Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.zeit / dann diß Buch grösser machen / vnd dem Christlichen Leser mit verdruß ein ding zehent oder mehr mal fürtragen. Demnach sie aber gleichwol in wiederholung etlicher Absurdorum bißweilen allerley mit vndersprengen / darauff bißher nicht bericht geschehen / als wollen wir dieselbigen Puncten an diesem ort mit nemen / vnd auff ein jedes insonderheit antworten. In erzelung des ein vnd dreissigsten Absurdi, bringen sie Augustini vnd Chrysostomi wort auff die ban / vnd vnterstehen sich also zu folgern: Wann Christus wahrer Leib vnd Blut im Abendmal gegenwertig außgeteilet würde / so müste folgen / das Christus seinen eygnen Leib gessen / vnd sein eygen Blut getruncken hette / sintemal Augustinus de doctrina Christiana lib. 2. cap. 3. sagt: Sacramento corporis & Sanguinis sui praegustato, significauit quod voluit. Da er das Sacrament seines Leibes vor gekostet / hat er bedeutet was er gewolt hat. Vnd Chrysostomus Hom: 83. in Mattheum schreibet: Ipse quoque bibit Bericht auff Angustini vnd Chryso stomi sprüche / das der HERR des Abendtmals selbst mit genossen.ex eo, ne auditis verbis dicerent: Quid igitur? Sanguinem bibimus, & carnem commedimus? ac ideo perturbarentur, etc. Er auch selbst hat daraus getruncken / damit sie nicht / wann sie diese wort gehöret hetten / sprechen: Was ist dann das / Trincken wir dann Blut / vnd essen wir dann Fleisch? Vnd würden also jrre gemacht. Nun ist aber dieses eine sonderliche opinio Augustini vnd Chrysostomi / welche sonsten bey wenig Kirchenlehrern oder allen Seribenten befunden wird. Derwegen wir vns auch billich an solche Augustini / Chrisostomi vnd anderer sonderliche meinung / welche auch aus den worten der Euangelisten nicht kan erwiesen werden / nichts vberall keren. Dann in solcher wichtigen sache gilts nicht / aus sonderlichen Opinionen eines / zweyer / oder sonst wenig Kirchen Lehrer etwas herfür bringen / vnd daraus ein dogma oder Glaubens Artickel machen wöllen / sondern es muß Verbum Dei da sein. Aber vnser Gegeliteil citiert derhalben diese opinionem Au - zeit / dann diß Buch groͤsser machen / vnd dem Christlichen Leser mit verdruß ein ding zehent oder mehr mal fuͤrtragen. Demnach sie aber gleichwol in wiederholung etlicher Absurdorum bißweilen allerley mit vndersprengen / darauff bißher nicht bericht geschehen / als wollen wir dieselbigen Puncten an diesem ort mit nemen / vnd auff ein jedes insonderheit antworten. In erzelung des ein vnd dreissigsten Absurdi, bringen sie Augustini vnd Chrysostomi wort auff die ban / vnd vnterstehen sich also zu folgern: Wann Christus wahrer Leib vnd Blut im Abendmal gegenwertig außgeteilet wuͤrde / so muͤste folgen / das Christus seinen eygnen Leib gessen / vnd sein eygen Blut getruncken hette / sintemal Augustinus de doctrina Christiana lib. 2. cap. 3. sagt: Sacramento corporis & Sanguinis sui praegustato, significauit quod voluit. Da er das Sacrament seines Leibes vor gekostet / hat er bedeutet was er gewolt hat. Vnd Chrysostomus Hom: 83. in Mattheum schreibet: Ipse quoque bibit Bericht auff Angustini vnd Chryso stomi spruͤche / das der HERR des Abendtmals selbst mit genossen.ex eo, ne auditis verbis dicerent: Quid igitur? Sanguinem bibimus, & carnem commedimus? ac ideo perturbarentur, etc. Er auch selbst hat daraus getruncken / damit sie nicht / wann sie diese wort gehoͤret hetten / sprechen: Was ist dann das / Trincken wir dann Blut / vnd essen wir dann Fleisch? Vnd wuͤrden also jrre gemacht. Nun ist aber dieses eine sonderliche opinio Augustini vnd Chrysostomi / welche sonsten bey wenig Kirchenlehrern oder allen Seribenten befunden wird. Derwegen wir vns auch billich an solche Augustini / Chrisostomi vnd anderer sonderliche meinung / welche auch aus den worten der Euangelisten nicht kan erwiesen werden / nichts vberall keren. Dann in solcher wichtigen sache gilts nicht / aus sonderlichen Opinionen eines / zweyer / oder sonst wenig Kirchen Lehrer etwas herfuͤr bringen / vnd daraus ein dogma oder Glaubens Artickel machen woͤllen / sondern es muß Verbum Dei da sein. Aber vnser Gegeliteil citiert derhalben diese opinionem Au - <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0664"/> zeit / dann diß Buch groͤsser machen / vnd dem Christlichen Leser mit verdruß ein ding zehent oder mehr mal fuͤrtragen.</p> <p>Demnach sie aber gleichwol in wiederholung etlicher Absurdorum bißweilen allerley mit vndersprengen / darauff bißher nicht bericht geschehen / als wollen wir dieselbigen Puncten an diesem ort mit nemen / vnd auff ein jedes insonderheit antworten. In erzelung des ein vnd dreissigsten Absurdi, bringen sie Augustini vnd Chrysostomi wort auff die ban / vnd vnterstehen sich also zu folgern: Wann Christus wahrer Leib vnd Blut im Abendmal gegenwertig außgeteilet wuͤrde / so muͤste folgen / das Christus seinen eygnen Leib gessen / vnd sein eygen Blut getruncken hette / sintemal Augustinus de doctrina Christiana lib. 2. cap. 3. sagt: Sacramento corporis & Sanguinis sui praegustato, significauit quod voluit. Da er das Sacrament seines Leibes vor gekostet / hat er bedeutet was er gewolt hat. Vnd Chrysostomus Hom: 83. in Mattheum schreibet: Ipse quoque bibit <note place="left">Bericht auff Angustini vnd Chryso stomi spruͤche / das der HERR des Abendtmals selbst mit genossen.</note>ex eo, ne auditis verbis dicerent: Quid igitur? Sanguinem bibimus, & carnem commedimus? ac ideo perturbarentur, etc. Er auch selbst hat daraus getruncken / damit sie nicht / wann sie diese wort gehoͤret hetten / sprechen: Was ist dann das / Trincken wir dann Blut / vnd essen wir dann Fleisch? Vnd wuͤrden also jrre gemacht. Nun ist aber dieses eine sonderliche opinio Augustini vnd Chrysostomi / welche sonsten bey wenig Kirchenlehrern oder allen Seribenten befunden wird. Derwegen wir vns auch billich an solche Augustini / Chrisostomi vnd anderer sonderliche meinung / welche auch aus den worten der Euangelisten nicht kan erwiesen werden / nichts vberall keren. 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zeit / dann diß Buch groͤsser machen / vnd dem Christlichen Leser mit verdruß ein ding zehent oder mehr mal fuͤrtragen.
Demnach sie aber gleichwol in wiederholung etlicher Absurdorum bißweilen allerley mit vndersprengen / darauff bißher nicht bericht geschehen / als wollen wir dieselbigen Puncten an diesem ort mit nemen / vnd auff ein jedes insonderheit antworten. In erzelung des ein vnd dreissigsten Absurdi, bringen sie Augustini vnd Chrysostomi wort auff die ban / vnd vnterstehen sich also zu folgern: Wann Christus wahrer Leib vnd Blut im Abendmal gegenwertig außgeteilet wuͤrde / so muͤste folgen / das Christus seinen eygnen Leib gessen / vnd sein eygen Blut getruncken hette / sintemal Augustinus de doctrina Christiana lib. 2. cap. 3. sagt: Sacramento corporis & Sanguinis sui praegustato, significauit quod voluit. Da er das Sacrament seines Leibes vor gekostet / hat er bedeutet was er gewolt hat. Vnd Chrysostomus Hom: 83. in Mattheum schreibet: Ipse quoque bibit ex eo, ne auditis verbis dicerent: Quid igitur? Sanguinem bibimus, & carnem commedimus? ac ideo perturbarentur, etc. Er auch selbst hat daraus getruncken / damit sie nicht / wann sie diese wort gehoͤret hetten / sprechen: Was ist dann das / Trincken wir dann Blut / vnd essen wir dann Fleisch? Vnd wuͤrden also jrre gemacht. Nun ist aber dieses eine sonderliche opinio Augustini vnd Chrysostomi / welche sonsten bey wenig Kirchenlehrern oder allen Seribenten befunden wird. Derwegen wir vns auch billich an solche Augustini / Chrisostomi vnd anderer sonderliche meinung / welche auch aus den worten der Euangelisten nicht kan erwiesen werden / nichts vberall keren. Dann in solcher wichtigen sache gilts nicht / aus sonderlichen Opinionen eines / zweyer / oder sonst wenig Kirchen Lehrer etwas herfuͤr bringen / vnd daraus ein dogma oder Glaubens Artickel machen woͤllen / sondern es muß Verbum Dei da sein.
Bericht auff Angustini vnd Chryso stomi spruͤche / das der HERR des Abendtmals selbst mit genossen. Aber vnser Gegeliteil citiert derhalben diese opinionem Au -
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/664>, abgerufen am 29.07.2024. |