[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Der Messias. Bd. 1. Halle, 1751.Jnhalt des zweyten Gesangs. Die Seelen der Väter sehen den Meßias, bey anbrechendem Tage, Jnhalt des zweyten Geſangs. Die Seelen der Vaͤter ſehen den Meßias, bey anbrechendem Tage, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0044" n="[32]"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Jnhalt<lb/> des zweyten Geſangs.</hi> </head><lb/> <argument> <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Seelen der Vaͤter ſehen den Meßias, bey anbrechendem Tage,<lb/> erwachen, und begruͤßen ihn mit einem heiligen Liede. Jeſus<lb/> erfaͤhrt vom Raphael, dem Schutzengel Johannes, daß dieſer Juͤnger,<lb/> in den Graͤbern am Oelberge einen Beſeſſenen betrachte. Er gehet<lb/> dahin, und findet Samma, den Satan bey ſeiner Ankunft durch<lb/> Verzweiflung toͤdten will. Der Meßias antwortet der ſtolzen Anrede<lb/> Satans nicht; aber dieſer muß vor ihm entfliehen. Samma wird<lb/> von ſeiner Quaal befreyet. Jeſus bleibt mit Johannes allein in den<lb/> Graͤbern, Satan koͤmmt zur Hoͤlle, erzaͤhlt, was er von Jeſu weis,<lb/> und beſchließt ſeinen Tod. Einer von den gefallenen Engeln, Abdiel<lb/> Abbadona, widerſpricht Satan. Satan kann ihm vor Wut nicht<lb/> antworten. Adramelech thuts, und billigt die Entſchließung Satans.<lb/> Dieß thut hierauf die ganze Hoͤlle. Satan und Adramelech kehren<lb/> zur Erde zuruͤck, ihre Entſchließung auszufuͤhren. Abbadona folgt<lb/> ihnen von fern. Er ſieht bey der Pforte der Hoͤlle, Abdiel, einen<lb/> guten Engel, und ſeinen ehmaligen Freund. Er redet ihn von fern<lb/> wehmuͤthig an. Aber Abdiel will ihn nicht bemerken. Abbadona geht<lb/> fort, und beym Eintritte in die Welt, bejammerte er ſeine verlohrne<lb/> Herrlichkeit, und verzweifelt, Gnade zu finden. Nach einigen um-<lb/> ſonſt angewandten Bemuͤhungen, ſein Weſen zu vernichten, koͤmmt<lb/> er zur Erde. Satan und Adramelech nahen ſich auch der Erde.<lb/> Da Adramelech die Erde ſieht, redt er ſie an, und druͤckt ſeine ganze<lb/> Bosheit durch wuͤtend ausſchweifende Entſchließungen aus.<lb/><hi rendition="#c">Er und Satan laſſen ſich auf den Oelberg<lb/> herunter.</hi></p> </argument><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[32]/0044]
Jnhalt
des zweyten Geſangs.
Die Seelen der Vaͤter ſehen den Meßias, bey anbrechendem Tage,
erwachen, und begruͤßen ihn mit einem heiligen Liede. Jeſus
erfaͤhrt vom Raphael, dem Schutzengel Johannes, daß dieſer Juͤnger,
in den Graͤbern am Oelberge einen Beſeſſenen betrachte. Er gehet
dahin, und findet Samma, den Satan bey ſeiner Ankunft durch
Verzweiflung toͤdten will. Der Meßias antwortet der ſtolzen Anrede
Satans nicht; aber dieſer muß vor ihm entfliehen. Samma wird
von ſeiner Quaal befreyet. Jeſus bleibt mit Johannes allein in den
Graͤbern, Satan koͤmmt zur Hoͤlle, erzaͤhlt, was er von Jeſu weis,
und beſchließt ſeinen Tod. Einer von den gefallenen Engeln, Abdiel
Abbadona, widerſpricht Satan. Satan kann ihm vor Wut nicht
antworten. Adramelech thuts, und billigt die Entſchließung Satans.
Dieß thut hierauf die ganze Hoͤlle. Satan und Adramelech kehren
zur Erde zuruͤck, ihre Entſchließung auszufuͤhren. Abbadona folgt
ihnen von fern. Er ſieht bey der Pforte der Hoͤlle, Abdiel, einen
guten Engel, und ſeinen ehmaligen Freund. Er redet ihn von fern
wehmuͤthig an. Aber Abdiel will ihn nicht bemerken. Abbadona geht
fort, und beym Eintritte in die Welt, bejammerte er ſeine verlohrne
Herrlichkeit, und verzweifelt, Gnade zu finden. Nach einigen um-
ſonſt angewandten Bemuͤhungen, ſein Weſen zu vernichten, koͤmmt
er zur Erde. Satan und Adramelech nahen ſich auch der Erde.
Da Adramelech die Erde ſieht, redt er ſie an, und druͤckt ſeine ganze
Bosheit durch wuͤtend ausſchweifende Entſchließungen aus.
Er und Satan laſſen ſich auf den Oelberg
herunter.
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