stand man darunter eine locale obrigkeit- liche Gewalt, eine untergeordnete Regie- rungsgewalt (Gebot und Verbot, Herrlich- keit), bürgerliche Ordnung zu erhalten, und die höhern Befehle auszuführen. Den Patri- monialGerichtshalter betrachtete man wie eine Orts- oder Unterobrigkeit, für Rechtshändel und örtliche Polizei. Vorzüglich war dieses der Fall bei der Dorf- und Gemeinde- herrschaft, insbesondere in Condominat- oder vermischten Orten b).
a) Früher noch, vor Entstehung der teutschen Landes- hoheit, war die F. G. ein in der Gutsherrschaft, oft auch in der Stadtverfassung, begründetes Recht.
b)Geisler de landsassiatn, lib. I. 37. Pufendorf de jurisdict. germ. p. 293. sqq. J. J. Reinhards Aus- führungen, I. 53 ff. G. F. Deinlin diss. de singulari austodiendorum ignium cura et inspectione, Sect. 2. §. 5--8. Siebenkees Beitr. I. 209. Röder von Erb- gerichten und Lehnvogteien, 221. Lobethan a. a. O., S. 50 ff. v. Bülows u. Hagemanns pract. Erörter., Th. I. Num. 43. Ertels praxis aurea, I. 376. 1295. J. J. Beck tr. de jurisdictione vogtejica immediata, 414. 657. Estors kleine Schriften, III. 394. C. G. Teuffel diss. de jurisdictione communitatis. Alt. 1719. 4. -- In Absicht auf den Umfang dieser Dorf- und Gemeindeherrschaft, so auch der Vogteilichkeit, ist in einzelnen Fällen auf Gesetze, Verträge, unbestrittenes Herkommen und Besitzstand Rücksicht zu nehmen, nach der Regel: tantum possessum, quantum praescrip- tum, vel lege, consuetudine aut pacto acquisitum. Linck diss. de jurisdict. Vogtheiae, c. 3. §. 3. Königl.
II. Th. X. Cap.
stand man darunter eine locale obrigkeit- liche Gewalt, eine untergeordnete Regie- rungsgewalt (Gebot und Verbot, Herrlich- keit), bürgerliche Ordnung zu erhalten, und die höhern Befehle auszuführen. Den Patri- monialGerichtshalter betrachtete man wie eine Orts- oder Unterobrigkeit, für Rechtshändel und örtliche Polizei. Vorzüglich war dieses der Fall bei der Dorf- und Gemeinde- herrschaft, insbesondere in Condominat- oder vermischten Orten b).
a) Früher noch, vor Entstehung der teutschen Landes- hoheit, war die F. G. ein in der Gutsherrschaft, oft auch in der Stadtverfassung, begründetes Recht.
b)Geisler de landsassiatn, lib. I. 37. Pufendorf de jurisdict. germ. p. 293. sqq. J. J. Reinhards Aus- führungen, I. 53 ff. G. F. Deinlin diss. de singulari austodiendorum ignium cura et inspectione, Sect. 2. §. 5—8. Siebenkees Beitr. I. 209. Röder von Erb- gerichten und Lehnvogteien, 221. Lobethan a. a. O., S. 50 ff. v. Bülows u. Hagemanns pract. Erörter., Th. I. Num. 43. Ertels praxis aurea, I. 376. 1295. J. J. Beck tr. de jurisdictione vogtejica immediata, 414. 657. Estors kleine Schriften, III. 394. C. G. Teuffel diss. de jurisdictione communitatis. Alt. 1719. 4. — In Absicht auf den Umfang dieser Dorf- und Gemeindeherrschaft, so auch der Vogteilichkeit, ist in einzelnen Fällen auf Gesetze, Verträge, unbestrittenes Herkommen und Besitzstand Rücksicht zu nehmen, nach der Regel: tantum possessum, quantum praescrip- tum, vel lege, consuetudine aut pacto acquisitum. Linck diss. de jurisdict. Vogtheiae, c. 3. §. 3. Königl.
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II. Th. X. Cap.
stand man darunter eine locale obrigkeit-
liche Gewalt, eine untergeordnete Regie-
rungsgewalt (Gebot und Verbot, Herrlich-
keit), bürgerliche Ordnung zu erhalten, und
die höhern Befehle auszuführen. Den Patri-
monialGerichtshalter betrachtete man wie eine
Orts- oder Unterobrigkeit, für Rechtshändel
und örtliche Polizei. Vorzüglich war dieses
der Fall bei der Dorf- und Gemeinde-
herrschaft, insbesondere in Condominat-
oder vermischten Orten b).
a⁾ Früher noch, vor Entstehung der teutschen Landes-
hoheit, war die F. G. ein in der Gutsherrschaft, oft
auch in der Stadtverfassung, begründetes Recht.
b⁾ Geisler de landsassiatn, lib. I. 37. Pufendorf de
jurisdict. germ. p. 293. sqq. J. J. Reinhards Aus-
führungen, I. 53 ff. G. F. Deinlin diss. de singulari
austodiendorum ignium cura et inspectione, Sect. 2.
§. 5—8. Siebenkees Beitr. I. 209. Röder von Erb-
gerichten und Lehnvogteien, 221. Lobethan a. a. O.,
S. 50 ff. v. Bülows u. Hagemanns pract. Erörter.,
Th. I. Num. 43. Ertels praxis aurea, I. 376. 1295.
J. J. Beck tr. de jurisdictione vogtejica immediata,
414. 657. Estors kleine Schriften, III. 394. C. G.
Teuffel diss. de jurisdictione communitatis. Alt. 1719.
4. — In Absicht auf den Umfang dieser Dorf- und
Gemeindeherrschaft, so auch der Vogteilichkeit, ist in
einzelnen Fällen auf Gesetze, Verträge, unbestrittenes
Herkommen und Besitzstand Rücksicht zu nehmen,
nach der Regel: tantum possessum, quantum praescrip-
tum, vel lege, consuetudine aut pacto acquisitum.
Linck diss. de jurisdict. Vogtheiae, c. 3. §. 3. Königl.
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Klüber, Johann Ludwig: Öffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt (Main), 1817, S. 464. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817/488>, abgerufen am 22.11.2024.
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