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Klingemann, Ernst August Friedrich: Nachtwachen. Penig, 1805.

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dich nicht mehr Vater -- wo bist du? -- Bei
der Berührung zerfällt alles in Asche, und
nur auf dem Boden liegt noch eine Handvoll
Staub, und ein paar genährte Würmer schlei-
chen sich heimlich weg, wie moralische Leichen-
redner, die sich beim Trauermahle übernom-
men haben. Ich streue diese Handvoll väter-
lichen Staub in die Lüfte und es bleibt --
Nichts!"

"Drüben auf dem Grabe steht noch der
Geisterseher und umarmt Nichts!"

"Und der Wiederhall im Gebeinhause ruft
zum leztenmale -- Nichts! --



dich nicht mehr Vater — wo biſt du? — Bei
der Beruͤhrung zerfaͤllt alles in Aſche, und
nur auf dem Boden liegt noch eine Handvoll
Staub, und ein paar genaͤhrte Wuͤrmer ſchlei-
chen ſich heimlich weg, wie moraliſche Leichen-
redner, die ſich beim Trauermahle uͤbernom-
men haben. Ich ſtreue dieſe Handvoll vaͤter-
lichen Staub in die Luͤfte und es bleibt —
Nichts!“

„Druͤben auf dem Grabe ſteht noch der
Geiſterſeher und umarmt Nichts!“

„Und der Wiederhall im Gebeinhauſe ruft
zum leztenmale — Nichts!



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[296/0298] dich nicht mehr Vater — wo biſt du? — Bei der Beruͤhrung zerfaͤllt alles in Aſche, und nur auf dem Boden liegt noch eine Handvoll Staub, und ein paar genaͤhrte Wuͤrmer ſchlei- chen ſich heimlich weg, wie moraliſche Leichen- redner, die ſich beim Trauermahle uͤbernom- men haben. Ich ſtreue dieſe Handvoll vaͤter- lichen Staub in die Luͤfte und es bleibt — Nichts!“ „Druͤben auf dem Grabe ſteht noch der Geiſterſeher und umarmt Nichts!“ „Und der Wiederhall im Gebeinhauſe ruft zum leztenmale — Nichts! —

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Zitationshilfe: Klingemann, Ernst August Friedrich: Nachtwachen. Penig, 1805, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klingemann_nachtwachen_1805/298>, abgerufen am 21.11.2024.