[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Oden. Hamburg, 1771.Ja Melodie, aber verwebt von des Herzens Feinstem Gefühl! nicht die Haltung, wie die Flöte Tönet, oder wie deine Stimme Ueber die Flöte sich hebt. Sage, warum bebst du? was stürzt dir die Thräne Eilend herab? was besänftigt nun dein Herz dir? Thats Teone nicht auch? und rührt dich Etwa der Dichter allein? Höre, für sie dichtet' er! hör', auch die kleinste Kunst des Gesangs ist Teonen nicht verborgen! Folg ihr, wie in des stolzen Rhythmus Tanz, sie mit Leichtigkeit schwebt! Pflanze für sie Blumen im Hain an dem Bache, Nossa, daß ich, wenn melodisch sie vielleicht einst Meiner Saite Gesang begleitet, Kränze Teonen ihr Haar! [Abbildung]
Stin-
Ja Melodie, aber verwebt von des Herzens Feinſtem Gefuͤhl! nicht die Haltung, wie die Floͤte Toͤnet, oder wie deine Stimme Ueber die Floͤte ſich hebt. Sage, warum bebſt du? was ſtuͤrzt dir die Thraͤne Eilend herab? was beſaͤnftigt nun dein Herz dir? Thats Teone nicht auch? und ruͤhrt dich Etwa der Dichter allein? Hoͤre, fuͤr ſie dichtet’ er! hoͤr’, auch die kleinſte Kunſt des Geſangs iſt Teonen nicht verborgen! Folg ihr, wie in des ſtolzen Rhythmus Tanz, ſie mit Leichtigkeit ſchwebt! Pflanze fuͤr ſie Blumen im Hain an dem Bache, Noſſa, daß ich, wenn melodiſch ſie vielleicht einſt Meiner Saite Geſang begleitet, Kraͤnze Teonen ihr Haar! [Abbildung]
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Ja Melodie, aber verwebt von des Herzens
Feinſtem Gefuͤhl! nicht die Haltung, wie die Floͤte
Toͤnet, oder wie deine Stimme
Ueber die Floͤte ſich hebt.
Sage, warum bebſt du? was ſtuͤrzt dir die Thraͤne
Eilend herab? was beſaͤnftigt nun dein Herz dir?
Thats Teone nicht auch? und ruͤhrt dich
Etwa der Dichter allein?
Hoͤre, fuͤr ſie dichtet’ er! hoͤr’, auch die kleinſte
Kunſt des Geſangs iſt Teonen nicht verborgen!
Folg ihr, wie in des ſtolzen Rhythmus
Tanz, ſie mit Leichtigkeit ſchwebt!
Pflanze fuͤr ſie Blumen im Hain an dem Bache,
Noſſa, daß ich, wenn melodiſch ſie vielleicht einſt
Meiner Saite Geſang begleitet,
Kraͤnze Teonen ihr Haar!
[Abbildung]
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