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Klopstock, Friedrich Gottlieb: Deutsche Gelehrtenrepublik. Hamburg, 1774.

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Aldermänner während der Untersuchung sehr ver-
gnügt über die Entdeckung würden. Dieß breitete
unter denen, welche sich um sie versammelt hatten,
gleiches Vergnügen aus, nur daß es durch die Un-
geduld, die Sache auch zu wissen, ein wenig unter-
brochen wurde. Nachdem der Abschreiber die ihm
gemachten Einwürfe so beantwortet hatte, daß kein
Zweifel mehr übrig zu seyn schien; so waren die Al-
dermänner gleichwol noch nicht zufrieden. Sie
schikten die Drey nach dem kühlen Thale, daß sie
die Abschrift mit dem, was sie an dem Felsen lesen
würden, vergleichen solten. Diese kamen endlich
zurük, und nun wurde die allgemeine Neubegierde
durch die Ablesung der Uebersezung befriedigt. Diese
war mit Fleiß wörtlicher gemacht, als man sonst
bey Uebersezungen seyn darf. Um der wenigen Leser
willen, die etwa von der Urschrift miturtheilen kön-
nen, lassen wir dieselbe vorangehn. Sie werden
dann am besten sehen, ob dem Sprachkenner, und
seinen Gehülfen ihre Arbeit schwer, oder leicht ge-
wesen sey, wenn sie mit Lesung der Uebersezung war-
ten, bis sie die Urschrift selbst heraus gebracht haben.

Ena furi alliu endi alliu furi eno. So wher s
birit fra themo farborgenode endi is libbiand sagit
efto singit then aldon frankonon thesare ist elline
endi skal obarreckeanne helithos elitheodono imo
burit blado fram them helag Ek joh thaz her sittea
in samninge undar blouthi endi bi idiseo thero sko-
nista. Si is thesan anblekit thie gramo her infen-
git tweena blado fram them helag Eek. Hail wäs
joh skimo in hageno themo biderbe ther tha horit
sang in wordo Wittena. Ena furi alliu endi alliu
furt eno.

Einer

Aldermaͤnner waͤhrend der Unterſuchung ſehr ver-
gnuͤgt uͤber die Entdeckung wuͤrden. Dieß breitete
unter denen, welche ſich um ſie verſammelt hatten,
gleiches Vergnuͤgen aus, nur daß es durch die Un-
geduld, die Sache auch zu wiſſen, ein wenig unter-
brochen wurde. Nachdem der Abſchreiber die ihm
gemachten Einwuͤrfe ſo beantwortet hatte, daß kein
Zweifel mehr uͤbrig zu ſeyn ſchien; ſo waren die Al-
dermaͤnner gleichwol noch nicht zufrieden. Sie
ſchikten die Drey nach dem kuͤhlen Thale, daß ſie
die Abſchrift mit dem, was ſie an dem Felſen leſen
wuͤrden, vergleichen ſolten. Dieſe kamen endlich
zuruͤk, und nun wurde die allgemeine Neubegierde
durch die Ableſung der Ueberſezung befriedigt. Dieſe
war mit Fleiß woͤrtlicher gemacht, als man ſonſt
bey Ueberſezungen ſeyn darf. Um der wenigen Leſer
willen, die etwa von der Urſchrift miturtheilen koͤn-
nen, laſſen wir dieſelbe vorangehn. Sie werden
dann am beſten ſehen, ob dem Sprachkenner, und
ſeinen Gehuͤlfen ihre Arbeit ſchwer, oder leicht ge-
weſen ſey, wenn ſie mit Leſung der Ueberſezung war-
ten, bis ſie die Urſchrift ſelbſt heraus gebracht haben.

Ena furi alliu endi alliu furi eno. So wher s
birit fra themo farborgenode endi is libbiand ſagit
efto ſingit then aldon frankonon theſare iſt elline
endi ſkal obarreckeanne helithos elitheodono imo
burit blado fram them helag Ek joh thaz her ſittea
in ſamninge undar blouthi endi bi idiſeo thero ſko-
niſta. Si is theſan anblekit thie gramo her infen-
git tweena blado fram them helag Eek. Hail waͤs
joh ſkimo in hageno themo biderbe ther tha horit
ſang in wordo Wittena. Ena furi alliu endi alliu
furt eno.

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[410/0486] Aldermaͤnner waͤhrend der Unterſuchung ſehr ver- gnuͤgt uͤber die Entdeckung wuͤrden. Dieß breitete unter denen, welche ſich um ſie verſammelt hatten, gleiches Vergnuͤgen aus, nur daß es durch die Un- geduld, die Sache auch zu wiſſen, ein wenig unter- brochen wurde. Nachdem der Abſchreiber die ihm gemachten Einwuͤrfe ſo beantwortet hatte, daß kein Zweifel mehr uͤbrig zu ſeyn ſchien; ſo waren die Al- dermaͤnner gleichwol noch nicht zufrieden. Sie ſchikten die Drey nach dem kuͤhlen Thale, daß ſie die Abſchrift mit dem, was ſie an dem Felſen leſen wuͤrden, vergleichen ſolten. Dieſe kamen endlich zuruͤk, und nun wurde die allgemeine Neubegierde durch die Ableſung der Ueberſezung befriedigt. Dieſe war mit Fleiß woͤrtlicher gemacht, als man ſonſt bey Ueberſezungen ſeyn darf. Um der wenigen Leſer willen, die etwa von der Urſchrift miturtheilen koͤn- nen, laſſen wir dieſelbe vorangehn. Sie werden dann am beſten ſehen, ob dem Sprachkenner, und ſeinen Gehuͤlfen ihre Arbeit ſchwer, oder leicht ge- weſen ſey, wenn ſie mit Leſung der Ueberſezung war- ten, bis ſie die Urſchrift ſelbſt heraus gebracht haben. Ena furi alliu endi alliu furi eno. So wher s birit fra themo farborgenode endi is libbiand ſagit efto ſingit then aldon frankonon theſare iſt elline endi ſkal obarreckeanne helithos elitheodono imo burit blado fram them helag Ek joh thaz her ſittea in ſamninge undar blouthi endi bi idiſeo thero ſko- niſta. Si is theſan anblekit thie gramo her infen- git tweena blado fram them helag Eek. Hail waͤs joh ſkimo in hageno themo biderbe ther tha horit ſang in wordo Wittena. Ena furi alliu endi alliu furt eno. Einer

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Zitationshilfe: Klopstock, Friedrich Gottlieb: Deutsche Gelehrtenrepublik. Hamburg, 1774, S. 410. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_gelehrtenrepublik_1774/486>, abgerufen am 22.11.2024.