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[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Der Messias. Bd. 1. Halle, 1751.

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Ode.
Niemals weint er beym Bild eines Eroberers,
Seines gleichen zu seyn! Schon, da sein menschlichs Herz
Kaum zu fühlen begann, war der Eroberer,
Für den Göttlichen, viel zu klein!
Aber Thränen nach Ruhm, welcher erhabner ist,
Keines Höflings bedarf, Thränen, geliebt zu seyn
Vom glückseligen Volk! weckten den Jüngling oft
Jn der Stunde der Mitternacht.
Wenn der Säugling im Arm hoffender Mütter schlief,
Einst ein glücklicher Mann! Wenn sich des Greises Blick
Sanft in Schlummer verlor, und itzt verjünget ward,
Noch den Vater des Volks zu sehn.
Lange sinnt er ihm nach, welch ein Gedank es ist:
Gott nachahmen, und selbst Schöpfer des Glückes seyn
Vieler Tausend! Er hat eilend die Höh erreicht,
Und entschließt sich, wie Gott zu seyn.
Wie
Ode.
Niemals weint er beym Bild eines Eroberers,
Seines gleichen zu ſeyn! Schon, da ſein menſchlichs Herz
Kaum zu fuͤhlen begann, war der Eroberer,
Fuͤr den Goͤttlichen, viel zu klein!
Aber Thraͤnen nach Ruhm, welcher erhabner iſt,
Keines Hoͤflings bedarf, Thraͤnen, geliebt zu ſeyn
Vom gluͤckſeligen Volk! weckten den Juͤngling oft
Jn der Stunde der Mitternacht.
Wenn der Saͤugling im Arm hoffender Muͤtter ſchlief,
Einſt ein gluͤcklicher Mann! Wenn ſich des Greiſes Blick
Sanft in Schlummer verlor, und itzt verjuͤnget ward,
Noch den Vater des Volks zu ſehn.
Lange ſinnt er ihm nach, welch ein Gedank es iſt:
Gott nachahmen, und ſelbſt Schoͤpfer des Gluͤckes ſeyn
Vieler Tauſend! Er hat eilend die Hoͤh erreicht,
Und entſchließt ſich, wie Gott zu ſeyn.
Wie
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[0010] Ode. Niemals weint er beym Bild eines Eroberers, Seines gleichen zu ſeyn! Schon, da ſein menſchlichs Herz Kaum zu fuͤhlen begann, war der Eroberer, Fuͤr den Goͤttlichen, viel zu klein! Aber Thraͤnen nach Ruhm, welcher erhabner iſt, Keines Hoͤflings bedarf, Thraͤnen, geliebt zu ſeyn Vom gluͤckſeligen Volk! weckten den Juͤngling oft Jn der Stunde der Mitternacht. Wenn der Saͤugling im Arm hoffender Muͤtter ſchlief, Einſt ein gluͤcklicher Mann! Wenn ſich des Greiſes Blick Sanft in Schlummer verlor, und itzt verjuͤnget ward, Noch den Vater des Volks zu ſehn. Lange ſinnt er ihm nach, welch ein Gedank es iſt: Gott nachahmen, und ſelbſt Schoͤpfer des Gluͤckes ſeyn Vieler Tauſend! Er hat eilend die Hoͤh erreicht, Und entſchließt ſich, wie Gott zu ſeyn. Wie

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Zitationshilfe: [Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Der Messias. Bd. 1. Halle, 1751, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_messias01_1751/10>, abgerufen am 23.11.2024.