Klostermann, Rudolf: Das geistige Eigenthum an Schriften, Kunstwerken und Erfindungen. Bd. 1. Berlin, 1867.Beschränkte Veräusserung. stituirung eines Verlagsrechtes von wesentlichbeschränktem Inhalte 1). Das Verlagsrecht enthält nur die Befugniss zu einer be- Allein diese Vorschriften des Preussischen und des Oester- Allerdings kann durch besondere Festsetzungen das Ver- 1) Vergl. unten §. 32. -- Badisches Landrecht §. 577 dd. -- Blanc, Traite de la contrefacon p. 97. 2) Sächs. Gesetz v. 22. Februar 1844 §. 4. Badisches Landrecht Buch II Tit. II Cap. 6 §. 577 d e. 3) Allg. Preuss. Landrecht Th. I Tit. 11 §. 1013. Oesterreich. Bürgerl. Gesetzbuch §. 1164 §. 1167. 4) Rössig, Handbuch des Buchhandelsrechtes S. 129 f. Wächter,
Das Verlagsrecht Th. I S. 262 und die daselbst Note 12 angeführten Schriftsteller. Beschränkte Veräusserung. stituirung eines Verlagsrechtes von wesentlichbeschränktem Inhalte 1). Das Verlagsrecht enthält nur die Befugniss zu einer be- Allein diese Vorschriften des Preussischen und des Oester- Allerdings kann durch besondere Festsetzungen das Ver- 1) Vergl. unten §. 32. — Badisches Landrecht §. 577 dd. — Blanc, Traité de la contrefaçon p. 97. 2) Sächs. Gesetz v. 22. Februar 1844 §. 4. Badisches Landrecht Buch II Tit. II Cap. 6 §. 577 d e. 3) Allg. Preuss. Landrecht Th. I Tit. 11 §. 1013. Oesterreich. Bürgerl. Gesetzbuch §. 1164 §. 1167. 4) Rössig, Handbuch des Buchhandelsrechtes S. 129 f. Wächter,
Das Verlagsrecht Th. I S. 262 und die daselbst Note 12 angeführten Schriftsteller. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0315" n="299"/><fw place="top" type="header">Beschränkte Veräusserung.</fw><lb/><hi rendition="#g">stituirung eines Verlagsrechtes von wesentlich<lb/> beschränktem Inhalte</hi><note place="foot" n="1)">Vergl. unten §. 32. — Badisches Landrecht §. 577 dd. — Blanc,<lb/> Traité de la contrefaçon p. 97.</note>.</p><lb/> <p>Das Verlagsrecht enthält nur die Befugniss zu einer be-<lb/> stimmten Art der Reproduction und auch diese nur in be-<lb/> grenztem Umfange. Ueber die Grenzen, welche dem durch<lb/> den Verlagsvertrag begründeten Rechte der Vervielfältigung<lb/> in Ermangelung einer ausdrücklichen Bestimmung über die<lb/> Zahl der anzufertigenden Exemplare gezogen sind, bestehen<lb/> in den verschiedenen Gesetzgebungen abweichende Vorschriften.<lb/> Nach einigen deutschen Gesetzgebungen <note place="foot" n="2)">Sächs. Gesetz v. 22. Februar 1844 §. 4.<lb/><hi rendition="#et">Badisches Landrecht Buch II Tit. II Cap. 6 §. 577 d e.</hi></note> ist das Verlagsrecht<lb/> im Zweifelsfalle auf die <hi rendition="#g">einmalige</hi> Vervielfältigung beschränkt,<lb/> so dass das Recht, neue Auflagen zu veranstalten, besonders<lb/> übertragen werden muss. Nach dem Allg. Preuss, Landrechte<lb/> dagegen und nach dem Oesterreich. Bürgerl. Gesetzbuche un-<lb/> terliegt das Verlagsrecht dieser Beschränkung nicht, wenn die<lb/> Zahl der Auflagen nicht zum voraus festgesetzt ist <note place="foot" n="3)">Allg. Preuss. Landrecht Th. I Tit. 11 §. 1013.<lb/><hi rendition="#et">Oesterreich. Bürgerl. Gesetzbuch §. 1164 §. 1167.</hi></note>. Der<lb/> Verleger kann also ohne Beschränkung neue Auflagen veran-<lb/> stalten.</p><lb/> <p>Allein diese Vorschriften des Preussischen und des Oester-<lb/> reichischen Rechtes laufen dem allgemeinen Geschäftsgebrauche<lb/> zuwider, da durch buchhändlerische Gewohnheit das unbestimmt<lb/> übertragene Verlagsrecht auf nur eine Auflage beschränkt wird <note place="foot" n="4)">Rössig, Handbuch des Buchhandelsrechtes S. 129 f. Wächter,<lb/> Das Verlagsrecht Th. I S. 262 und die daselbst Note 12 angeführten<lb/> Schriftsteller.</note>.<lb/> Diese Regel muss auch jetzt nach Art. 1 des Allgemeinen Deut-<lb/> schen Handelsgesetzbuches mit Ausschliessung der entgegenste-<lb/> henden Vorschriften der Preussischen und Oesterreichischen<lb/> Gesetzbücher zur Anwendung kommen, da in Handelssachen<lb/> in erster Linie die Handelsgebräuche und erst in deren Er-<lb/> mangelung die Vorschriften der Civilgesetze zur Anwendung<lb/> kommen.</p><lb/> <p>Allerdings kann durch besondere Festsetzungen das Ver-<lb/> lagsrecht auf mehrere Auflagen erstreckt und sonst beliebig<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [299/0315]
Beschränkte Veräusserung.
stituirung eines Verlagsrechtes von wesentlich
beschränktem Inhalte 1).
Das Verlagsrecht enthält nur die Befugniss zu einer be-
stimmten Art der Reproduction und auch diese nur in be-
grenztem Umfange. Ueber die Grenzen, welche dem durch
den Verlagsvertrag begründeten Rechte der Vervielfältigung
in Ermangelung einer ausdrücklichen Bestimmung über die
Zahl der anzufertigenden Exemplare gezogen sind, bestehen
in den verschiedenen Gesetzgebungen abweichende Vorschriften.
Nach einigen deutschen Gesetzgebungen 2) ist das Verlagsrecht
im Zweifelsfalle auf die einmalige Vervielfältigung beschränkt,
so dass das Recht, neue Auflagen zu veranstalten, besonders
übertragen werden muss. Nach dem Allg. Preuss, Landrechte
dagegen und nach dem Oesterreich. Bürgerl. Gesetzbuche un-
terliegt das Verlagsrecht dieser Beschränkung nicht, wenn die
Zahl der Auflagen nicht zum voraus festgesetzt ist 3). Der
Verleger kann also ohne Beschränkung neue Auflagen veran-
stalten.
Allein diese Vorschriften des Preussischen und des Oester-
reichischen Rechtes laufen dem allgemeinen Geschäftsgebrauche
zuwider, da durch buchhändlerische Gewohnheit das unbestimmt
übertragene Verlagsrecht auf nur eine Auflage beschränkt wird 4).
Diese Regel muss auch jetzt nach Art. 1 des Allgemeinen Deut-
schen Handelsgesetzbuches mit Ausschliessung der entgegenste-
henden Vorschriften der Preussischen und Oesterreichischen
Gesetzbücher zur Anwendung kommen, da in Handelssachen
in erster Linie die Handelsgebräuche und erst in deren Er-
mangelung die Vorschriften der Civilgesetze zur Anwendung
kommen.
Allerdings kann durch besondere Festsetzungen das Ver-
lagsrecht auf mehrere Auflagen erstreckt und sonst beliebig
1) Vergl. unten §. 32. — Badisches Landrecht §. 577 dd. — Blanc,
Traité de la contrefaçon p. 97.
2) Sächs. Gesetz v. 22. Februar 1844 §. 4.
Badisches Landrecht Buch II Tit. II Cap. 6 §. 577 d e.
3) Allg. Preuss. Landrecht Th. I Tit. 11 §. 1013.
Oesterreich. Bürgerl. Gesetzbuch §. 1164 §. 1167.
4) Rössig, Handbuch des Buchhandelsrechtes S. 129 f. Wächter,
Das Verlagsrecht Th. I S. 262 und die daselbst Note 12 angeführten
Schriftsteller.
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