Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kleist, Heinrich von: Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe. Berlin, 1810.

Bild:
<< vorherige Seite
Und unversehrt, bei meiner Treu, als wärs Stein!
-- Was stekt denn drinn?
Käthchen.
Ich weiß nicht.
Gottschalk (nimmt ein Blatt heraus).
"Acte, die Schenkung, Stauffen betreffend, von
Friedrich Grafen vom Strahl" -- Je, verflucht!
Graf vom Strahl (draußen).
Gottschalk!
Gottschalk.
Gleich, gnädiger Herr, gleich!
Käthchen (steht auf).
Nun bin ich fertig!
Gottschalk.
Nun, das mußt du dem Grafen geben! (er giebt ihr
das Futtral wieder).
Komm, reich mir die Hand, und folg'
mir! (er führt sie und das Pferd durch den Bach).
Käthchen (mit dem ersten Schritt ins Wasser).
Ah!
Gottschalk.
Du mußt dich ein wenig schürzen.
Käthchen.
Nein, bei Leibe, schürzen nicht!
(sie steht still).
Gottschalk.
Bis an den Zwickel nur, Käthchen!
Käth-
Und unverſehrt, bei meiner Treu, als wärs Stein!
— Was ſtekt denn drinn?
Käthchen.
Ich weiß nicht.
Gottſchalk (nimmt ein Blatt heraus).
„Acte, die Schenkung, Stauffen betreffend, von
Friedrich Grafen vom Strahl“ — Je, verflucht!
Graf vom Strahl (draußen).
Gottſchalk!
Gottſchalk.
Gleich, gnädiger Herr, gleich!
Käthchen (ſteht auf).
Nun bin ich fertig!
Gottſchalk.
Nun, das mußt du dem Grafen geben! (er giebt ihr
das Futtral wieder).
Komm, reich mir die Hand, und folg'
mir! (er führt ſie und das Pferd durch den Bach).
Käthchen (mit dem erſten Schritt ins Waſſer).
Ah!
Gottſchalk.
Du mußt dich ein wenig ſchürzen.
Käthchen.
Nein, bei Leibe, ſchürzen nicht!
(ſie ſteht ſtill).
Gottſchalk.
Bis an den Zwickel nur, Käthchen!
Käth-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#GOT">
            <pb facs="#f0150" n="144"/>
            <p>Und unver&#x017F;ehrt, bei meiner Treu, als wärs Stein!<lb/>
&#x2014; Was &#x017F;tekt denn drinn?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#KAET">
            <speaker><hi rendition="#g">Käthchen</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Ich weiß nicht.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GOT">
            <speaker> <hi rendition="#g">Gott&#x017F;chalk</hi> </speaker>
            <stage>(nimmt ein Blatt heraus).</stage><lb/>
            <p>&#x201E;Acte, die Schenkung, Stauffen betreffend, von<lb/>
Friedrich Grafen vom Strahl&#x201C; &#x2014; Je, verflucht!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#STAR">
            <speaker> <hi rendition="#g">Graf vom Strahl</hi> </speaker>
            <stage>(draußen).</stage><lb/>
            <p>Gott&#x017F;chalk!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GOT">
            <speaker><hi rendition="#g">Gott&#x017F;chalk</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Gleich, gnädiger Herr, gleich!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#KAET">
            <speaker> <hi rendition="#g">Käthchen</hi> </speaker>
            <stage>(&#x017F;teht auf).</stage><lb/>
            <p>Nun bin ich fertig!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GOT">
            <speaker><hi rendition="#g">Gott&#x017F;chalk</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Nun, das mußt du dem Grafen geben! <stage>(er giebt ihr<lb/>
das Futtral wieder).</stage> Komm, reich mir die Hand, und folg'<lb/>
mir! <stage>(er führt &#x017F;ie und das Pferd durch den Bach).</stage></p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#KAET">
            <speaker> <hi rendition="#g">Käthchen</hi> </speaker>
            <stage>(mit dem er&#x017F;ten Schritt ins Wa&#x017F;&#x017F;er).</stage><lb/>
            <p>Ah!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GOT">
            <speaker><hi rendition="#g">Gott&#x017F;chalk</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Du mußt dich ein wenig &#x017F;chürzen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#KAET">
            <speaker><hi rendition="#g">Käthchen</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Nein, bei Leibe, &#x017F;chürzen nicht!</p><lb/>
            <stage>(&#x017F;ie &#x017F;teht &#x017F;till).</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GOT">
            <speaker><hi rendition="#g">Gott&#x017F;chalk</hi>.</speaker><lb/>
            <p>Bis an den Zwickel nur, Käthchen!</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#g">Käth</hi>-</fw>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[144/0150] Und unverſehrt, bei meiner Treu, als wärs Stein! — Was ſtekt denn drinn? Käthchen. Ich weiß nicht. Gottſchalk (nimmt ein Blatt heraus). „Acte, die Schenkung, Stauffen betreffend, von Friedrich Grafen vom Strahl“ — Je, verflucht! Graf vom Strahl (draußen). Gottſchalk! Gottſchalk. Gleich, gnädiger Herr, gleich! Käthchen (ſteht auf). Nun bin ich fertig! Gottſchalk. Nun, das mußt du dem Grafen geben! (er giebt ihr das Futtral wieder). Komm, reich mir die Hand, und folg' mir! (er führt ſie und das Pferd durch den Bach). Käthchen (mit dem erſten Schritt ins Waſſer). Ah! Gottſchalk. Du mußt dich ein wenig ſchürzen. Käthchen. Nein, bei Leibe, ſchürzen nicht! (ſie ſteht ſtill). Gottſchalk. Bis an den Zwickel nur, Käthchen! Käth-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_kaethchen_1810
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_kaethchen_1810/150
Zitationshilfe: Kleist, Heinrich von: Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe. Berlin, 1810, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_kaethchen_1810/150>, abgerufen am 16.05.2024.