Kleinschmidt, Theodor August Friedrich Wilhelm: Zur Erinnerung an den am 28. Juni 1865 verstorbenen vorhinnigen ersten Lehrer und Conrector an der Mädchenschule zu Marburg, Herrn Peter Kutsch. Marburg, 1865.menschliche Herz und das menschliche Bedürfniß und an der menschliche Herz und das menschliche Bedürfniß und an der <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0005" n="5"/> menschliche Herz und das menschliche Bedürfniß und an der<lb/> Vervollkommnung der Kindererziehung. Er las darüber bis<lb/> in die späteren Zeiten verschiedene Werke, ja selbst bei seinen<lb/> Erholungen begleiteten ihn seine Bücher. Auch brachten es<lb/> die verschiedenen Aemter, welche er nach und nach bekleidete,<lb/> mit sich, daß er sich in die verschiedenen Fächer einarbeitete.<lb/> Denn anders waren seine Pflichten beim Beginne seiner<lb/> Amtsführung gegenüber den Kindern, welche vor fünfzig<lb/> Jahren bei dem allgemeinen Nothstande zum Theil von der<lb/> Straße aufgegriffen wurden und seiner und seiner Ehefrau<lb/> elterlichen Obhuth übergeben wurden, anders nachmals bei<lb/> der lutherischen Kirchenschule, wieder anders bei der ver-<lb/> einigten Knabenschule und nochmals anders bei der vereinigten<lb/> Mädchenschule, wo er zuletzt als erster Lehrer und Conrector<lb/> wirkte. — Sind Wissen und Können Hauptmittel, um für<lb/> Alle zu arbeiten, welche gern lernen wollten, so sind sie<lb/> doch nicht die einzigen. Kaum, daß dieses hinreicht, um<lb/> vortheilhaft auf den Verstand fähiger Schüler zu wirken,<lb/> so vermöchte es noch weniger, Lust zum Lernen dem Trägen<lb/> und dem weniger Befähigten zu verschaffen. Das gelang<lb/> aber dem verblichenen Lehrer durch die Liebe, wodurch er sich<lb/> zu den Schülern hingezogen fühlte und durch den freudigen<lb/> Eifer für seinen Beruf, der ihn ja auch zum Mitarbeiter<lb/> an der hiesigen Fortbildungsschule machte und ihn noch an<lb/> seinem letzten Lebenstage in die Mädchenschule führte. — Was<lb/> war es endlich aber, was seiner Lehre auch Kraft und seinen </p> </div> </body> </text> </TEI> [5/0005]
menschliche Herz und das menschliche Bedürfniß und an der
Vervollkommnung der Kindererziehung. Er las darüber bis
in die späteren Zeiten verschiedene Werke, ja selbst bei seinen
Erholungen begleiteten ihn seine Bücher. Auch brachten es
die verschiedenen Aemter, welche er nach und nach bekleidete,
mit sich, daß er sich in die verschiedenen Fächer einarbeitete.
Denn anders waren seine Pflichten beim Beginne seiner
Amtsführung gegenüber den Kindern, welche vor fünfzig
Jahren bei dem allgemeinen Nothstande zum Theil von der
Straße aufgegriffen wurden und seiner und seiner Ehefrau
elterlichen Obhuth übergeben wurden, anders nachmals bei
der lutherischen Kirchenschule, wieder anders bei der ver-
einigten Knabenschule und nochmals anders bei der vereinigten
Mädchenschule, wo er zuletzt als erster Lehrer und Conrector
wirkte. — Sind Wissen und Können Hauptmittel, um für
Alle zu arbeiten, welche gern lernen wollten, so sind sie
doch nicht die einzigen. Kaum, daß dieses hinreicht, um
vortheilhaft auf den Verstand fähiger Schüler zu wirken,
so vermöchte es noch weniger, Lust zum Lernen dem Trägen
und dem weniger Befähigten zu verschaffen. Das gelang
aber dem verblichenen Lehrer durch die Liebe, wodurch er sich
zu den Schülern hingezogen fühlte und durch den freudigen
Eifer für seinen Beruf, der ihn ja auch zum Mitarbeiter
an der hiesigen Fortbildungsschule machte und ihn noch an
seinem letzten Lebenstage in die Mädchenschule führte. — Was
war es endlich aber, was seiner Lehre auch Kraft und seinen
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