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Kleist, Heinrich von: Die Verlobung von St. Domingo. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 1. München, [1871], S. [45]–105. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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und auf gut Glück hin, ob die Mutter ihn vermissen würde, entschlossen, im schlimmsten Falle den Tod mit ihm zu leiden, flog sie damit dem schon auf der Landstraße wandernden Knaben nach. Denn sie sah den Jüngling vor Gott und ihrem Herzen nicht mehr als einen bloßen Gast, dem sie Schutz und Obdach gegeben, sondern als ihren Verlobten und Gemahl an und war Willens, sobald nur seine Partei im Hause stark genug sein würde, dies der Mutter, auf deren Bestürzung sie unter diesen Umständen rechnete, ohne Rückhalt zu erklären. Nanky, sprach sie, da sie den Knaben athemlos und eilfertig auf der Landstraße erreicht hatte: die Mutter hat ihren Plan, die Familie Hrn. Strömli's anbetreffend, umgeändert. Nimm diesen Brief! Er lautet an Hrn. Strömli, das alte Oberhaupt der Familie, und enthält die Einladung, einige Tage mit Allem, was zu ihm gehört, in unserer Niederlassung zu verweilen. Sei klug und trage selbst alles Mögliche dazu bei, diesen Entschluß zur Reife zu bringen; Congo Hoango, der Neger, wird, wenn er wieder kömmt, es dir lohnen! Gut, gut, Base Toni, antwortete der Knabe. Er fragte, indem er den Brief sorgsam eingewickelt in seine Tasche steckte: und ich soll dem Zuge auf seinem Wege hierher zum Führer dienen? -- Allerdings, versetzte Toni, das versteht sich, weil sie die Gegend nicht kennen, von selbst. Doch wirst du möglicher Truppenmärsche wegen, die auf der Landstraße stattfinden könnten, die Wanderung eher nicht als um Mitternacht an-

und auf gut Glück hin, ob die Mutter ihn vermissen würde, entschlossen, im schlimmsten Falle den Tod mit ihm zu leiden, flog sie damit dem schon auf der Landstraße wandernden Knaben nach. Denn sie sah den Jüngling vor Gott und ihrem Herzen nicht mehr als einen bloßen Gast, dem sie Schutz und Obdach gegeben, sondern als ihren Verlobten und Gemahl an und war Willens, sobald nur seine Partei im Hause stark genug sein würde, dies der Mutter, auf deren Bestürzung sie unter diesen Umständen rechnete, ohne Rückhalt zu erklären. Nanky, sprach sie, da sie den Knaben athemlos und eilfertig auf der Landstraße erreicht hatte: die Mutter hat ihren Plan, die Familie Hrn. Strömli's anbetreffend, umgeändert. Nimm diesen Brief! Er lautet an Hrn. Strömli, das alte Oberhaupt der Familie, und enthält die Einladung, einige Tage mit Allem, was zu ihm gehört, in unserer Niederlassung zu verweilen. Sei klug und trage selbst alles Mögliche dazu bei, diesen Entschluß zur Reife zu bringen; Congo Hoango, der Neger, wird, wenn er wieder kömmt, es dir lohnen! Gut, gut, Base Toni, antwortete der Knabe. Er fragte, indem er den Brief sorgsam eingewickelt in seine Tasche steckte: und ich soll dem Zuge auf seinem Wege hierher zum Führer dienen? — Allerdings, versetzte Toni, das versteht sich, weil sie die Gegend nicht kennen, von selbst. Doch wirst du möglicher Truppenmärsche wegen, die auf der Landstraße stattfinden könnten, die Wanderung eher nicht als um Mitternacht an-

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T13:20:21Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Kleist, Heinrich von: Die Verlobung von St. Domingo. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 1. München, [1871], S. [45]–105. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_verlobung_1910/43>, abgerufen am 21.11.2024.