Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821.III. Cap. Recht der Gleichheit. Gebrauch einer Sprache sich nicht vereinigen, sobedient jeder sich seiner eigenen, oder einer an- dern beliebigen Sprache, mit oder ohne Ueberse- tzung in der Sprache des andern, oder in einer dritten, z. B. der lateinischen c). Die Verträge werden dann urschriftlich in mehreren Sprachen abgefasst d). a) Schriften von dem SprachenRegal (jus idiomatis, jus prin- cipis circa linguam) s. in Pütter's Lit. d. t. Staatsr. III. 205. Klüber's neue Lit. S. 219. Huch's Lit. der Diplomatik, S. 29. 376. Strube's Nebenst. VI. 416. Jargow von den Re- galien, S. 266. Moser's Versuch des europ. VR. III. 128. 250. IV. 37. VIII. 262. X. Bd. 2, S. 245. 368. Ebendess. Beyträge zu d. europ. VR. II. 431. F. C. v. Moser von den europäischen Hof- u. Staatssprachen. Frankf. 1750. 8. De Real science du gouvernement, T. V, ch. 3, Sect. 1, p. 698 der teutschen Uebers. -- Man unterscheide: Staats-, Canzlei- und Gerichtsprache, Kirchen- und Schulsprache, Hof- und Gemeinsprache (idioma publicum, judiciale, sa- crum, scholasticum, aulicum, vulgare). b) z. B. bei Audienzen und Conferenzen der Gesandten, wo dann gemeiniglich jeder Theil seine mündlichen Erklärungen durch seinen Dolmetscher übersetzen lässt. Moser's Versuch des europ. VR. III. 250. 393. 394. 401. 406. 408. 424. 430. Ebendess. Beyträge III. 128. Ein Beispiel von 1660, wo man sich keines Dolmetschers bediente, in Lünig's Theatr. cerem. T. II. p. 847. c) Auf dem rastatter FriedensCongress (1797--1799) schrieb die teutsche ReichsDeputation an die französische Gesandt- schaft teutsch, und diese an jene französisch, beide ohne beigelegte Uebersetzung. Protokoll der ReichsfriedensDe- putation zu Rastatt, Bd. I, S. 156, 244 f., 258 f. Dasselbe ward beobachtet auf dem ReichsdeputationsTag zu Regens- burg 1802 und 1803. Auf dem teutschen Reichstag legten auswärtige Gesandte, den in ihrer Landessprache abgefass- ten Vollmachten u. a. Aufsätzen lateinische Uebersetzungen bei. Vergl. Moser's Versuch III. 128. Auf dem wiener Con- gress bedienten sich die Bevollmächtigten meist der fran- III. Cap. Recht der Gleichheit. Gebrauch einer Sprache sich nicht vereinigen, sobedient jeder sich seiner eigenen, oder einer an- dern beliebigen Sprache, mit oder ohne Ueberse- tzung in der Sprache des andern, oder in einer dritten, z. B. der lateinischen c). Die Verträge werden dann urschriftlich in mehreren Sprachen abgefaſst d). a) Schriften von dem SprachenRegal (jus idiomatis, jus prin- cipis circa linguam) s. in Pütter’s Lit. d. t. Staatsr. III. 205. Klüber’s neue Lit. S. 219. Huch’s Lit. der Diplomatik, S. 29. 376. Strube’s Nebenst. VI. 416. Jargow von den Re- galien, S. 266. Moser’s Versuch des europ. VR. III. 128. 250. IV. 37. VIII. 262. X. Bd. 2, S. 245. 368. Ebendess. Beyträge zu d. europ. VR. II. 431. F. C. v. Moser von den europäischen Hof- u. Staatssprachen. Frankf. 1750. 8. De Real science du gouvernement, T. V, ch. 3, Sect. 1, p. 698 der teutschen Uebers. — Man unterscheide: Staats-, Canzlei- und Gerichtsprache, Kirchen- und Schulsprache, Hof- und Gemeinsprache (idioma publicum, judiciale, sa- crum, scholasticum, aulicum, vulgare). b) z. B. bei Audienzen und Conferenzen der Gesandten, wo dann gemeiniglich jeder Theil seine mündlichen Erklärungen durch seinen Dolmetscher übersetzen läſst. Moser’s Versuch des europ. VR. III. 250. 393. 394. 401. 406. 408. 424. 430. Ebendess. Beyträge III. 128. Ein Beispiel von 1660, wo man sich keines Dolmetschers bediente, in Lünig’s Theatr. cerem. T. II. p. 847. c) Auf dem rastatter FriedensCongreſs (1797—1799) schrieb die teutsche ReichsDeputation an die französische Gesandt- schaft teutsch, und diese an jene französisch, beide ohne beigelegte Uebersetzung. Protokoll der ReichsfriedensDe- putation zu Rastatt, Bd. I, S. 156, 244 f., 258 f. Dasselbe ward beobachtet auf dem ReichsdeputationsTag zu Regens- burg 1802 und 1803. Auf dem teutschen Reichstag legten auswärtige Gesandte, den in ihrer Landessprache abgefaſs- ten Vollmachten u. a. Aufsätzen lateinische Uebersetzungen bei. Vergl. Moser’s Versuch III. 128. Auf dem wiener Con- greſs bedienten sich die Bevollmächtigten meist der fran- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0187" n="181"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">III. Cap. Recht der Gleichheit.</hi></fw><lb/> Gebrauch einer Sprache sich nicht vereinigen, so<lb/> bedient jeder sich seiner eigenen, oder einer an-<lb/> dern beliebigen Sprache, mit oder ohne <hi rendition="#i">Ueberse-<lb/> tzung</hi> in der Sprache des andern, oder in einer<lb/> dritten, z. B. der lateinischen <hi rendition="#i">c</hi>). 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III. Cap. Recht der Gleichheit.
Gebrauch einer Sprache sich nicht vereinigen, so
bedient jeder sich seiner eigenen, oder einer an-
dern beliebigen Sprache, mit oder ohne Ueberse-
tzung in der Sprache des andern, oder in einer
dritten, z. B. der lateinischen c). Die Verträge
werden dann urschriftlich in mehreren Sprachen
abgefaſst d).
a⁾ Schriften von dem SprachenRegal (jus idiomatis, jus prin-
cipis circa linguam) s. in Pütter’s Lit. d. t. Staatsr. III. 205.
Klüber’s neue Lit. S. 219. Huch’s Lit. der Diplomatik, S.
29. 376. Strube’s Nebenst. VI. 416. Jargow von den Re-
galien, S. 266. Moser’s Versuch des europ. VR. III. 128.
250. IV. 37. VIII. 262. X. Bd. 2, S. 245. 368. Ebendess.
Beyträge zu d. europ. VR. II. 431. F. C. v. Moser von
den europäischen Hof- u. Staatssprachen. Frankf. 1750. 8.
De Real science du gouvernement, T. V, ch. 3, Sect. 1,
p. 698 der teutschen Uebers. — Man unterscheide: Staats-,
Canzlei- und Gerichtsprache, Kirchen- und Schulsprache,
Hof- und Gemeinsprache (idioma publicum, judiciale, sa-
crum, scholasticum, aulicum, vulgare).
b⁾ z. B. bei Audienzen und Conferenzen der Gesandten, wo
dann gemeiniglich jeder Theil seine mündlichen Erklärungen
durch seinen Dolmetscher übersetzen läſst. Moser’s Versuch
des europ. VR. III. 250. 393. 394. 401. 406. 408. 424. 430.
Ebendess. Beyträge III. 128. Ein Beispiel von 1660, wo
man sich keines Dolmetschers bediente, in Lünig’s Theatr.
cerem. T. II. p. 847.
c⁾ Auf dem rastatter FriedensCongreſs (1797—1799) schrieb
die teutsche ReichsDeputation an die französische Gesandt-
schaft teutsch, und diese an jene französisch, beide ohne
beigelegte Uebersetzung. Protokoll der ReichsfriedensDe-
putation zu Rastatt, Bd. I, S. 156, 244 f., 258 f. Dasselbe
ward beobachtet auf dem ReichsdeputationsTag zu Regens-
burg 1802 und 1803. Auf dem teutschen Reichstag legten
auswärtige Gesandte, den in ihrer Landessprache abgefaſs-
ten Vollmachten u. a. Aufsätzen lateinische Uebersetzungen
bei. Vergl. Moser’s Versuch III. 128. Auf dem wiener Con-
greſs bedienten sich die Bevollmächtigten meist der fran-
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