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Kleist, Heinrich von: Die Schlacht bei Fehrbellin. Berlin, 1822.

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Vierter Akt.
Scene: Zimmer des Kurfürsten.

Erster Auftritt.
Der Kurfürst (steht mit Papieren an einem mit Lichtern besetz-
ten Tisch.) -- Natalie (tritt durch die mittlere Thur auf, und
läßt sich in einiger Entfernung vor ihm nieder.)
(Pause.)
Natalie (knieend)
Mein edler Oheim, Friedrich von der Mark!
Der Kurfürst (legt die Papiere weg.)
Natalie!
(er will sie erheben.)
Natalie.
Laß, laß!
Der Kurfürst.
Was willst Du, Liebe?
Natalie.
Zu Deiner Füße Staub, wie's mir gebührt,
Für Vetter Arthur Dich um Gnade flehn!
Ich will ihn nicht für mich erhalten wissen --
Mein Herz begehrt sein und gesteht es Dir;
Ich will ihn nicht für mich erhalten wissen --
Mag er sich welchem Weib' er will vermahlen;
Ich will nur, daß er da sey, lieber Oheim,
Für sich, selbstständig, frei und unabhängig,
Wie eine Blume, die mir wohlgefällt.
E

Vierter Akt.
Scene: Zimmer des Kurfürſten.

Erſter Auftritt.
Der Kurfürſt (ſteht mit Papieren an einem mit Lichtern beſetz-
ten Tiſch.) — Natalie (tritt durch die mittlere Thur auf, und
läßt ſich in einiger Entfernung vor ihm nieder.)
(Pauſe.)
Natalie (knieend)
Mein edler Oheim, Friedrich von der Mark!
Der Kurfürſt (legt die Papiere weg.)
Natalie!
(er will ſie erheben.)
Natalie.
Laß, laß!
Der Kurfürſt.
Was willſt Du, Liebe?
Natalie.
Zu Deiner Füße Staub, wie’s mir gebührt,
Für Vetter Arthur Dich um Gnade flehn!
Ich will ihn nicht für mich erhalten wiſſen —
Mein Herz begehrt ſein und geſteht es Dir;
Ich will ihn nicht für mich erhalten wiſſen —
Mag er ſich welchem Weib’ er will vermahlen;
Ich will nur, daß er da ſey, lieber Oheim,
Für ſich, ſelbſtſtändig, frei und unabhängig,
Wie eine Blume, die mir wohlgefällt.
E
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[65/0078] Vierter Akt. Scene: Zimmer des Kurfürſten. Erſter Auftritt. Der Kurfürſt (ſteht mit Papieren an einem mit Lichtern beſetz- ten Tiſch.) — Natalie (tritt durch die mittlere Thur auf, und läßt ſich in einiger Entfernung vor ihm nieder.) (Pauſe.) Natalie (knieend) Mein edler Oheim, Friedrich von der Mark! Der Kurfürſt (legt die Papiere weg.) Natalie! (er will ſie erheben.) Natalie. Laß, laß! Der Kurfürſt. Was willſt Du, Liebe? Natalie. Zu Deiner Füße Staub, wie’s mir gebührt, Für Vetter Arthur Dich um Gnade flehn! Ich will ihn nicht für mich erhalten wiſſen — Mein Herz begehrt ſein und geſteht es Dir; Ich will ihn nicht für mich erhalten wiſſen — Mag er ſich welchem Weib’ er will vermahlen; Ich will nur, daß er da ſey, lieber Oheim, Für ſich, ſelbſtſtändig, frei und unabhängig, Wie eine Blume, die mir wohlgefällt. E

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Zitationshilfe: Kleist, Heinrich von: Die Schlacht bei Fehrbellin. Berlin, 1822, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_fehrbellin_1822/78>, abgerufen am 26.11.2024.