Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.Sachen weiter nach zu gedencken / an jrer bekendtnüß beginnen zu zweifflen / sie hören / jren Schrifften folgen / als dann wo solches geschehe / würde balde friede werden / vnd alles / jhrem beduncken nach / stille seyn. Wann die Caluinisterey vberall herrschete / da solte die güldene zeit sein / vnd da wolten sie einen Triumph halten / von den vberwundenen Kirchen vnd Schulen Teutscher Nation / vnd wolten Dictatores in Glaubenssachn seyn / von Mittag biß gen Mitternacht / von Morgen biß zum Abendt. Können demnach wol mit Hieronymo sagen: Volumus & nos pacem, & non solum volumus, verum etiam rogamus sed pacem Christi, pacem veram, pacem sine inimicitijs, pacem, in qua non sit bellum inuolutum, pacem, quae non vt aduersarios subijciat, sed vt amicos iungat. Das ist / wir wöllen auch friede / vnd begeren denselhen nicht alleine / sondern bitten auch da rumb / wir bitten aber vmb den rechten frieden / vmb einen solchen frieden / da keine feindschafft vnter sey / einen solchen frieden / sagen wir / da keine vneinigkeit vnter verborgen sey / vnd der vns nicht als Widersacher / dem anderm theil vnterwörffig mache / sondern als Freunde miteinander vereinige. Lieber Gott / wann jhr friede / den sie vns anbieten / dermassen geschaffen were / das wir jhn mit frölichem Gewissen köndten annemen / was köndte vns auff Erden liebers begegenen / als das wir denselben annemen / vnd Gott dafür dancketen? Nuhn ist er aber nicht also geschaffen / das wir jn bona conscientia annemen können / dann was sie vnter jrer Zwinglischen Lere verbergen / ist bißher vberflüssig erweiset vnd dargethan / wir können ja von Christi vnsers Erlösers worten / damit er sein testament eingesetzt / nicht weichen / vnd jr vilfeltige vnd widerwertige glossas vnd deu teleyen / Christi vnsers Erlösers Testamento, nicht vorziehen. So können wir aus affirmatiuis Christi verbis, die er in einsetzung seines Abendtmals gebraucht hat / nicht negatiua machen lassen / wie von jhnen geschicht. Da Christus vom Brot spricht: das ist Sachen weiter nach zu gedencken / an jrer bekendtnuͤß beginnen zu zweifflen / sie hoͤren / jren Schrifften folgen / als dann wo solches geschehe / wuͤrde balde friede werden / vnd alles / jhrem beduncken nach / stille seyn. Wann die Caluinisterey vberall herrschete / da solte die guͤldene zeit sein / vnd da wolten sie einen Triumph halten / von den vberwundenen Kirchen vnd Schulen Teutscher Nation / vnd wolten Dictatores in Glaubenssachn seyn / von Mittag biß gen Mitternacht / von Morgen biß zum Abendt. Koͤnnen demnach wol mit Hieronymo sagen: Volumus & nos pacem, & non solùm volumus, verùm etiam rogamus sed pacem Christi, pacem veram, pacem sine inimicitijs, pacem, in qua non sit bellum inuolutum, pacem, quae non vt aduersarios subijciat, sed vt amicos iungat. Das ist / wir woͤllen auch friede / vnd begeren denselhen nicht alleine / sondern bitten auch da rumb / wir bitten aber vmb den rechten frieden / vmb einen solchen frieden / da keine feindschafft vnter sey / einen solchen frieden / sagen wir / da keine vneinigkeit vnter verborgen sey / vnd der vns nicht als Widersacher / dem anderm theil vnterwoͤrffig mache / sondern als Freunde miteinander vereinige. Lieber Gott / wann jhr friede / den sie vns anbieten / dermassen geschaffen were / das wir jhn mit froͤlichem Gewissen koͤndten annemen / was koͤndte vns auff Erden liebers begegenen / als das wir denselben annemen / vnd Gott dafuͤr dancketen? Nuhn ist er aber nicht also geschaffen / das wir jn bona conscientia annemen koͤnnen / dann was sie vnter jrer Zwinglischen Lere verbergen / ist bißher vberfluͤssig erweiset vnd dargethan / wir koͤnnen ja von Christi vnsers Erloͤsers worten / damit er sein testamẽt eingesetzt / nicht weichen / vnd jr vilfeltige vnd widerwertige glossas vnd deu teleyen / Christi vnsers Erloͤsers Testamento, nicht vorziehẽ. So koͤnnen wir aus affirmatiuis Christi verbis, die er in einsetzung seines Abendtmals gebraucht hat / nicht negatiua machen lassen / wie von jhnen geschicht. Da Christus vom Brot spricht: das ist <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0685" n="333"/> Sachen weiter nach zu gedencken / an jrer bekendtnuͤß beginnen zu zweifflen / sie hoͤren / jren Schrifften folgen / als dann wo solches geschehe / wuͤrde balde friede werden / vnd alles / jhrem beduncken nach / stille seyn. Wann die Caluinisterey vberall herrschete / da solte die guͤldene zeit sein / vnd da wolten sie einen Triumph halten / von den vberwundenen Kirchen vnd Schulen Teutscher Nation / vnd wolten Dictatores in Glaubenssachn seyn / von Mittag biß gen Mitternacht / von Morgen biß zum Abendt.</p> <p>Koͤnnen demnach wol mit Hieronymo sagen: Volumus & nos pacem, & non solùm volumus, verùm etiam rogamus sed pacem Christi, pacem veram, pacem sine inimicitijs, pacem, in qua non sit bellum inuolutum, pacem, quae non vt aduersarios subijciat, sed vt amicos iungat. Das ist / wir woͤllen auch friede / vnd begeren denselhen nicht alleine / sondern bitten auch da rumb / wir bitten aber vmb den rechten frieden / vmb einen solchen frieden / da keine feindschafft vnter sey / einen solchen frieden / sagen wir / da keine vneinigkeit vnter verborgen sey / vnd der vns nicht als Widersacher / dem anderm theil vnterwoͤrffig mache / sondern als Freunde miteinander vereinige.</p> <p>Lieber Gott / wann jhr friede / den sie vns anbieten / dermassen geschaffen were / das wir jhn mit froͤlichem Gewissen koͤndten annemen / was koͤndte vns auff Erden liebers begegenen / als das wir denselben annemen / vnd Gott dafuͤr dancketen? Nuhn ist er aber nicht also geschaffen / das wir jn bona conscientia annemen koͤnnen / dann was sie vnter jrer Zwinglischen Lere verbergen / ist bißher vberfluͤssig erweiset vnd dargethan / wir koͤnnen ja von Christi vnsers Erloͤsers worten / damit er sein testamẽt eingesetzt / nicht weichen / vnd jr vilfeltige vnd widerwertige glossas vnd deu teleyen / Christi vnsers Erloͤsers Testamento, nicht vorziehẽ. So koͤnnen wir aus affirmatiuis Christi verbis, die er in einsetzung seines Abendtmals gebraucht hat / nicht negatiua machen lassen / wie von jhnen geschicht. Da Christus vom Brot spricht: das ist </p> </div> </body> </text> </TEI> [333/0685]
Sachen weiter nach zu gedencken / an jrer bekendtnuͤß beginnen zu zweifflen / sie hoͤren / jren Schrifften folgen / als dann wo solches geschehe / wuͤrde balde friede werden / vnd alles / jhrem beduncken nach / stille seyn. Wann die Caluinisterey vberall herrschete / da solte die guͤldene zeit sein / vnd da wolten sie einen Triumph halten / von den vberwundenen Kirchen vnd Schulen Teutscher Nation / vnd wolten Dictatores in Glaubenssachn seyn / von Mittag biß gen Mitternacht / von Morgen biß zum Abendt.
Koͤnnen demnach wol mit Hieronymo sagen: Volumus & nos pacem, & non solùm volumus, verùm etiam rogamus sed pacem Christi, pacem veram, pacem sine inimicitijs, pacem, in qua non sit bellum inuolutum, pacem, quae non vt aduersarios subijciat, sed vt amicos iungat. Das ist / wir woͤllen auch friede / vnd begeren denselhen nicht alleine / sondern bitten auch da rumb / wir bitten aber vmb den rechten frieden / vmb einen solchen frieden / da keine feindschafft vnter sey / einen solchen frieden / sagen wir / da keine vneinigkeit vnter verborgen sey / vnd der vns nicht als Widersacher / dem anderm theil vnterwoͤrffig mache / sondern als Freunde miteinander vereinige.
Lieber Gott / wann jhr friede / den sie vns anbieten / dermassen geschaffen were / das wir jhn mit froͤlichem Gewissen koͤndten annemen / was koͤndte vns auff Erden liebers begegenen / als das wir denselben annemen / vnd Gott dafuͤr dancketen? Nuhn ist er aber nicht also geschaffen / das wir jn bona conscientia annemen koͤnnen / dann was sie vnter jrer Zwinglischen Lere verbergen / ist bißher vberfluͤssig erweiset vnd dargethan / wir koͤnnen ja von Christi vnsers Erloͤsers worten / damit er sein testamẽt eingesetzt / nicht weichen / vnd jr vilfeltige vnd widerwertige glossas vnd deu teleyen / Christi vnsers Erloͤsers Testamento, nicht vorziehẽ. So koͤnnen wir aus affirmatiuis Christi verbis, die er in einsetzung seines Abendtmals gebraucht hat / nicht negatiua machen lassen / wie von jhnen geschicht. Da Christus vom Brot spricht: das ist
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |