[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Der Messias. Bd. 1. Halle, 1751.
Ende des ersten Bandes.
Ende des erſten Bandes. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="7"> <l> <pb facs="#f0196" n="184"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der Meßias. Fuͤnfter Geſang.</hi> </fw> </l><lb/> <l>Als er einſam entſchlief, und ſeinen Vater nicht ſahe.</l><lb/> <l>Alle Seraphim, die den Meßias erſtaunungsvoll anſahn,</l><lb/> <l>Und ihn bisher mit ſinkendem Blicke beobachtet hatten,</l><lb/> <l>Konnten den Gottmenſch nicht mehr, und ſeine Todesangſt ſehen:</l><lb/> <l>Fuͤhlten der Endlichkeit Loos, verwandten ihr Antlitz, und flohen.</l><lb/> <l>Gabriel nur blieb ſtehn, und verhuͤllte ſich. Auch blieb Eloa,</l><lb/> <l>Sank, und neigte ſein Haupt in eine Mitternachtswolke.</l><lb/> <l>Und die Erde ſtand ſtill. Der Richter richtete. Dreymal</l><lb/> <l>Bebte die Erde, zu fliehn, und dreymal hielt ſie Jehovah.</l><lb/> <l>Jtzo erhub ſich der Gottmenſch, als Sieger, vom Staube der Erde.</l><lb/> <l>Jtzo ſangen die Himmel: ſie iſt, der erhabenſten Leiden</l><lb/> <l>Dritte Stunde, die ewige Ruh den Heiligen bringet;</l><lb/> <l>Jtzo iſt ſie voruͤbergegangen! So ſangen die Himmel.</l><lb/> <l>Und Gott wandte ſein Antlitz, und ſtieg zum ewigen Thron auf.</l> </lg> </lg><lb/> <p> <hi rendition="#c">Ende des erſten Bandes.</hi> </p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [184/0196]
Der Meßias. Fuͤnfter Geſang.
Als er einſam entſchlief, und ſeinen Vater nicht ſahe.
Alle Seraphim, die den Meßias erſtaunungsvoll anſahn,
Und ihn bisher mit ſinkendem Blicke beobachtet hatten,
Konnten den Gottmenſch nicht mehr, und ſeine Todesangſt ſehen:
Fuͤhlten der Endlichkeit Loos, verwandten ihr Antlitz, und flohen.
Gabriel nur blieb ſtehn, und verhuͤllte ſich. Auch blieb Eloa,
Sank, und neigte ſein Haupt in eine Mitternachtswolke.
Und die Erde ſtand ſtill. Der Richter richtete. Dreymal
Bebte die Erde, zu fliehn, und dreymal hielt ſie Jehovah.
Jtzo erhub ſich der Gottmenſch, als Sieger, vom Staube der Erde.
Jtzo ſangen die Himmel: ſie iſt, der erhabenſten Leiden
Dritte Stunde, die ewige Ruh den Heiligen bringet;
Jtzo iſt ſie voruͤbergegangen! So ſangen die Himmel.
Und Gott wandte ſein Antlitz, und ſtieg zum ewigen Thron auf.
Ende des erſten Bandes.
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