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Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791.

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sich einzuschiffen, sagte der Teufel zu
ihm:

"Dieses Volk, Faust, wird eine Zeitlang
"unter dem Joche des Despotismus seufzen,
"dann einen seiner Könige auf dem Blutge-
"rüste der Freyheit opfern, um sie seinen
"Nachfolgern für Gold und Titel zu ver-
"kaufen. Uebrigens ein wackres Volk im
"Laster, und ein guter Rekrutirungsplatz
"für die Hölle."

Hierauf führte er ihn nach Mayland, wo
sie den Herzog Galeas Sforza, am heiligen
Stephanstage in der Domkirche ermorden sa-
hen. Faust hörte die Meuchelmörder mit lau-
ter Stimme den heiligen Stephan und heiligen
Ambrosius anrufen, ihnen zu ihrem edlen
Vorhaben den gehörigen Muth zu verleihen.

In Florenz, dem Sitz der Musen, sahen
sie den Neffen des großen Kosmus, des
Vaters des Vaterlands, in der Kirche
Santa reparata, in dem Augenblick, an dem
Altar ermorden, da der Priester den Leib des
Herrn emporhub;- dieses war das Zeichen

zum
T 3

ſich einzuſchiffen, ſagte der Teufel zu
ihm:

„Dieſes Volk, Fauſt, wird eine Zeitlang
„unter dem Joche des Deſpotismus ſeufzen,
„dann einen ſeiner Koͤnige auf dem Blutge-
„ruͤſte der Freyheit opfern, um ſie ſeinen
„Nachfolgern fuͤr Gold und Titel zu ver-
„kaufen. Uebrigens ein wackres Volk im
„Laſter, und ein guter Rekrutirungsplatz
„fuͤr die Hoͤlle.“

Hierauf fuͤhrte er ihn nach Mayland, wo
ſie den Herzog Galeas Sforza, am heiligen
Stephanstage in der Domkirche ermorden ſa-
hen. Fauſt hoͤrte die Meuchelmoͤrder mit lau-
ter Stimme den heiligen Stephan und heiligen
Ambroſius anrufen, ihnen zu ihrem edlen
Vorhaben den gehoͤrigen Muth zu verleihen.

In Florenz, dem Sitz der Muſen, ſahen
ſie den Neffen des großen Kosmus, des
Vaters des Vaterlands, in der Kirche
Santa reparata, in dem Augenblick, an dem
Altar ermorden, da der Prieſter den Leib des
Herrn emporhub;- dieſes war das Zeichen

zum
T 3
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[293/0304] ſich einzuſchiffen, ſagte der Teufel zu ihm: „Dieſes Volk, Fauſt, wird eine Zeitlang „unter dem Joche des Deſpotismus ſeufzen, „dann einen ſeiner Koͤnige auf dem Blutge- „ruͤſte der Freyheit opfern, um ſie ſeinen „Nachfolgern fuͤr Gold und Titel zu ver- „kaufen. Uebrigens ein wackres Volk im „Laſter, und ein guter Rekrutirungsplatz „fuͤr die Hoͤlle.“ Hierauf fuͤhrte er ihn nach Mayland, wo ſie den Herzog Galeas Sforza, am heiligen Stephanstage in der Domkirche ermorden ſa- hen. Fauſt hoͤrte die Meuchelmoͤrder mit lau- ter Stimme den heiligen Stephan und heiligen Ambroſius anrufen, ihnen zu ihrem edlen Vorhaben den gehoͤrigen Muth zu verleihen. In Florenz, dem Sitz der Muſen, ſahen ſie den Neffen des großen Kosmus, des Vaters des Vaterlands, in der Kirche Santa reparata, in dem Augenblick, an dem Altar ermorden, da der Prieſter den Leib des Herrn emporhub;- dieſes war das Zeichen zum T 3

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Zitationshilfe: Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klinger_faust_1791/304>, abgerufen am 22.11.2024.