wirklich, die Wahrheit zu gestehn, nicht bekant sind, die aber, wie ich höre, nicht groß seyn werden, so wie sie gedrukt werden darf, von Jhm erhalten.
W. den 24 Apr. 69. Wegen des Plans könne Er nichts weiter sagen. Freylich hätt es der Fürst Kauniz gut aufgenommen, aber noch keine weitere Erklärung oder Entschliessung gemacht. Vielleicht würde die Sache früher, als wir dächten, genuzt, und in Ausführung, wo nicht im Ganzen, doch in etwas gebracht werden.
K. den 9 May 69. Jch habe bey Uebersendung des Plans an den Fürsten Kauniz geschrieben, daß ich nichts für mich suchte. Bey dieser Gesinnung freute mich das Geschenk des Kaisers vornämlich deswegen, weil es demjenigen gegeben wurde, des- sen Plan für Andre der Kaiser mit dieser Gnade angenommen hatte. Wenn aber (nach der oben an- geführten Nachricht) der Plan nun nicht angenom- men seyn soll, oder die Annehmung doch wenigstens so ungewiß ist, und also auch die Zuschrift aufhört ein Theil des Plans zu seyn; (sie ist dieß dadurch, daß sie eine jezige Ankündigung der Sache enthält) so bin ich wirklich in einer Stellung, die nicht ohne Schwierigkeit ist sie zu ändern. Jch habe gleichwol auf den Fall hin, daß jene Nachricht völlig gegrün- det ist, meinen Entschluß gefast. Jch werde näm- lich, ohne Tadel von denen zu fürchten, deren Bey- fall ich am meisten wünsche, die Erlaubnis zu er- halten suchen, das Gedicht lieber ohne Zuschrift her- auszugeben. (Dieser Brief wurde, weil der gleich- solgende darüber ankam, nicht weggeschikt.)
W. den 4 May 69. Von diesem werden Sie die Dedication, so wie sie darf gedrukt werden, näm-
lich
wirklich, die Wahrheit zu geſtehn, nicht bekant ſind, die aber, wie ich hoͤre, nicht groß ſeyn werden, ſo wie ſie gedrukt werden darf, von Jhm erhalten.
W. den 24 Apr. 69. Wegen des Plans koͤnne Er nichts weiter ſagen. Freylich haͤtt es der Fuͤrſt Kauniz gut aufgenommen, aber noch keine weitere Erklaͤrung oder Entſchlieſſung gemacht. Vielleicht wuͤrde die Sache fruͤher, als wir daͤchten, genuzt, und in Ausfuͤhrung, wo nicht im Ganzen, doch in etwas gebracht werden.
K. den 9 May 69. Jch habe bey Ueberſendung des Plans an den Fuͤrſten Kauniz geſchrieben, daß ich nichts fuͤr mich ſuchte. Bey dieſer Geſinnung freute mich das Geſchenk des Kaiſers vornaͤmlich deswegen, weil es demjenigen gegeben wurde, deſ- ſen Plan fuͤr Andre der Kaiſer mit dieſer Gnade angenommen hatte. Wenn aber (nach der oben an- gefuͤhrten Nachricht) der Plan nun nicht angenom- men ſeyn ſoll, oder die Annehmung doch wenigſtens ſo ungewiß iſt, und alſo auch die Zuſchrift aufhoͤrt ein Theil des Plans zu ſeyn; (ſie iſt dieß dadurch, daß ſie eine jezige Ankuͤndigung der Sache enthaͤlt) ſo bin ich wirklich in einer Stellung, die nicht ohne Schwierigkeit iſt ſie zu aͤndern. Jch habe gleichwol auf den Fall hin, daß jene Nachricht voͤllig gegruͤn- det iſt, meinen Entſchluß gefaſt. Jch werde naͤm- lich, ohne Tadel von denen zu fuͤrchten, deren Bey- fall ich am meiſten wuͤnſche, die Erlaubnis zu er- halten ſuchen, das Gedicht lieber ohne Zuſchrift her- auszugeben. (Dieſer Brief wurde, weil der gleich- ſolgende daruͤber ankam, nicht weggeſchikt.)
W. den 4 May 69. Von dieſem werden Sie die Dedication, ſo wie ſie darf gedrukt werden, naͤm-
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wirklich, die Wahrheit zu geſtehn, nicht bekant
ſind, die aber, wie ich hoͤre, nicht groß ſeyn werden,
ſo wie ſie gedrukt werden darf, von Jhm erhalten.
W. den 24 Apr. 69. Wegen des Plans koͤnne
Er nichts weiter ſagen. Freylich haͤtt es der Fuͤrſt
Kauniz gut aufgenommen, aber noch keine weitere
Erklaͤrung oder Entſchlieſſung gemacht. Vielleicht
wuͤrde die Sache fruͤher, als wir daͤchten, genuzt,
und in Ausfuͤhrung, wo nicht im Ganzen, doch in
etwas gebracht werden.
K. den 9 May 69. Jch habe bey Ueberſendung
des Plans an den Fuͤrſten Kauniz geſchrieben, daß
ich nichts fuͤr mich ſuchte. Bey dieſer Geſinnung
freute mich das Geſchenk des Kaiſers vornaͤmlich
deswegen, weil es demjenigen gegeben wurde, deſ-
ſen Plan fuͤr Andre der Kaiſer mit dieſer Gnade
angenommen hatte. Wenn aber (nach der oben an-
gefuͤhrten Nachricht) der Plan nun nicht angenom-
men ſeyn ſoll, oder die Annehmung doch wenigſtens
ſo ungewiß iſt, und alſo auch die Zuſchrift aufhoͤrt
ein Theil des Plans zu ſeyn; (ſie iſt dieß dadurch,
daß ſie eine jezige Ankuͤndigung der Sache enthaͤlt)
ſo bin ich wirklich in einer Stellung, die nicht ohne
Schwierigkeit iſt ſie zu aͤndern. Jch habe gleichwol
auf den Fall hin, daß jene Nachricht voͤllig gegruͤn-
det iſt, meinen Entſchluß gefaſt. Jch werde naͤm-
lich, ohne Tadel von denen zu fuͤrchten, deren Bey-
fall ich am meiſten wuͤnſche, die Erlaubnis zu er-
halten ſuchen, das Gedicht lieber ohne Zuſchrift her-
auszugeben. (Dieſer Brief wurde, weil der gleich-
ſolgende daruͤber ankam, nicht weggeſchikt.)
W. den 4 May 69. Von dieſem werden Sie
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Klopstock, Friedrich Gottlieb: Deutsche Gelehrtenrepublik. Hamburg, 1774, S. 429. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_gelehrtenrepublik_1774/505>, abgerufen am 22.11.2024.
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