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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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des vnbekehrten Menschens keine actiuam capacitatem, das ist / keine wirckliche Fehigkeit hat / sondern passiuam, quae verti potest ad bonum, wie das Concordibuch solchs außfürlich vnd mit runden Worten auß Lutheri erkleret.

So viel auch das wort (Schullchrer) anlanget / welches im Christlichen Concordibuch / pag. 274. fac. b. stehet. Hat es diese meynung gar nicht / das durch dasselbige alleine die alten Schullerer gemeint sein sollen / oder das es den newen Lerern / so folgende reden. Hominis voluntas in conuersione non est ociosa, sed agit aliquid, gebraucht / solle zu einigem vorteil der Synergie gesetzt sein / sondern fasset alle / so gemelte reden jemals geführet / wie solches it. Extracto libri Concordiae, oder Summarischen begriff / pag. 233. fac. b. deutlich mit diesen Worten verwahret: Was dann die [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]den der alten vnd newen kirchen lerer belangent / als da gesagt wirt: Deus trahit, sed volentem trahit, das ist / Gott zeucht / zeuchtaber die da wöllen: Hominis voluntas in conuersione non es[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]ociosa, sed agit aliquid. Das ist / des Menschen wille ist nicht müssig in der bekerung / sondern wircket auch etwas / etc. Weil solche reden zu beftedtigung des natürlichen freyen willens in der bekerung des Menschen / wider die lehre von der gnaden Gotttes / eingeführt: Halten wir / das sie der form gesunder lehre nicht ehnlich / vnd demnach / wann von der bekerung zu Gott geredt wirdt / billich zu meiden seyn.

So ist auch vnser richtig bekendtnüs / das wir nicht alleine lehren vnd sagen / das der vnwidergeborne natürliche wille des menschen von seiner bekerung nichts wircket in geistlichen sachen / sondern auch in der bekerung selbst aus eigenen natürlichen krefften nichts mit wircket / es sey dann / das er vom H. Geist durchs Wort vnd Sacrament ernewert vnd widergeboren ist / als dann wircket er mit in dem widergebornen oder bekerten Menschen zu den guten Wercken / welche der bekerung deß Menschens zu Gott frächte sindt / wircket aber nicht zu seiner bekerung.

des vnbekehrten Menschens keine actiuam capacitatem, das ist / keine wirckliche Fehigkeit hat / sondern passiuam, quae verti potest ad bonum, wie das Concordibuch solchs außfuͤrlich vnd mit runden Worten auß Lutheri erkleret.

So viel auch das wort (Schullchrer) anlanget / welches im Christlichen Concordibuch / pag. 274. fac. b. stehet. Hat es diese meynung gar nicht / das durch dasselbige alleine die alten Schullerer gemeint sein sollen / oder das es den newen Lerern / so folgende reden. Hominis voluntas in conuersione non est ociosa, sed agit aliquid, gebraucht / solle zu einigem vorteil der Synergię gesetzt sein / sondern fasset alle / so gemelte reden jemals gefuͤhret / wie solches it. Extracto libri Concordiae, oder Summarischen begriff / pag. 233. fac. b. deutlich mit diesen Worten verwahret: Was dann die [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]den der alten vnd newen kirchen lerer belangent / als da gesagt wirt: Deus trahit, sed volentem trahit, das ist / Gott zeucht / zeuchtaber die da woͤllen: Hominis voluntas in conuersione non es[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]ociosa, sed agit aliquid. Das ist / des Menschen wille ist nicht muͤssig in der bekerung / sondern wircket auch etwas / etc. Weil solche reden zu beftedtigung des natuͤrlichen freyen willens in der bekerung des Menschen / wider die lehre von der gnaden Gotttes / eingefuͤhrt: Halten wir / das sie der form gesunder lehre nicht ehnlich / vnd demnach / wann von der bekerung zu Gott geredt wirdt / billich zu meiden seyn.

So ist auch vnser richtig bekendtnuͤs / das wir nicht alleine lehren vnd sagen / das der vnwidergeborne natuͤrliche wille des menschen von seiner bekerung nichts wircket in geistlichen sachen / sondern auch in der bekerung selbst aus eigenen natuͤrlichen krefften nichts mit wircket / es sey dann / das er vom H. Geist durchs Wort vnd Sacrament ernewert vnd widergeboren ist / als dann wircket er mit in dem widergebornen oder bekerten Menschen zu den guten Wercken / welche der bekerung deß Menschens zu Gott fraͤchte sindt / wircket aber nicht zu seiner bekerung.

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[0620] des vnbekehrten Menschens keine actiuam capacitatem, das ist / keine wirckliche Fehigkeit hat / sondern passiuam, quae verti potest ad bonum, wie das Concordibuch solchs außfuͤrlich vnd mit runden Worten auß Lutheri erkleret. So viel auch das wort (Schullchrer) anlanget / welches im Christlichen Concordibuch / pag. 274. fac. b. stehet. Hat es diese meynung gar nicht / das durch dasselbige alleine die alten Schullerer gemeint sein sollen / oder das es den newen Lerern / so folgende reden. Hominis voluntas in conuersione non est ociosa, sed agit aliquid, gebraucht / solle zu einigem vorteil der Synergię gesetzt sein / sondern fasset alle / so gemelte reden jemals gefuͤhret / wie solches it. Extracto libri Concordiae, oder Summarischen begriff / pag. 233. fac. b. deutlich mit diesen Worten verwahret: Was dann die _den der alten vnd newen kirchen lerer belangent / als da gesagt wirt: Deus trahit, sed volentem trahit, das ist / Gott zeucht / zeuchtaber die da woͤllen: Hominis voluntas in conuersione non es_ociosa, sed agit aliquid. Das ist / des Menschen wille ist nicht muͤssig in der bekerung / sondern wircket auch etwas / etc. Weil solche reden zu beftedtigung des natuͤrlichen freyen willens in der bekerung des Menschen / wider die lehre von der gnaden Gotttes / eingefuͤhrt: Halten wir / das sie der form gesunder lehre nicht ehnlich / vnd demnach / wann von der bekerung zu Gott geredt wirdt / billich zu meiden seyn. So ist auch vnser richtig bekendtnuͤs / das wir nicht alleine lehren vnd sagen / das der vnwidergeborne natuͤrliche wille des menschen von seiner bekerung nichts wircket in geistlichen sachen / sondern auch in der bekerung selbst aus eigenen natuͤrlichen krefften nichts mit wircket / es sey dann / das er vom H. Geist durchs Wort vnd Sacrament ernewert vnd widergeboren ist / als dann wircket er mit in dem widergebornen oder bekerten Menschen zu den guten Wercken / welche der bekerung deß Menschens zu Gott fraͤchte sindt / wircket aber nicht zu seiner bekerung.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/620>, abgerufen am 22.11.2024.