verotto, mit ihren Völkern nach Sinigaglia, das sie nach meiner Anweisung bestürmten, um ihr künftiges Grab mit eigner Hand zu bereiten. Nun sah ich alle unsre Feinde in dem fein gesponnenen Netze, schickte meinen treuen Michellotto mit seinen Gesellen vor- aus, mit dem Bedeuten, daß jeder auf mei- nen Wink einen von unsern Feinden ergrei- fen sollte. Ich sezte mich in Marsch, die Bethörten kamen mir entgegen, mir ihre Achtung zu bezeigen, und ließen nach mei- nem Wunsche ihre Mannschaft zurück. Ich führte sie unter Liebkosungen in die Stadt, und in dem Augenblick, als meine Völker ihre verlaßnen Haufen überfielen, faßte Michellotto mit seinen Angehörigen, jeder seinen Mann. So machte ich mich zum Herrn der Länder und Schlösser derer, die wir mit der Hoffnung von Eroberungen über ihre Feinde bethört haben. Die fol- gende Nacht ließ ich sie im Kerker erwür- gen. Michellotto, dem ich dieses Geschäft übertragen, hat mir mit vielem Lachen er-
zählt,
Fausts Leben. Y
verotto, mit ihren Voͤlkern nach Sinigaglia, das ſie nach meiner Anweiſung beſtuͤrmten, um ihr kuͤnftiges Grab mit eigner Hand zu bereiten. Nun ſah ich alle unſre Feinde in dem fein geſponnenen Netze, ſchickte meinen treuen Michellotto mit ſeinen Geſellen vor- aus, mit dem Bedeuten, daß jeder auf mei- nen Wink einen von unſern Feinden ergrei- fen ſollte. Ich ſezte mich in Marſch, die Bethoͤrten kamen mir entgegen, mir ihre Achtung zu bezeigen, und ließen nach mei- nem Wunſche ihre Mannſchaft zuruͤck. Ich fuͤhrte ſie unter Liebkoſungen in die Stadt, und in dem Augenblick, als meine Voͤlker ihre verlaßnen Haufen uͤberfielen, faßte Michellotto mit ſeinen Angehoͤrigen, jeder ſeinen Mann. So machte ich mich zum Herrn der Laͤnder und Schloͤſſer derer, die wir mit der Hoffnung von Eroberungen uͤber ihre Feinde bethoͤrt haben. Die fol- gende Nacht ließ ich ſie im Kerker erwuͤr- gen. Michellotto, dem ich dieſes Geſchaͤft uͤbertragen, hat mir mit vielem Lachen er-
zaͤhlt,
Fauſts Leben. Y
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verotto, mit ihren Voͤlkern nach Sinigaglia,
das ſie nach meiner Anweiſung beſtuͤrmten,
um ihr kuͤnftiges Grab mit eigner Hand zu
bereiten. Nun ſah ich alle unſre Feinde in
dem fein geſponnenen Netze, ſchickte meinen
treuen Michellotto mit ſeinen Geſellen vor-
aus, mit dem Bedeuten, daß jeder auf mei-
nen Wink einen von unſern Feinden ergrei-
fen ſollte. Ich ſezte mich in Marſch, die
Bethoͤrten kamen mir entgegen, mir ihre
Achtung zu bezeigen, und ließen nach mei-
nem Wunſche ihre Mannſchaft zuruͤck. Ich
fuͤhrte ſie unter Liebkoſungen in die Stadt,
und in dem Augenblick, als meine Voͤlker
ihre verlaßnen Haufen uͤberfielen, faßte
Michellotto mit ſeinen Angehoͤrigen, jeder
ſeinen Mann. So machte ich mich zum
Herrn der Laͤnder und Schloͤſſer derer, die
wir mit der Hoffnung von Eroberungen
uͤber ihre Feinde bethoͤrt haben. Die fol-
gende Nacht ließ ich ſie im Kerker erwuͤr-
gen. Michellotto, dem ich dieſes Geſchaͤft
uͤbertragen, hat mir mit vielem Lachen er-
zaͤhlt,
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Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791, S. 337. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klinger_faust_1791/348>, abgerufen am 22.11.2024.
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