Spitze eines Volks zu stehen. Die Hun- derttausende, die nun unter dem Druck des feigen, tückischen Wollüstlings seufzen, und deren Jammer sich auf deinem Haupte sam- melt, würden die Glücklichsten in Teutsch- land seyn. Wohl uns, du hast ein ganzes Volk elend gemacht, da du dich zum Rä- cher eines Einzigen aufwarfst. Erndte ihre Thränen, ihre Verzweiflung, die blu- tigen Thaten ihrer künftigen Empörung ein, und freue dich deines strengen Rich- teramts!
Wahnsinniger, auf dein Geheiß mußt ich das Schloß des wilden Rauhgrafs, mit allen Bewohnern, seinem Weibe und dem Säugling verbrennen. Was haben diese Unschuldigen verbrochen? Es war ein Augenblick der Wonne für mich! -- dein Werk ist es, daß der Säugling auf dem Busen der Mutter zu Asche brannte, dein Werk, daß der Rauhgraf einen benachbar- ten Edelmann, als den Urheber des Bran- des überfiel, des Unschuldigen Schloß der
Flam-
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Spitze eines Volks zu ſtehen. Die Hun- derttauſende, die nun unter dem Druck des feigen, tuͤckiſchen Wolluͤſtlings ſeufzen, und deren Jammer ſich auf deinem Haupte ſam- melt, wuͤrden die Gluͤcklichſten in Teutſch- land ſeyn. Wohl uns, du haſt ein ganzes Volk elend gemacht, da du dich zum Raͤ- cher eines Einzigen aufwarfſt. Erndte ihre Thraͤnen, ihre Verzweiflung, die blu- tigen Thaten ihrer kuͤnftigen Empoͤrung ein, und freue dich deines ſtrengen Rich- teramts!
Wahnſinniger, auf dein Geheiß mußt ich das Schloß des wilden Rauhgrafs, mit allen Bewohnern, ſeinem Weibe und dem Saͤugling verbrennen. Was haben dieſe Unſchuldigen verbrochen? Es war ein Augenblick der Wonne fuͤr mich! — dein Werk iſt es, daß der Saͤugling auf dem Buſen der Mutter zu Aſche brannte, dein Werk, daß der Rauhgraf einen benachbar- ten Edelmann, als den Urheber des Bran- des uͤberfiel, des Unſchuldigen Schloß der
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Spitze eines Volks zu ſtehen. Die Hun-
derttauſende, die nun unter dem Druck des
feigen, tuͤckiſchen Wolluͤſtlings ſeufzen, und
deren Jammer ſich auf deinem Haupte ſam-
melt, wuͤrden die Gluͤcklichſten in Teutſch-
land ſeyn. Wohl uns, du haſt ein ganzes
Volk elend gemacht, da du dich zum Raͤ-
cher eines Einzigen aufwarfſt. Erndte
ihre Thraͤnen, ihre Verzweiflung, die blu-
tigen Thaten ihrer kuͤnftigen Empoͤrung
ein, und freue dich deines ſtrengen Rich-
teramts!
Wahnſinniger, auf dein Geheiß mußt
ich das Schloß des wilden Rauhgrafs, mit
allen Bewohnern, ſeinem Weibe und dem
Saͤugling verbrennen. Was haben dieſe
Unſchuldigen verbrochen? Es war ein
Augenblick der Wonne fuͤr mich! — dein
Werk iſt es, daß der Saͤugling auf dem
Buſen der Mutter zu Aſche brannte, dein
Werk, daß der Rauhgraf einen benachbar-
ten Edelmann, als den Urheber des Bran-
des uͤberfiel, des Unſchuldigen Schloß der
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Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791, S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klinger_faust_1791/398>, abgerufen am 22.11.2024.
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