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Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791.

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"Welt, und bot sie ihm an, so er nieder-
"fiele und ihn anbetete" --

Papst. Ich verstehe dich. Er war ein
Gott, und bedurfte nichts, wäre er ein
Mensch und Papst gewesen, er hätte es ge-
macht wie ich.

Er fiel nieder, betete den Teufel an, und
küßte seine Füsse.

Der Teufel stampfte auf den Boden, daß
die Villa erbebte. Faust und Lucretia, Cä-
sar und die Venetianerin sahen durch die
losgefahrnen Thüren den Papst vor der
schrecklichen Gestalt des Teufels mit gefalt-
nen Händen knien, und dann rief dieser mit
bittrem Hohne:

"Sodomie und dann Anbetung des Teu-
"fels! bey dem Satan, dem Herrscher des
"dunklen Reichs, ein Papst kann in keinem
"schönern Augenblick seines Lebens zur Höl-
"le fahren."

Er faßte den Bebenden, erwürgte ihn,
und übergab seinen Schatten einem Geist,
ihn nach der Hölle zu fördern. Borgia

sank

„Welt, und bot ſie ihm an, ſo er nieder-
„fiele und ihn anbetete“ —

Papſt. Ich verſtehe dich. Er war ein
Gott, und bedurfte nichts, waͤre er ein
Menſch und Papſt geweſen, er haͤtte es ge-
macht wie ich.

Er fiel nieder, betete den Teufel an, und
kuͤßte ſeine Fuͤſſe.

Der Teufel ſtampfte auf den Boden, daß
die Villa erbebte. Fauſt und Lucretia, Caͤ-
ſar und die Venetianerin ſahen durch die
losgefahrnen Thuͤren den Papſt vor der
ſchrecklichen Geſtalt des Teufels mit gefalt-
nen Haͤnden knien, und dann rief dieſer mit
bittrem Hohne:

„Sodomie und dann Anbetung des Teu-
„fels! bey dem Satan, dem Herrſcher des
„dunklen Reichs, ein Papſt kann in keinem
„ſchoͤnern Augenblick ſeines Lebens zur Hoͤl-
„le fahren.“

Er faßte den Bebenden, erwuͤrgte ihn,
und uͤbergab ſeinen Schatten einem Geiſt,
ihn nach der Hoͤlle zu foͤrdern. Borgia

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[349/0360] „Welt, und bot ſie ihm an, ſo er nieder- „fiele und ihn anbetete“ — Papſt. Ich verſtehe dich. Er war ein Gott, und bedurfte nichts, waͤre er ein Menſch und Papſt geweſen, er haͤtte es ge- macht wie ich. Er fiel nieder, betete den Teufel an, und kuͤßte ſeine Fuͤſſe. Der Teufel ſtampfte auf den Boden, daß die Villa erbebte. Fauſt und Lucretia, Caͤ- ſar und die Venetianerin ſahen durch die losgefahrnen Thuͤren den Papſt vor der ſchrecklichen Geſtalt des Teufels mit gefalt- nen Haͤnden knien, und dann rief dieſer mit bittrem Hohne: „Sodomie und dann Anbetung des Teu- „fels! bey dem Satan, dem Herrſcher des „dunklen Reichs, ein Papſt kann in keinem „ſchoͤnern Augenblick ſeines Lebens zur Hoͤl- „le fahren.“ Er faßte den Bebenden, erwuͤrgte ihn, und uͤbergab ſeinen Schatten einem Geiſt, ihn nach der Hoͤlle zu foͤrdern. Borgia ſank

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Zitationshilfe: Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klinger_faust_1791/360>, abgerufen am 22.11.2024.