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Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807.

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Erinnerung fahrt, und Glück und Hoffnung hin,
Fortan in Wuth und Rache will ich schwelgen.
Alkmene.
Fahr hin auch du, unedelmüth'ger Gatte,
Es reißt das Herz sich blutend von dir los.
Abscheulich ist der Kunstgriff, er empört mich.
Wenn du dich einer Andern zugewendet,
Bezwungen durch der Liebe Pfeil, es hätte
Dein Wunsch, mir würdig selbst vertraut, so
schnell dich
Als diese feige List zum Ziel geführt.
Du siehst entschlossen mich das Band zu lösen,
Das deine wankelmüth'ge Seele drückt;
Und ehe noch der Abend sich verkündet,
Bist du befreit von Allem, was dich bindet.
Amphitryon.
Schmachvoll, wie die Beleid'gung ist, die sich
Mir zugefügt, ist dies das Mindeste,
Was meine Ehre blutend fordern kann.
Daß ein Betrug vorhanden ist, ist klar,
Wenn meine Sinn' auch das fluchwürdige
Erinnerung fahrt, und Gluͤck und Hoffnung hin,
Fortan in Wuth und Rache will ich ſchwelgen.
Alkmene.
Fahr hin auch du, unedelmuͤth’ger Gatte,
Es reißt das Herz ſich blutend von dir los.
Abſcheulich iſt der Kunſtgriff, er empoͤrt mich.
Wenn du dich einer Andern zugewendet,
Bezwungen durch der Liebe Pfeil, es haͤtte
Dein Wunſch, mir wuͤrdig ſelbſt vertraut, ſo
ſchnell dich
Als dieſe feige Liſt zum Ziel gefuͤhrt.
Du ſiehſt entſchloſſen mich das Band zu loͤſen,
Das deine wankelmuͤth’ge Seele druͤckt;
Und ehe noch der Abend ſich verkuͤndet,
Biſt du befreit von Allem, was dich bindet.
Amphitryon.
Schmachvoll, wie die Beleid’gung iſt, die ſich
Mir zugefuͤgt, iſt dies das Mindeſte,
Was meine Ehre blutend fordern kann.
Daß ein Betrug vorhanden iſt, iſt klar,
Wenn meine Sinn’ auch das fluchwuͤrdige
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[76/0092] Erinnerung fahrt, und Gluͤck und Hoffnung hin, Fortan in Wuth und Rache will ich ſchwelgen. Alkmene. Fahr hin auch du, unedelmuͤth’ger Gatte, Es reißt das Herz ſich blutend von dir los. Abſcheulich iſt der Kunſtgriff, er empoͤrt mich. Wenn du dich einer Andern zugewendet, Bezwungen durch der Liebe Pfeil, es haͤtte Dein Wunſch, mir wuͤrdig ſelbſt vertraut, ſo ſchnell dich Als dieſe feige Liſt zum Ziel gefuͤhrt. Du ſiehſt entſchloſſen mich das Band zu loͤſen, Das deine wankelmuͤth’ge Seele druͤckt; Und ehe noch der Abend ſich verkuͤndet, Biſt du befreit von Allem, was dich bindet. Amphitryon. Schmachvoll, wie die Beleid’gung iſt, die ſich Mir zugefuͤgt, iſt dies das Mindeſte, Was meine Ehre blutend fordern kann. Daß ein Betrug vorhanden iſt, iſt klar, Wenn meine Sinn’ auch das fluchwuͤrdige

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Zitationshilfe: Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_amphytrion_1807/92>, abgerufen am 27.11.2024.