Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Der Messias. Bd. 4. Halle, 1773.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Messias.
Hinuntergestürzt vor dem Schwert!
Und sie ruhn jezt bey Erschlagnen!

Wo sie ruhn, liegt Assur, umher begraben
Alle sein Volk. Schwert, du warfst sie hinab!
Tief ist in den Klüften ihr Grab,
Die den Erdkreis einst erschrekten!
Wo sie ruhn, liegt Elam, bey ihm begraben
Alle sein Heer! Schwert, du warfst sie hinab,
Hinab in die Gräber voll Schmach,
Die den Erdkreis einst erschrekten!
Jm Gefild liegt Mesech! es liegt dort Thubal
Er, und sein Heer! schmachvoll, waffenberaubt,
Nicht unter dem Haupte das Schwert,
Das Gefild ist vom Gebein weiß
Der Verworfnen, welche die Erd' einst schrekten!
Pharo, auf dir stand des Siegenden Fuß!
Nun schlummerst du mitten im Heer
Der Erschlagnen, die das Schwert traf!
Die Beherscher Edoms, der Krieger Führer,
Liegen umher tief in Nächten der Gruft!
Sie taumelten hin vor dem Schwert,
Zu der Heerschaar der Erschlagnen!
Mit hinunter sanken die Völker Sidons.
Röthere Schaam dekt der Fürsten Gesicht,
Daß kühn die ereilende Schlacht
Sie hinabwarf in die Tiefe!
Die

Der Meſſias.
Hinuntergeſtuͤrzt vor dem Schwert!
Und ſie ruhn jezt bey Erſchlagnen!

Wo ſie ruhn, liegt Aſſur, umher begraben
Alle ſein Volk. Schwert, du warfſt ſie hinab!
Tief iſt in den Kluͤften ihr Grab,
Die den Erdkreis einſt erſchrekten!
Wo ſie ruhn, liegt Elam, bey ihm begraben
Alle ſein Heer! Schwert, du warfſt ſie hinab,
Hinab in die Graͤber voll Schmach,
Die den Erdkreis einſt erſchrekten!
Jm Gefild liegt Meſech! es liegt dort Thubal
Er, und ſein Heer! ſchmachvoll, waffenberaubt,
Nicht unter dem Haupte das Schwert,
Das Gefild iſt vom Gebein weiß
Der Verworfnen, welche die Erd’ einſt ſchrekten!
Pharo, auf dir ſtand des Siegenden Fuß!
Nun ſchlummerſt du mitten im Heer
Der Erſchlagnen, die das Schwert traf!
Die Beherſcher Edoms, der Krieger Fuͤhrer,
Liegen umher tief in Naͤchten der Gruft!
Sie taumelten hin vor dem Schwert,
Zu der Heerſchaar der Erſchlagnen!
Mit hinunter ſanken die Voͤlker Sidons.
Roͤthere Schaam dekt der Fuͤrſten Geſicht,
Daß kuͤhn die ereilende Schlacht
Sie hinabwarf in die Tiefe!
Die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="103">
              <pb facs="#f0178" n="178"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der Me&#x017F;&#x017F;ias.</hi> </fw><lb/>
              <l>Hinunterge&#x017F;tu&#x0364;rzt vor dem Schwert!</l><lb/>
              <l>Und &#x017F;ie ruhn jezt bey Er&#x017F;chlagnen!</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="104">
              <l>Wo &#x017F;ie ruhn, liegt A&#x017F;&#x017F;ur, umher begraben</l><lb/>
              <l>Alle &#x017F;ein Volk. Schwert, du warf&#x017F;t &#x017F;ie hinab!</l><lb/>
              <l>Tief i&#x017F;t in den Klu&#x0364;ften ihr Grab,</l><lb/>
              <l>Die den Erdkreis ein&#x017F;t er&#x017F;chrekten!</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="105">
              <l>Wo &#x017F;ie ruhn, liegt Elam, bey ihm begraben</l><lb/>
              <l>Alle &#x017F;ein Heer! Schwert, du warf&#x017F;t &#x017F;ie hinab,</l><lb/>
              <l>Hinab in die Gra&#x0364;ber voll Schmach,</l><lb/>
              <l>Die den Erdkreis ein&#x017F;t er&#x017F;chrekten!</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="106">
              <l>Jm Gefild liegt Me&#x017F;ech! es liegt dort Thubal</l><lb/>
              <l>Er, und &#x017F;ein Heer! &#x017F;chmachvoll, waffenberaubt,</l><lb/>
              <l>Nicht unter dem Haupte das Schwert,</l><lb/>
              <l>Das Gefild i&#x017F;t vom Gebein weiß</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="107">
              <l>Der Verworfnen, welche die Erd&#x2019; ein&#x017F;t &#x017F;chrekten!</l><lb/>
              <l>Pharo, auf dir &#x017F;tand des Siegenden Fuß!</l><lb/>
              <l>Nun &#x017F;chlummer&#x017F;t du mitten im Heer</l><lb/>
              <l>Der Er&#x017F;chlagnen, die das Schwert traf!</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="108">
              <l>Die Beher&#x017F;cher Edoms, der Krieger Fu&#x0364;hrer,</l><lb/>
              <l>Liegen umher tief in Na&#x0364;chten der Gruft!</l><lb/>
              <l>Sie taumelten hin vor dem Schwert,</l><lb/>
              <l>Zu der Heer&#x017F;chaar der Er&#x017F;chlagnen!</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="109">
              <l>Mit hinunter &#x017F;anken die Vo&#x0364;lker Sidons.</l><lb/>
              <l>Ro&#x0364;there Schaam dekt der Fu&#x0364;r&#x017F;ten Ge&#x017F;icht,</l><lb/>
              <l>Daß ku&#x0364;hn die ereilende Schlacht</l><lb/>
              <l>Sie hinabwarf in die Tiefe!</l>
            </lg><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[178/0178] Der Meſſias. Hinuntergeſtuͤrzt vor dem Schwert! Und ſie ruhn jezt bey Erſchlagnen! Wo ſie ruhn, liegt Aſſur, umher begraben Alle ſein Volk. Schwert, du warfſt ſie hinab! Tief iſt in den Kluͤften ihr Grab, Die den Erdkreis einſt erſchrekten! Wo ſie ruhn, liegt Elam, bey ihm begraben Alle ſein Heer! Schwert, du warfſt ſie hinab, Hinab in die Graͤber voll Schmach, Die den Erdkreis einſt erſchrekten! Jm Gefild liegt Meſech! es liegt dort Thubal Er, und ſein Heer! ſchmachvoll, waffenberaubt, Nicht unter dem Haupte das Schwert, Das Gefild iſt vom Gebein weiß Der Verworfnen, welche die Erd’ einſt ſchrekten! Pharo, auf dir ſtand des Siegenden Fuß! Nun ſchlummerſt du mitten im Heer Der Erſchlagnen, die das Schwert traf! Die Beherſcher Edoms, der Krieger Fuͤhrer, Liegen umher tief in Naͤchten der Gruft! Sie taumelten hin vor dem Schwert, Zu der Heerſchaar der Erſchlagnen! Mit hinunter ſanken die Voͤlker Sidons. Roͤthere Schaam dekt der Fuͤrſten Geſicht, Daß kuͤhn die ereilende Schlacht Sie hinabwarf in die Tiefe! Die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_messias04_1773
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_messias04_1773/178
Zitationshilfe: [Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Der Messias. Bd. 4. Halle, 1773, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_messias04_1773/178>, abgerufen am 04.12.2024.