Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.Mittel ist / dadurch die verheissung der gnaden / vnd Christi wolthaten ergreiffen werden. Vnd das er also nimmer allein sey vnd bleybe / so viel die Früchte anlangt / vnd doch allezeit / wann man der Rechtfertigung handelt oder redet / allein gerecht mache. Dieses alles ist an vnd für sich selbst klar / damit aber gleichwol vnser Gegenteil was zu meistern hette / must es diese Antilogiam oder wiederwertige Rede auch auff die bahn bringen / damit ja des streits desto mehr were.Newstedter Buch. pag. 327. Bericht auff die Antilogi am so dz gegenteil / dem articulo-von vnterscheidt des Gesetzes vnd Euangelij zumisset. Also bringen sie auch eine Antilogiam, von dem vnterscheit des Gesetzes vnd Euangelij / vnd geben für: Es sey nicht die Fra ge / Ob allein das Euangelium den vnglauben straffe / dann das Gesetz straffe denselben in gemeine auch. Aber an Christum nicht glauben / das werde ausdrücklich vnd klar im Cuangelio gestraffet. Dann es sey beydes des Euangelij Vox propria, eigene stim me oder lehr: Wer an den Son glaubet / der hat das Leben / Wer aber an den Son nicht glaubet / vber dem bleybet der zorn Gottes / Darauff ist dieses die warhafftige antwort: Das des Gesetzes eygenes Ampt sey vnd bleybe / alle Sünde straffen. Rom. 1. Der zorn Gottes wird vom Himel offenbaret / vber alle Gottlosigkeit vnd vngerechtigkeit aller Menschen / vnd also auch den vnglauben an Christum: Dann wann das Gesetz Gottes wort oder gebot findet / Du solt an den Son glauben / oder diesen solt jr hören / so nimpt es dasselbige Wort / vermöge seines eygenen Ampts / nicht weniger an / als die anderen Gebot Gottes / vnd spricht: Wer diesem wort oder lehre nicht glaubet / vber dem bleibet der zorn Gottes. Oder / Wer nicht glaubet / der wird verdammet. Vnd Christus / wann er also redet: Wer nicht an den Son Gottes glaubet / vber dem bleybet der zorn Gottes / nimpt des gesetzes gemeine vnd eigene lehre vnd ampt an die hand / legt dasselbige aus / vnd erkleret / wie auch diese species incrpdulitatis, das ist / der vnglaub an den Son Gottes verdamlich sey / vnd den ewi gen zorn Gottes mit sich bringe / nicht weniger als andere Sün - Mittel ist / dadurch die verheissung der gnaden / vnd Christi wolthaten ergreiffen werden. Vnd das er also nimmer allein sey vnd bleybe / so viel die Fruͤchte anlangt / vnd doch allezeit / wann man der Rechtfertigung handelt oder redet / allein gerecht mache. Dieses alles ist an vnd fuͤr sich selbst klar / damit aber gleichwol vnser Gegenteil was zu meistern hette / must es diese Antilogiam oder wiederwertige Rede auch auff die bahn bringen / damit ja des streits desto mehr were.Newstedter Buch. pag. 327. Bericht auff die Antilogi am so dz gegenteil / dem articulo-võ vnterscheidt des Gesetzes vnd Euangelij zumisset. Also bringen sie auch eine Antilogiam, von dem vnterscheit des Gesetzes vnd Euangelij / vnd geben fuͤr: Es sey nicht die Fra ge / Ob allein das Euangelium den vnglauben straffe / dann das Gesetz straffe denselben in gemeine auch. Aber an Christum nicht glauben / das werde ausdruͤcklich vnd klar im Cuangelio gestraffet. Dann es sey beydes des Euangelij Vox propria, eigene stim me oder lehr: Wer an den Son glaubet / der hat das Leben / Wer aber an den Son nicht glaubet / vber dem bleybet der zorn Gottes / Darauff ist dieses die warhafftige antwort: Das des Gesetzes eygenes Ampt sey vnd bleybe / alle Suͤnde straffen. Rom. 1. Der zorn Gottes wird vom Himel offenbaret / vber alle Gottlosigkeit vnd vngerechtigkeit aller Menschen / vnd also auch den vnglauben an Christum: Dann wann das Gesetz Gottes wort oder gebot findet / Du solt an den Son glauben / oder diesen solt jr hoͤren / so nimpt es dasselbige Wort / vermoͤge seines eygenen Ampts / nicht weniger an / als die anderen Gebot Gottes / vnd spricht: Wer diesem wort oder lehre nicht glaubet / vber dem bleibet der zorn Gottes. Oder / Wer nicht glaubet / der wird verdammet. Vnd Christus / wann er also redet: Wer nicht an den Son Gottes glaubet / vber dem bleybet der zorn Gottes / nimpt des gesetzes gemeine vnd eigene lehre vnd ampt an die hand / legt dasselbige aus / vnd erkleret / wie auch diese species incrpdulitatis, das ist / der vnglaub an den Son Gottes verdamlich sey / vnd den ewi gen zorn Gottes mit sich bringe / nicht weniger als andere Suͤn - <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0625" n="303"/> Mittel ist / dadurch die verheissung der gnaden / vnd Christi wolthaten ergreiffen werden. Vnd das er also nimmer allein sey vnd bleybe / so viel die Fruͤchte anlangt / vnd doch allezeit / wann man der Rechtfertigung handelt oder redet / allein gerecht mache.</p> <p>Dieses alles ist an vnd fuͤr sich selbst klar / damit aber gleichwol vnser Gegenteil was zu meistern hette / must es diese Antilogiam oder wiederwertige Rede auch auff die bahn bringen / damit ja des streits desto mehr were.<note place="right">Newstedter Buch. pag. 327. Bericht auff die Antilogi am so dz gegenteil / dem articulo-võ vnterscheidt des Gesetzes vnd Euangelij zumisset.</note></p> <p>Also bringen sie auch eine Antilogiam, von dem vnterscheit des Gesetzes vnd Euangelij / vnd geben fuͤr: Es sey nicht die Fra ge / Ob allein das Euangelium den vnglauben straffe / dann das Gesetz straffe denselben in gemeine auch. Aber an Christum nicht glauben / das werde ausdruͤcklich vnd klar im Cuangelio gestraffet. Dann es sey beydes des Euangelij Vox propria, eigene stim me oder lehr: Wer an den Son glaubet / der hat das Leben / Wer aber an den Son nicht glaubet / vber dem bleybet der zorn Gottes / Darauff ist dieses die warhafftige antwort: Das des Gesetzes eygenes Ampt sey vnd bleybe / alle Suͤnde straffen. Rom. 1. Der zorn Gottes wird vom Himel offenbaret / vber alle Gottlosigkeit vnd vngerechtigkeit aller Menschen / vnd also auch den vnglauben an Christum: Dann wann das Gesetz Gottes wort oder gebot findet / Du solt an den Son glauben / oder diesen solt jr hoͤren / so nimpt es dasselbige Wort / vermoͤge seines eygenen Ampts / nicht weniger an / als die anderen Gebot Gottes / vnd spricht: Wer diesem wort oder lehre nicht glaubet / vber dem bleibet der zorn Gottes. Oder / Wer nicht glaubet / der wird verdammet. Vnd Christus / wann er also redet: Wer nicht an den Son Gottes glaubet / vber dem bleybet der zorn Gottes / nimpt des gesetzes gemeine vnd eigene lehre vnd ampt an die hand / legt dasselbige aus / vnd erkleret / wie auch diese species incrpdulitatis, das ist / der vnglaub an den Son Gottes verdamlich sey / vnd den ewi gen zorn Gottes mit sich bringe / nicht weniger als andere Suͤn - </p> </div> </body> </text> </TEI> [303/0625]
Mittel ist / dadurch die verheissung der gnaden / vnd Christi wolthaten ergreiffen werden. Vnd das er also nimmer allein sey vnd bleybe / so viel die Fruͤchte anlangt / vnd doch allezeit / wann man der Rechtfertigung handelt oder redet / allein gerecht mache.
Dieses alles ist an vnd fuͤr sich selbst klar / damit aber gleichwol vnser Gegenteil was zu meistern hette / must es diese Antilogiam oder wiederwertige Rede auch auff die bahn bringen / damit ja des streits desto mehr were.
Newstedter Buch. pag. 327. Bericht auff die Antilogi am so dz gegenteil / dem articulo-võ vnterscheidt des Gesetzes vnd Euangelij zumisset. Also bringen sie auch eine Antilogiam, von dem vnterscheit des Gesetzes vnd Euangelij / vnd geben fuͤr: Es sey nicht die Fra ge / Ob allein das Euangelium den vnglauben straffe / dann das Gesetz straffe denselben in gemeine auch. Aber an Christum nicht glauben / das werde ausdruͤcklich vnd klar im Cuangelio gestraffet. Dann es sey beydes des Euangelij Vox propria, eigene stim me oder lehr: Wer an den Son glaubet / der hat das Leben / Wer aber an den Son nicht glaubet / vber dem bleybet der zorn Gottes / Darauff ist dieses die warhafftige antwort: Das des Gesetzes eygenes Ampt sey vnd bleybe / alle Suͤnde straffen. Rom. 1. Der zorn Gottes wird vom Himel offenbaret / vber alle Gottlosigkeit vnd vngerechtigkeit aller Menschen / vnd also auch den vnglauben an Christum: Dann wann das Gesetz Gottes wort oder gebot findet / Du solt an den Son glauben / oder diesen solt jr hoͤren / so nimpt es dasselbige Wort / vermoͤge seines eygenen Ampts / nicht weniger an / als die anderen Gebot Gottes / vnd spricht: Wer diesem wort oder lehre nicht glaubet / vber dem bleibet der zorn Gottes. Oder / Wer nicht glaubet / der wird verdammet. Vnd Christus / wann er also redet: Wer nicht an den Son Gottes glaubet / vber dem bleybet der zorn Gottes / nimpt des gesetzes gemeine vnd eigene lehre vnd ampt an die hand / legt dasselbige aus / vnd erkleret / wie auch diese species incrpdulitatis, das ist / der vnglaub an den Son Gottes verdamlich sey / vnd den ewi gen zorn Gottes mit sich bringe / nicht weniger als andere Suͤn -
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/625>, abgerufen am 27.07.2024. |