Klaj, Johann: Lobrede der Teutschen Poeterey. Nürnberg, 1645.sare de bello Gall. l. 6. Possidon. Laert. l. 1. Plin. l. 6. c. 3. Strabo- Vos quo qui fortes animas bello peremptas Laudibus in longum, Vates, dimittitis aevum, Sacrorum Druydae. Wo dieses Wort Druid/ Druthin/ Druden herkommet/ sind die den
ſare de bello Gall. l. 6. Poſſidon. Laërt. l. 1. Plin. l. 6. c. 3. Strabo- Vos quoꝙ qui fortes animas belloꝙ peremptas Laudibus in longum, Vates, dimittitis ævum, Sacrorum Druydæ. Wo dieſes Wort Druid/ Druthin/ Druden herkommet/ ſind die den
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ſare de bello Gall. l. 6. Poſſidon. Laërt. l. 1. Plin. l. 6. c. 3. Strabo-
ne. l. 4. Marſil. Ficin. lib. de Religione Chriſtian. c. 10. Cluver.
Jornande, Althammero, Aventino, Lazio, Goropio, Becan.
und andern. Dieſe ſind Prieſter Dichter und zuzeiten auch Singer
geweſen/ wie aus Lucano zu ſchlieſſen/ wann er ſagt:
Vos quoꝙ qui fortes animas belloꝙ peremptas
Laudibus in longum, Vates, dimittitis ævum,
Sacrorum Druydæ.
Wo dieſes Wort Druid/ Druthin/ Druden herkommet/ ſind die
Gelehrten nicht einerley Meinung/ etliche wollen es von den Grie-
chiſchen δρῦς hernemen/ und ziehen an/ daß Plin. l. 16. c. 44. ſchrei-
bet/ daß ſie jhren Goͤtzendienſt unter den Eichenbaumen verꝛichtet.
Non aſſentior (ſagt Cauſabonus,) Plinio conjicienti, Druidas
vel Druydes à voce græca eſſe appellatos. Quin potius Strabo-
nis prudentiſſimum Conſilium ſequor, negantis in appellatio-
nibus gentium Græcas ecymologias eſſe quærendas, &c. Etliche
wollen/ es komme dieſes Wort von Drau/ treu/ und Deut/ oder Duit/
Gott; und heiſſe einen Vertrauten/ oder Verlobten Gottes. Bec-
man. f. 318. Drithen oder Truthin iſt Gott genennet worden/ nem-
lich der treue Gott/ der uns alles gutes thut. Bey Otfrido iſt unter-
ſchiedlich zu leſen Druhtins Hauß/ fuͤr die Kirche/ Druhtins Scalk/
Gottes Knecht/ Truhtintige Tag dies dominica. Von dieſem Wort
iſt auch noch uͤbrig der Namen Drutenheim/ da ſie vor alters gewoh-
net/ und Drud/ Druͤdner ein Zauberer oder Hexenmeiſter: Dann
nach dem Klodovin/ Clovis, oder Clodoveus der Franken Koͤnig/
durch ſeine Gemahlin Klotilde (des Burgundiſchen Koͤnigs Hilpe-
richs Tochter) nach erhaltenem Sieg wider die Tuͤringer/ und ande-
re Teutſchen Voͤlcker ſich/ zu Rems/ mit dreytauſend von den vornem-
ſten Franken/ tauffen laſſen/ (wie zu leſen bey Trithemio im Bogen
H.) haben die Chriſtlichen Philoſophi nicht mehr Druiden/ ſondern
Witdoden wollen genennet ſeyen/ zum Vnterſcheid derer/ welche mit
den Namen in der Heidenſchaft beharꝛet. Daher das Ehrenwort ei-
nen gantz widrtgen Verſtand bekommen/ als bey den Lateineren Ma-
gus, Sophiſta, Tyrannus &c. Weil nun dieſe Witdoden der Drui-
den
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