Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.Erstes Buch. dener von hohen Häuptern zu reden wisset. Undweil euch die Verantwortung eurer Reden zu schwer fallen möchte/ als hielte ich euer Schwei- gen vor sehr nöthig. Worüber sich denn mein Printz dermassen ereyfferte/ daß ich nur immer sahe/ wenn er nach dem Sebel greiffen würde/ hiervon hielte ihm aber so weit die hohe Gegen- wart des Käysers ab/ daß er nur dieses sagte: Verflucht sey derjenige/ welcher die betrübte Ma- jestät durch Erhebung ihrer Feinde noch ferner beleidiget. Und weil ihr der erste seyd/ der mir das Schweigen auffleget/ so wil ich meine Mey- nung von dem unredlichen Chaumigrem gegen euch behaupten. Seyd ihr nun ein ehrlicher Printz/ welcher sich mit keinem Rebellen gemein zu ma- chen begehret/ so werdet ihr mir morgen zu Pegu mit eigener Faust Rechenschafft von euren Wor- ten geben: Wohin ich euch denn mit J. Maj. Vergünstigung zu einem Sebel-Kampff auff Leib und Leben wil ausgefordert haben. Weil sich denn Zarang ungeachtet des Käysers an mei- nem Printzen auff der Stelle vergreiffen wolte/ als gebot ihm Xemindo Friede mit diesen Worten: Verwegener Printz/ wie lange sollen wir euren Hochmuth anhören/ und wenn werdet ihr auffhören/ uns empfindlichst zu beleidigen? Behauptet demnach morgen eure Sache/ oder meidet unsern Hof. Womit Zarang den Saal verließ; Wir aber/ nebst dem Käyser/ begaben uns alsofort sämtlich zu Pferde/ und ritten/ unge- ach- Q 4
Erſtes Buch. dener von hohen Haͤuptern zu reden wiſſet. Undweil euch die Verantwortung eurer Reden zu ſchwer fallen moͤchte/ als hielte ich euer Schwei- gen vor ſehr noͤthig. Woruͤber ſich denn mein Printz dermaſſen ereyfferte/ daß ich nur immer ſahe/ wenn er nach dem Sebel greiffen wuͤrde/ hiervon hielte ihm aber ſo weit die hohe Gegen- wart des Kaͤyſers ab/ daß er nur dieſes ſagte: Verflucht ſey derjenige/ welcher die betruͤbte Ma- jeſtaͤt durch Erhebung ihrer Feinde noch ferner beleidiget. Und weil ihr der erſte ſeyd/ der mir das Schweigen auffleget/ ſo wil ich meine Mey- nung von dem unredlichen Chaumigrem gegen euch behaupten. Seyd ihr nun ein ehrlicher Printz/ welcher ſich mit keinem Rebellen gemein zu ma- chen begehret/ ſo werdet ihr mir morgen zu Pegu mit eigener Fauſt Rechenſchafft von euren Wor- ten geben: Wohin ich euch denn mit J. Maj. Verguͤnſtigung zu einem Sebel-Kampff auff Leib und Leben wil ausgefordert haben. Weil ſich denn Zarang ungeachtet des Kaͤyſers an mei- nem Printzen auff der Stelle vergreiffen wolte/ als gebot ihm Xemindo Friede mit dieſen Worten: Verwegener Printz/ wie lange ſollen wir euren Hochmuth anhoͤren/ und wenn werdet ihr auffhoͤren/ uns empfindlichſt zu beleidigen? Behauptet demnach morgen eure Sache/ oder meidet unſern Hof. Womit Zarang den Saal verließ; Wir aber/ nebſt dem Kaͤyſer/ begaben uns alſofort ſaͤmtlich zu Pferde/ und ritten/ unge- ach- Q 4
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Erſtes Buch.
dener von hohen Haͤuptern zu reden wiſſet. Und
weil euch die Verantwortung eurer Reden zu
ſchwer fallen moͤchte/ als hielte ich euer Schwei-
gen vor ſehr noͤthig. Woruͤber ſich denn mein
Printz dermaſſen ereyfferte/ daß ich nur immer
ſahe/ wenn er nach dem Sebel greiffen wuͤrde/
hiervon hielte ihm aber ſo weit die hohe Gegen-
wart des Kaͤyſers ab/ daß er nur dieſes ſagte:
Verflucht ſey derjenige/ welcher die betruͤbte Ma-
jeſtaͤt durch Erhebung ihrer Feinde noch ferner
beleidiget. Und weil ihr der erſte ſeyd/ der mir
das Schweigen auffleget/ ſo wil ich meine Mey-
nung von dem unredlichen Chaumigrem gegen
euch behaupten. Seyd ihr nun ein ehrlicher Printz/
welcher ſich mit keinem Rebellen gemein zu ma-
chen begehret/ ſo werdet ihr mir morgen zu Pegu
mit eigener Fauſt Rechenſchafft von euren Wor-
ten geben: Wohin ich euch denn mit J. Maj.
Verguͤnſtigung zu einem Sebel-Kampff auff
Leib und Leben wil ausgefordert haben. Weil
ſich denn Zarang ungeachtet des Kaͤyſers an mei-
nem Printzen auff der Stelle vergreiffen
wolte/ als gebot ihm Xemindo Friede mit dieſen
Worten: Verwegener Printz/ wie lange ſollen
wir euren Hochmuth anhoͤren/ und wenn werdet
ihr auffhoͤren/ uns empfindlichſt zu beleidigen?
Behauptet demnach morgen eure Sache/ oder
meidet unſern Hof. Womit Zarang den Saal
verließ; Wir aber/ nebſt dem Kaͤyſer/ begaben
uns alſofort ſaͤmtlich zu Pferde/ und ritten/ unge-
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Zitationshilfe: | Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/267>, abgerufen am 16.07.2024. |