Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.Drittes Buch. Durch Fessel deiner Haar trett ich in Frauen-Orden. Doch solche Bande hat mein Hertze stets begehrt: Drum wird ihm billich auch der holde Wunsch gewährt. Und diß Gefängniß schaft in mir so grosse Freuden/ Als fast die Unschuld selbst in Ketten könte leiden. Art. Jn Warheit ja/ er ists: ich kenne sein Gesicht: Jch kenne die Gestalt. Arconte, säume nicht! Wohlan! ich will anietzt gerechte Rach' ausüben/ Weil ihn der Himmel selbst zur Straffe herge- trieben. Idren. Herr/ geht nicht ferner fort. Ein Schäffer kömmt herbey/ Der diesen Wald bewohnt. Wer weiß es/ wer er sey? Dritter Aufftritt. Arconte, Vorerwehnte Personen. Arc. Und welch Gestirne führt euch her/ ihr Martis- Söhne/ Alwo man nie gehört der Waffen Mordgethöne? Honor. Sey gutes Muths/ mein Freund! du blei- best unversehrt. Durch diese Waffen wird die Ruhe nicht gestört. Sir. Es hat der dicke Wald uns Weg und Steg be- nommen/ So/ daß wir gantz verirrt in dieses Grüne kommen. Arc. Mein Herr/ begebt euch nur in jenes kleine Hauß Und ziehet ungesäumt die schweren Waffen aus. (ab- A a a 3
Drittes Buch. Durch Feſſel deiner Haar trett ich in Frauen-Orden. Doch ſolche Bande hat mein Hertze ſtets begehrt: Drum wird ihm billich auch der holde Wunſch gewaͤhrt. Und diß Gefaͤngniß ſchaft in mir ſo groſſe Freudẽ/ Als faſt die Unſchuld ſelbſt in Ketten koͤnte leiden. Art. Jn Warheit ja/ er iſts: ich kenne ſein Geſicht: Jch kenne die Geſtalt. Arconte, ſaͤume nicht! Wohlan! ich will anietzt gerechte Rach’ ausuͤben/ Weil ihn der Himmel ſelbſt zur Straffe herge- trieben. Idren. Herr/ geht nicht ferner fort. Ein Schaͤffer koͤmmt herbey/ Der dieſen Wald bewohnt. Wer weiß es/ wer er ſey? Dritter Aufftritt. Arconte, Vorerwehnte Perſonen. Arc. Und welch Geſtirne fuͤhrt euch her/ ihr Martis- Soͤhne/ Alwo man nie gehoͤrt der Waffen Mordgethoͤne? Honor. Sey gutes Muths/ mein Freund! du blei- beſt unverſehrt. Durch dieſe Waffen wird die Ruhe nicht geſtoͤrt. Sir. Es hat der dicke Wald uns Weg und Steg be- nommen/ So/ daß wir gantz verirrt in dieſes Gruͤne kom̃en. Arc. Mein Herr/ begebt euch nur in jenes kleine Hauß Und ziehet ungeſaͤumt die ſchweren Waffen aus. (ab- A a a 3
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Drittes Buch.
Durch Feſſel deiner Haar trett ich in Frauen-
Orden.
Doch ſolche Bande hat mein Hertze ſtets begehrt:
Drum wird ihm billich auch der holde Wunſch
gewaͤhrt.
Und diß Gefaͤngniß ſchaft in mir ſo groſſe Freudẽ/
Als faſt die Unſchuld ſelbſt in Ketten koͤnte leiden.
Art. Jn Warheit ja/ er iſts: ich kenne ſein Geſicht:
Jch kenne die Geſtalt. Arconte, ſaͤume nicht!
Wohlan! ich will anietzt gerechte Rach’ ausuͤben/
Weil ihn der Himmel ſelbſt zur Straffe herge-
trieben.
Idren. Herr/ geht nicht ferner fort. Ein Schaͤffer
koͤmmt herbey/
Der dieſen Wald bewohnt. Wer weiß es/ wer
er ſey?
Dritter Aufftritt.
Arconte, Vorerwehnte Perſonen.
Arc. Und welch Geſtirne fuͤhrt euch her/ ihr Martis-
Soͤhne/
Alwo man nie gehoͤrt der Waffen Mordgethoͤne?
Honor. Sey gutes Muths/ mein Freund! du blei-
beſt unverſehrt.
Durch dieſe Waffen wird die Ruhe nicht geſtoͤrt.
Sir. Es hat der dicke Wald uns Weg und Steg be-
nommen/
So/ daß wir gantz verirrt in dieſes Gruͤne kom̃en.
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Und ziehet ungeſaͤumt die ſchweren Waffen aus.
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Zitationshilfe: | Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700, S. 743. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/763>, abgerufen am 26.06.2024. |