Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807.
Falls er nicht wirklich Ich ist, so wie ich. -- Gut, diese Frage wird mir Licht verschaffen. Was gilt's? Dies fängt ihn -- nun wir wer- den sehn. (laut.) Als beide Heer' im Handgemenge waren, Was machtest du, sag' an, in den Gezelten, Wo du gewußt, geschickt dich hinzudrücken? Merkur. Von einem Schinken -- Sosias (für sich.) Hat den Kerl der Teufel --? Merkur. Den ich im Winkel des Gezeltes fand, Schnitt ich ein Kernstück mir, ein saftiges, Und öffnete geschickt ein Flaschenfutter, Um für die Schlacht, die draußen ward gefochten, Ein wenig Munterkeit mir zu verschaffen. Sosias (für sich.) Nun ist es gut. Nun wär's gleich viel, wenn mich
Falls er nicht wirklich Ich iſt, ſo wie ich. — Gut, dieſe Frage wird mir Licht verſchaffen. Was gilt’s? Dies faͤngt ihn — nun wir wer- den ſehn. (laut.) Als beide Heer’ im Handgemenge waren, Was machteſt du, ſag’ an, in den Gezelten, Wo du gewußt, geſchickt dich hinzudruͤcken? Merkur. Von einem Schinken — Soſias (für ſich.) Hat den Kerl der Teufel —? Merkur. Den ich im Winkel des Gezeltes fand, Schnitt ich ein Kernſtuͤck mir, ein ſaftiges, Und oͤffnete geſchickt ein Flaſchenfutter, Um fuͤr die Schlacht, die draußen ward gefochten, Ein wenig Munterkeit mir zu verſchaffen. Soſias (für ſich.) Nun iſt es gut. Nun waͤr’s gleich viel, wenn mich <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#SOF"> <p><pb facs="#f0046" n="30"/> Falls er nicht wirklich Ich iſt, ſo wie ich.<lb/> — Gut, dieſe Frage wird mir Licht verſchaffen.<lb/> Was gilt’s? Dies faͤngt ihn — nun wir wer-<lb/> den ſehn.</p><lb/> <stage>(laut.)</stage><lb/> <p>Als beide Heer’ im Handgemenge waren,<lb/> Was machteſt du, ſag’ an, in den Gezelten,<lb/> Wo du gewußt, geſchickt dich hinzudruͤcken?</p> </sp><lb/> <sp who="#MER"> <speaker><hi rendition="#g">Merkur</hi>.</speaker><lb/> <p>Von einem Schinken —</p> </sp><lb/> <sp who="#SOF"> <speaker> <hi rendition="#g">Soſias</hi> </speaker> <stage>(für ſich.)</stage><lb/> <p>Hat den Kerl der Teufel —?</p> </sp><lb/> <sp who="#MER"> <speaker><hi rendition="#g">Merkur</hi>.</speaker><lb/> <p>Den ich im Winkel des Gezeltes fand,<lb/> Schnitt ich ein Kernſtuͤck mir, ein ſaftiges,<lb/> Und oͤffnete geſchickt ein Flaſchenfutter,<lb/> Um fuͤr die Schlacht, die draußen ward gefochten,<lb/> Ein wenig Munterkeit mir zu verſchaffen.</p> </sp><lb/> <sp who="#SOF"> <speaker> <hi rendition="#g">Soſias</hi> </speaker> <stage>(für ſich.)</stage><lb/> <p>Nun iſt es gut. Nun waͤr’s gleich viel, wenn<lb/> mich<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [30/0046]
Falls er nicht wirklich Ich iſt, ſo wie ich.
— Gut, dieſe Frage wird mir Licht verſchaffen.
Was gilt’s? Dies faͤngt ihn — nun wir wer-
den ſehn.
(laut.)
Als beide Heer’ im Handgemenge waren,
Was machteſt du, ſag’ an, in den Gezelten,
Wo du gewußt, geſchickt dich hinzudruͤcken?
Merkur.
Von einem Schinken —
Soſias (für ſich.)
Hat den Kerl der Teufel —?
Merkur.
Den ich im Winkel des Gezeltes fand,
Schnitt ich ein Kernſtuͤck mir, ein ſaftiges,
Und oͤffnete geſchickt ein Flaſchenfutter,
Um fuͤr die Schlacht, die draußen ward gefochten,
Ein wenig Munterkeit mir zu verſchaffen.
Soſias (für ſich.)
Nun iſt es gut. Nun waͤr’s gleich viel, wenn
mich
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |