ein Gespaͤnst hielten / in Beumen were / in der Sonnen vnd Monden ausgespannen (per Solem Lunamque distentus) vnd nicht die Gegenwart des wahren Leibs Christi / in vnd bey seiner Kirchen / vnd im heiligen Abendtmal / das zugleich an vielen Orten auff einmal gehalten wird. Koͤñen demnach mit Augustini Worten wider vnser Kirchen Lehr / im Concordien Buch begrieffen / wie gemeldt / nichts ausrichten. Desgleichen ziehen sie aus Luthero auch einen Spruch an / Was der Mensch Christus were / wañ er nicht rechte Menschliche Eygenschafften haben solte. Weil aber diß alles ein lauter Gedicht vnd Calumnia ist wider das Concordi Buch / auch zuuor allbereit deutlich verantwortet / darff sie keiner fernern Verlegung. Dann vnser Glaub vnd Lehr ist / das wer nicht bekendt / das Christus einẽ wahren Menschlichen Leib / vñ rechte Menschliche Eigenschafften habe / wie Augustinus vnd die gantze Kirche wider Faustum den Manicheer bekand / dergleichen D. Lutherus im eingefuͤhrten Spruch thut / der sey Anathema. Behaltem dem HERRN Christo gleich sehr beuor / das er / von wegen der persoͤnlichen Vereinigung vnnd Sitzen zur Rechten Gottes / mit sei - <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0357" n="169"/> vnd klar verneinte / das Christus einen waren Menschlichen Leib hette. 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Weil aber diß alles ein lauter Gedicht vnd <hi rendition="#i">Calumnia</hi> ist wider das Concordi Buch / auch zuuor allbereit deutlich verantwortet / darff sie keiner fernern Verlegung. Dann vnser Glaub vnd Lehr ist / das wer nicht bekendt / das Christus einẽ wahren Menschlichen Leib / vñ rechte Menschliche Eigenschafften habe / wie Augustinus vnd die gantze Kirche wider Faustum den Manicheer bekand / dergleichen D. Lutherus im eingefuͤhrten Spruch thut / der sey <hi rendition="#i">Anathema</hi>. Behaltem dem HERRN Christo gleich sehr beuor / das er / von wegen der persoͤnlichen Vereinigung vnnd Sitzen zur Rechten Gottes / mit sei - </p> </div> </body> </text> </TEI> [169/0357]
vnd klar verneinte / das Christus einen waren Menschlichen Leib hette. Nun wir aber zusehen / befindt sich / das solcher Spruch oder dilemma, wie es von jhnen angezogen / im zwentzigsten Buch Augustini contra Faustum nicht also stehet: Sondern von jhnen zu jhrem Vortheil per crimen falsi, aus dem 11. vnd 12. Cap. gemeltes Buchs zusammen gezogen: Wie solches menniglich sehen kan / der Augustini Buͤcher contra Faustum gelesen hat. Weil auch die Manicheer verleugnet haben / das Christus einẽ wahren Menschlichen Leib hette / kan vnser Gegentheil sich mit Augusti ni Worten wider die Manicheer nicht behelffen / die Lehre von der Gegenwart des wahren Menschlichen Leibes Christi an vielen Orten zu widersprechen.
Dann Augustinus hat das angefochten / wie auch seine Wort lauten / das sie lehreten / das Jesus / welchen sie fuͤr ein Gespaͤnst hielten / in Beumen were / in der Sonnen vnd Monden ausgespannen (per Solem Lunamque distentus) vnd nicht die Gegenwart des wahren Leibs Christi / in vnd bey seiner Kirchen / vnd im heiligen Abendtmal / das zugleich an vielen Orten auff einmal gehalten wird. Koͤñen demnach mit Augustini Worten wider vnser Kirchen Lehr / im Concordien Buch begrieffen / wie gemeldt / nichts ausrichten. Desgleichen ziehen sie aus Luthero auch einen Spruch an / Was der Mensch Christus were / wañ er nicht rechte Menschliche Eygenschafften haben solte. Weil aber diß alles ein lauter Gedicht vnd Calumnia ist wider das Concordi Buch / auch zuuor allbereit deutlich verantwortet / darff sie keiner fernern Verlegung. Dann vnser Glaub vnd Lehr ist / das wer nicht bekendt / das Christus einẽ wahren Menschlichen Leib / vñ rechte Menschliche Eigenschafften habe / wie Augustinus vnd die gantze Kirche wider Faustum den Manicheer bekand / dergleichen D. Lutherus im eingefuͤhrten Spruch thut / der sey Anathema. Behaltem dem HERRN Christo gleich sehr beuor / das er / von wegen der persoͤnlichen Vereinigung vnnd Sitzen zur Rechten Gottes / mit sei -
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