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Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.

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Drittes Buch.
Der Wangen nur ersehn/ so mag mein Lebens-
Liecht
Jn stetem Kercker seyn. Ach Hoffnung/ laß mich
nicht!
Sechzehender Aufftritt.
Theodosia, Aspasia.
(Es ziehen sich allenthalben schwartze Wolcken zu-
sammen/ welche den Himmel überschatten.)
Theod. Wie wann der Wolcken Dampff den Him-
mel finster machet.
Und seine Sonne raubt/ ob gleich Aurora lachet/
Wenn Liecht und Tag erscheint: So wird durch
Angst und Schmertz/
Jn tiefste Nacht gestürtzt das vor vergnügte Hertz.
Aspas. Man wird/ Princeßin sich vergebens nur be-
mühen/
Der Regen-schwangern Lufft im Walde zu ent-
fliehen.
(Es wetterleuchtet starck.)
Jhr Götter! welcher Blitz steigt Osten-werts
empor/
Es stellet Flamm und Gluth fast eine Hölle vor.
Theod. Hier unter diesen Baum und Blätter-vollen
Eichen/
Als derer Gipffel fast die Wolcken kan erreichen/
Soll unsre Zuflucht seyn. Jhr grüner Arm be-
schützt/
Wenn gleich des Himmels Grimm auff Erden
kracht und blitzt.

(Sie
Drittes Buch.
Der Wangen nur erſehn/ ſo mag mein Lebens-
Liecht
Jn ſtetem Kercker ſeyn. Ach Hoffnung/ laß mich
nicht!
Sechzehender Aufftritt.
Theodoſia, Aſpaſia.
(Es ziehen ſich allenthalben ſchwartze Wolcken zu-
ſammen/ welche den Himmel uͤberſchatten.)
Theod. Wie wann der Wolcken Dampff den Him-
mel finſter machet.
Und ſeine Sonne raubt/ ob gleich Aurora lachet/
Wenn Liecht und Tag erſcheint: So wird durch
Angſt und Schmertz/
Jn tiefſte Nacht geſtuͤꝛtzt das vor vergnuͤgte Hertz.
Aſpaſ. Man wird/ Princeßin ſich vergebens nur be-
muͤhen/
Der Regen-ſchwangern Lufft im Walde zu ent-
fliehen.
(Es wetterleuchtet ſtarck.)
Jhr Goͤtter! welcher Blitz ſteigt Oſten-werts
empor/
Es ſtellet Flamm und Gluth faſt eine Hoͤlle vor.
Theod. Hier unter dieſen Baum und Blaͤtter-vollen
Eichen/
Als derer Gipffel faſt die Wolcken kan erreichen/
Soll unſre Zuflucht ſeyn. Jhr gruͤner Arm be-
ſchuͤtzt/
Wenn gleich des Himmels Grimm auff Erden
kracht und blitzt.

(Sie
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[763/0783] Drittes Buch. Der Wangen nur erſehn/ ſo mag mein Lebens- Liecht Jn ſtetem Kercker ſeyn. Ach Hoffnung/ laß mich nicht! Sechzehender Aufftritt. Theodoſia, Aſpaſia. (Es ziehen ſich allenthalben ſchwartze Wolcken zu- ſammen/ welche den Himmel uͤberſchatten.) Theod. Wie wann der Wolcken Dampff den Him- mel finſter machet. Und ſeine Sonne raubt/ ob gleich Aurora lachet/ Wenn Liecht und Tag erſcheint: So wird durch Angſt und Schmertz/ Jn tiefſte Nacht geſtuͤꝛtzt das vor vergnuͤgte Hertz. Aſpaſ. Man wird/ Princeßin ſich vergebens nur be- muͤhen/ Der Regen-ſchwangern Lufft im Walde zu ent- fliehen. (Es wetterleuchtet ſtarck.) Jhr Goͤtter! welcher Blitz ſteigt Oſten-werts empor/ Es ſtellet Flamm und Gluth faſt eine Hoͤlle vor. Theod. Hier unter dieſen Baum und Blaͤtter-vollen Eichen/ Als derer Gipffel faſt die Wolcken kan erreichen/ Soll unſre Zuflucht ſeyn. Jhr gruͤner Arm be- ſchuͤtzt/ Wenn gleich des Himmels Grimm auff Erden kracht und blitzt. (Sie

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Zitationshilfe: Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700, S. 763. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/783>, abgerufen am 22.11.2024.