Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Klüber, Johann Ludwig: Öffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt (Main), 1817.

Bild:
<< vorherige Seite

II. Th. XVII. Cap.
fication bereits erfolgt war, anerkannt b),
theils allgemein für nichtig erklärt ward c).
Dagegen sind VII) seit Auflösung der teut-
schen Reichsverbindung, in mehrern Bundes-
staaten neue Staatslehen entstanden d).
VIII) Aber gestattet wird nicht, dass Jemand
inländische Besitzungen einem auswärtigen
Souverain zu Lehn auftrage, oder von
ihm inländische Privatgüter oder Einkünfte
zu Lehn nehme e). IX) Auch wird einem
fremden Souverain, inländischer Lehnbesitz
nicht leicht erlaubt f). X) Lehnähnliche
Institute, fast wie auswärtige Staatslehen (feuda
publica extra curtem), waren, seit 1806, in
verschiedenen teutschen Staaten, die kaiser-
lich-französischen Schenkungs- und
MajoratDotationsGüter und Jahrren-
ten
. Sie wurden, etwa mit einer Aus-
nahme g), vernichter, durch die geheimen
Artikel des pariser Friedens von 1814.

a) K. Napoleons Decret für d. Grossherzogth. Berg, v.
11. Jan. 1809, in Crome's u. Jaups Germanien, Bd.
II, S. 518. Königl. westphäl. Decret v. 28. März 1809,
ebendas. S. 519, u. in d. Bulletin des lois du royaume
de Westphalie, 1809, n° 47. Vergl. Rhein. Bund,
XLV. 591. LI. 434. K. schwedische Verordn. v. 11.
Oct. 1810, wegen Vererbung der landesherrlichen Activ-
Lehen in dem Herzogthum Vorpommern und dem
Fürstenthum Rügen. -- Ueber die neuesten Schicksale

II. Th. XVII. Cap.
fication bereits erfolgt war, anerkannt b),
theils allgemein für nichtig erklärt ward c).
Dagegen sind VII) seit Auflösung der teut-
schen Reichsverbindung, in mehrern Bundes-
staaten neue Staatslehen entstanden d).
VIII) Aber gestattet wird nicht, daſs Jemand
inländische Besitzungen einem auswärtigen
Souverain zu Lehn auftrage, oder von
ihm inländische Privatgüter oder Einkünfte
zu Lehn nehme e). IX) Auch wird einem
fremden Souverain, inländischer Lehnbesitz
nicht leicht erlaubt f). X) Lehnähnliche
Institute, fast wie auswärtige Staatslehen (feuda
publica extra curtem), waren, seit 1806, in
verschiedenen teutschen Staaten, die kaiser-
lich-französischen Schenkungs- und
MajoratDotationsGüter und Jahrren-
ten
. Sie wurden, etwa mit einer Aus-
nahme g), vernichter, durch die geheimen
Artikel des pariser Friedens von 1814.

a) K. Napoleons Decret für d. Groſsherzogth. Berg, v.
11. Jan. 1809, in Crome’s u. Jaups Germanien, Bd.
II, S. 518. Königl. westphäl. Decret v. 28. März 1809,
ebendas. S. 519, u. in d. Bulletin des lois du royaume
de Westphalie, 1809, n° 47. Vergl. Rhein. Bund,
XLV. 591. LI. 434. K. schwedische Verordn. v. 11.
Oct. 1810, wegen Vererbung der landesherrlichen Activ-
Lehen in dem Herzogthum Vorpommern und dem
Fürstenthum Rügen. — Ueber die neuesten Schicksale
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0782" n="758"/><fw place="top" type="header">II. Th. XVII. Cap.</fw><lb/>
fication bereits erfolgt war, anerkannt <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">b</hi></hi>),<lb/>
theils allgemein für nichtig erklärt ward <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">c</hi></hi>).<lb/>
Dagegen sind VII) seit Auflösung der teut-<lb/>
schen Reichsverbindung, in mehrern Bundes-<lb/>
staaten <hi rendition="#g">neue Staatslehen</hi> entstanden <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">d</hi></hi>).<lb/>
VIII) Aber gestattet wird nicht, da&#x017F;s Jemand<lb/>
inländische Besitzungen einem auswärtigen<lb/>
Souverain <hi rendition="#g">zu Lehn auftrage,</hi> oder von<lb/>
ihm inländische Privatgüter oder Einkünfte<lb/><hi rendition="#g">zu Lehn nehme</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">e</hi></hi>). IX) Auch wird einem<lb/>
fremden <hi rendition="#g">Souverain,</hi> inländischer Lehnbesitz<lb/>
nicht leicht erlaubt <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">f</hi></hi>). X) <hi rendition="#g">Lehnähnliche</hi><lb/>
Institute, fast wie auswärtige Staatslehen (feuda<lb/>
publica extra curtem), waren, seit 1806, in<lb/>
verschiedenen teutschen Staaten, die kaiser-<lb/>
lich-<hi rendition="#g">französischen Schenkungs</hi>- und<lb/><hi rendition="#g">MajoratDotationsGüter</hi> und <hi rendition="#g">Jahrren-<lb/>
ten</hi>. Sie wurden, etwa mit <hi rendition="#g">einer</hi> Aus-<lb/>
nahme <hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">g</hi></hi>), <hi rendition="#g">vernichter,</hi> durch die geheimen<lb/>
Artikel des pariser Friedens von 1814.</p><lb/>
            <note place="end" n="a)">K. Napoleons Decret für d. Gro&#x017F;sherzogth. <hi rendition="#i">Berg</hi>, v.<lb/>
11. Jan. 1809, in <hi rendition="#k">Crome</hi>&#x2019;s u. <hi rendition="#k">Jaups</hi> Germanien, Bd.<lb/>
II, S. 518. Königl. <hi rendition="#i">westphäl</hi>. Decret v. 28. März 1809,<lb/>
ebendas. S. 519, u. in d. Bulletin des lois du royaume<lb/>
de Westphalie, 1809, n° 47. Vergl. Rhein. Bund,<lb/>
XLV. 591. LI. 434. K. schwedische Verordn. v. 11.<lb/>
Oct. 1810, wegen Vererbung der landesherrlichen Activ-<lb/>
Lehen in dem Herzogthum <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Vorpommern</hi></hi> und dem<lb/>
Fürstenthum <hi rendition="#i">Rügen</hi>. &#x2014; Ueber die neuesten Schicksale<lb/></note>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[758/0782] II. Th. XVII. Cap. fication bereits erfolgt war, anerkannt b), theils allgemein für nichtig erklärt ward c). Dagegen sind VII) seit Auflösung der teut- schen Reichsverbindung, in mehrern Bundes- staaten neue Staatslehen entstanden d). VIII) Aber gestattet wird nicht, daſs Jemand inländische Besitzungen einem auswärtigen Souverain zu Lehn auftrage, oder von ihm inländische Privatgüter oder Einkünfte zu Lehn nehme e). IX) Auch wird einem fremden Souverain, inländischer Lehnbesitz nicht leicht erlaubt f). X) Lehnähnliche Institute, fast wie auswärtige Staatslehen (feuda publica extra curtem), waren, seit 1806, in verschiedenen teutschen Staaten, die kaiser- lich-französischen Schenkungs- und MajoratDotationsGüter und Jahrren- ten. Sie wurden, etwa mit einer Aus- nahme g), vernichter, durch die geheimen Artikel des pariser Friedens von 1814. a⁾ K. Napoleons Decret für d. Groſsherzogth. Berg, v. 11. Jan. 1809, in Crome’s u. Jaups Germanien, Bd. II, S. 518. Königl. westphäl. Decret v. 28. März 1809, ebendas. S. 519, u. in d. Bulletin des lois du royaume de Westphalie, 1809, n° 47. Vergl. Rhein. Bund, XLV. 591. LI. 434. K. schwedische Verordn. v. 11. Oct. 1810, wegen Vererbung der landesherrlichen Activ- Lehen in dem Herzogthum Vorpommern und dem Fürstenthum Rügen. — Ueber die neuesten Schicksale

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817/782
Zitationshilfe: Klüber, Johann Ludwig: Öffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt (Main), 1817, S. 758. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817/782>, abgerufen am 22.11.2024.