Kleinschmidt, Theodor August Friedrich Wilhelm: Zur Erinnerung an den am 28. Juni 1865 verstorbenen vorhinnigen ersten Lehrer und Conrector an der Mädchenschule zu Marburg, Herrn Peter Kutsch. Marburg, 1865.Rufe den Arbeitern und gieb ihnen ihren Lohn und Rufe den Arbeitern und gieb ihnen ihren Lohn und <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0003" n="[3]"/> <div> <p><hi rendition="#in">R</hi>ufe den Arbeitern und gieb ihnen ihren Lohn und<lb/> hebe an vom Letzten bis zu dem Ersten! So lautet das Wort<lb/> des vergeltenden Gottes, welches nach und nach an alle<lb/> Menschen ohne Unterschied gerichtet werden wird und was<lb/> nun auch an unsern Vater, Schwiegervater, Freund, Collegen<lb/> und Lehrer gelangt ist. Plötzlich ist er nun zu der völligen<lb/> Ruhe gelangt, nach welcher er sich schon lange gesehnt hatte<lb/> und die ihm theilweise auch, so weit es in menschlicher Macht<lb/> lag, in den letzten Monaten gewähret war. — Wie groß<lb/> war auch die Arbeitslast, welche er auf einer so langen<lb/> Strecke von 71 Jahren zu tragen hatte! Denn schon die<lb/> Ernährung und Erziehung von sieben Kindern in einer Zeit,<lb/> wo die Nachwehen eines langen Krieges sich zeigten und wo<lb/> Hungersnoth und Seuchen mit einander abwechselten, machten<lb/> viele Sorgen, Entbehrungen und Anstrengungen nöthig. Und<lb/> selbst, als nun bessere Zeiten eintraten und als ein Theil<lb/> seiner Kinder in glücklichen und ehrenvollen Verhältnissen<lb/> lebte, da belasteten doch mancherlei Todesfälle und andere </p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
Rufe den Arbeitern und gieb ihnen ihren Lohn und
hebe an vom Letzten bis zu dem Ersten! So lautet das Wort
des vergeltenden Gottes, welches nach und nach an alle
Menschen ohne Unterschied gerichtet werden wird und was
nun auch an unsern Vater, Schwiegervater, Freund, Collegen
und Lehrer gelangt ist. Plötzlich ist er nun zu der völligen
Ruhe gelangt, nach welcher er sich schon lange gesehnt hatte
und die ihm theilweise auch, so weit es in menschlicher Macht
lag, in den letzten Monaten gewähret war. — Wie groß
war auch die Arbeitslast, welche er auf einer so langen
Strecke von 71 Jahren zu tragen hatte! Denn schon die
Ernährung und Erziehung von sieben Kindern in einer Zeit,
wo die Nachwehen eines langen Krieges sich zeigten und wo
Hungersnoth und Seuchen mit einander abwechselten, machten
viele Sorgen, Entbehrungen und Anstrengungen nöthig. Und
selbst, als nun bessere Zeiten eintraten und als ein Theil
seiner Kinder in glücklichen und ehrenvollen Verhältnissen
lebte, da belasteten doch mancherlei Todesfälle und andere
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Jurgita Baranauskaite, Thomas Gloning, Heike Müller, Justus-Liebig-Universität: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien, Konversion nach XML
(2013-05-13T10:48:31Z)
Universitätsbibliothek Marburg: Bereitstellung der
Bilddigitalisate durch Dr. Bernd Reifenberg
(2013-06-10T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |