Klopstock, Friedrich Gottlieb: Der Messias. Ein Heldengedicht. Halle, 1749.
Dort seh ich meinen Geliebten hervorgehn, sprach Seraph Adoram, Schau, Jakobus, der Alphäide! Dies ernste Gesichte, Jst verschwiegene Tugend, die weniger saget, als ausübt Kennt ihn der Ewige nur, wenn ihn von Nachwelt zu Nachwelt Menschen auch nicht kennten, wenn er uns auch unbekannt bliebe, Dennoch würd er, vom Ruhm unbelohnt, stets Tugenden üben. Umbiel sprach ferner: Der dort voll Gedanken und ein- sam Tief im Walde sich zeigt, ist Thomas, ein feuriger Jüng- ling. Stets zeugt sein Geist aus Gedanken Gedanken, davon er das Ende Vielmal nicht sieht, wenn sie, wie Meere, vor ihm sich verbreiten. Bald
Dort ſeh ich meinen Geliebten hervorgehn, ſprach Seraph Adoram, Schau, Jakobus, der Alphaͤide! Dies ernſte Geſichte, Jſt verſchwiegene Tugend, die weniger ſaget, als ausuͤbt Kennt ihn der Ewige nur, wenn ihn von Nachwelt zu Nachwelt Menſchen auch nicht kennten, wenn er uns auch unbekannt bliebe, Dennoch wuͤrd er, vom Ruhm unbelohnt, ſtets Tugenden uͤben. Umbiel ſprach ferner: Der dort voll Gedanken und ein- ſam Tief im Walde ſich zeigt, iſt Thomas, ein feuriger Juͤng- ling. Stets zeugt ſein Geiſt aus Gedanken Gedanken, davon er das Ende Vielmal nicht ſieht, wenn ſie, wie Meere, vor ihm ſich verbreiten. Bald
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Dritter Geſang.
Segnete ſich, und die niedrige Huͤtte, wo GOttes Pro-
phet war.
JEſus aß ſo vergnuͤgt, wie er einſt im Haine zu Mamre
Mit zween Engeln und Abraham aß. Komm, folge mir,
Simon,
Sagt er zu ihm, laß deinen Geſpielen die Heerden der
Laͤmmer.
Jch bin der, von dem du das Lied der himmliſchen
Schaaren,
Bey dem bethlehemitiſchen Quell, als ein Knabe, vernah-
meſt.
Dort ſeh ich meinen Geliebten hervorgehn, ſprach
Seraph Adoram,
Schau, Jakobus, der Alphaͤide! Dies ernſte Geſichte,
Jſt verſchwiegene Tugend, die weniger ſaget, als ausuͤbt
Kennt ihn der Ewige nur, wenn ihn von Nachwelt zu
Nachwelt
Menſchen auch nicht kennten, wenn er uns auch unbekannt
bliebe,
Dennoch wuͤrd er, vom Ruhm unbelohnt, ſtets Tugenden
uͤben.
Umbiel ſprach ferner: Der dort voll Gedanken und ein-
ſam
Tief im Walde ſich zeigt, iſt Thomas, ein feuriger Juͤng-
ling.
Stets zeugt ſein Geiſt aus Gedanken Gedanken, davon
er das Ende
Vielmal nicht ſieht, wenn ſie, wie Meere, vor ihm ſich
verbreiten.
Bald
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