Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821.II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in friedl. Verhältn. den, nicht nur derjenigen Macht, deren Rechts-verhältniss garantirt wird, sondern auch für diese einer dritten Macht f). Auch kann die Pflicht, mit jener Macht auf ihr Verlangen den Garantie- Vertrag zu schliessen, Gegenstand eines Vertrags des Garants mit einer dritten Macht seyn. Ein- willigung desjenigen, wider welchen Garantie versprochen wird, ist nicht nöthig; doch kann nützlich seyn, dass die Garantie ihm bekannt werde. a) Schriften in v. Ompteda's Lit. II. 594 f. in v. Kamptz n. Lit., §. 249 u. 328; u. in Klüber's neuer Lit. des t. Staatsr. §. 1667. -- Vattel, liv. II, ch. 16, §. 235. sqq. Moser's Versuch, VIII. 335 ff. Franc. Fagel diss. de garantia foe- derum (Lugd. Bat. 1759. 4.), p. 29. sqq. Woller diss. cit. (oben §. 155). Essai historique et politique sur les garanties (par P. J. Neyron). a Goett. 1777. 8. H. G. Scheidemantel, die Garantie nach Vernunft und teutschen Reichsgesetzen. Jena 1782. 8. u. in dessen Ausgabe des Repertoriums des teutschen Staats- und Lehnrechtes, Bd. II, S. 156--166. C. D. Erhard pr. de sponsoribus juris gentium. Lips. 1787. 4. (Vergl. jedoch Klüber's kl. jurist. Biblioth., St. XV, S. 293.) b) Wird überhaupt gegen Rechtsverletzung Hülfe versprochen, so ist der Vertrag ein Bündniss. Fagel diss. cit. cap. 7. §. 5. p. 34. -- In dem weitern Sinn, heisst Garantie jeder Vertrag, dessen Zweck Sicherung eines andern Vertrags ist. Eine Musterung der verschiedenen Definitionen der Garantie in dem engern Sinn, liefert Erhard a. a. O. Alle scheinen mangelhaft. c) Von Garantie der Verträge über Religionsrechte, v. Steck's Abhandlungen aus dem teutschen Staatsrecht, Num. 7. Eben- dess. Observationes subsecivae, obs. 8. d) Von Garantirung der Länder, Moser's Versuch, V. 455 ff. und Beispiele in Klüber's Acten des wiener Congresses, Bd. I, Heft 1, S. 96, Heft 2, S. 90, 93 u. 95, Bd. V, S. 545 f., Bd. II, S. 281. -- Etlichemal war die politische Existenz II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in friedl. Verhältn. den, nicht nur derjenigen Macht, deren Rechts-verhältniſs garantirt wird, sondern auch für diese einer dritten Macht f). Auch kann die Pflicht, mit jener Macht auf ihr Verlangen den Garantie- Vertrag zu schliessen, Gegenstand eines Vertrags des Garants mit einer dritten Macht seyn. Ein- willigung desjenigen, wider welchen Garantie versprochen wird, ist nicht nöthig; doch kann nützlich seyn, daſs die Garantie ihm bekannt werde. a) Schriften in v. Ompteda’s Lit. II. 594 f. in v. Kamptz n. Lit., §. 249 u. 328; u. in Klüber’s neuer Lit. des t. Staatsr. §. 1667. — Vattel, liv. II, ch. 16, §. 235. sqq. Moser’s Versuch, VIII. 335 ff. Franc. Fagel diss. de garantia foe- derum (Lugd. Bat. 1759. 4.), p. 29. sqq. Woller diss. cit. (oben §. 155). Essai historique et politique sur les garanties (par P. J. Neyron). à Goett. 1777. 8. H. G. Scheidemantel, die Garantie nach Vernunft und teutschen Reichsgesetzen. Jena 1782. 8. u. in dessen Ausgabe des Repertoriums des teutschen Staats- und Lehnrechtes, Bd. II, S. 156—166. C. D. Erhard pr. de sponsoribus juris gentium. Lips. 1787. 4. (Vergl. jedoch Klüber’s kl. jurist. Biblioth., St. XV, S. 293.) b) Wird überhaupt gegen Rechtsverletzung Hülfe versprochen, so ist der Vertrag ein Bündniſs. Fagel diss. cit. cap. 7. §. 5. p. 34. — In dem weitern Sinn, heiſst Garantie jeder Vertrag, dessen Zweck Sicherung eines andern Vertrags ist. Eine Musterung der verschiedenen Definitionen der Garantie in dem engern Sinn, liefert Erhard a. a. O. Alle scheinen mangelhaft. c) Von Garantie der Verträge über Religionsrechte, v. Steck’s Abhandlungen aus dem teutschen Staatsrecht, Num. 7. Eben- dess. Observationes subsecivae, obs. 8. d) Von Garantirung der Länder, Moser’s Versuch, V. 455 ff. und Beispiele in Klüber’s Acten des wiener Congresses, Bd. I, Heft 1, S. 96, Heft 2, S. 90, 93 u. 95, Bd. 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II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in friedl. Verhältn.
den, nicht nur derjenigen Macht, deren Rechts-
verhältniſs garantirt wird, sondern auch für diese
einer dritten Macht f). Auch kann die Pflicht,
mit jener Macht auf ihr Verlangen den Garantie-
Vertrag zu schliessen, Gegenstand eines Vertrags
des Garants mit einer dritten Macht seyn. Ein-
willigung desjenigen, wider welchen Garantie
versprochen wird, ist nicht nöthig; doch kann
nützlich seyn, daſs die Garantie ihm bekannt
werde.
a⁾ Schriften in v. Ompteda’s Lit. II. 594 f. in v. Kamptz n.
Lit., §. 249 u. 328; u. in Klüber’s neuer Lit. des t. Staatsr.
§. 1667. — Vattel, liv. II, ch. 16, §. 235. sqq. Moser’s
Versuch, VIII. 335 ff. Franc. Fagel diss. de garantia foe-
derum (Lugd. Bat. 1759. 4.), p. 29. sqq. Woller diss. cit.
(oben §. 155). Essai historique et politique sur les garanties
(par P. J. Neyron). à Goett. 1777. 8. H. G. Scheidemantel,
die Garantie nach Vernunft und teutschen Reichsgesetzen.
Jena 1782. 8. u. in dessen Ausgabe des Repertoriums des
teutschen Staats- und Lehnrechtes, Bd. II, S. 156—166.
C. D. Erhard pr. de sponsoribus juris gentium. Lips. 1787. 4.
(Vergl. jedoch Klüber’s kl. jurist. Biblioth., St. XV, S. 293.)
b⁾ Wird überhaupt gegen Rechtsverletzung Hülfe versprochen,
so ist der Vertrag ein Bündniſs. Fagel diss. cit. cap. 7.
§. 5. p. 34. — In dem weitern Sinn, heiſst Garantie jeder
Vertrag, dessen Zweck Sicherung eines andern Vertrags ist.
Eine Musterung der verschiedenen Definitionen der Garantie
in dem engern Sinn, liefert Erhard a. a. O. Alle scheinen
mangelhaft.
c⁾ Von Garantie der Verträge über Religionsrechte, v. Steck’s
Abhandlungen aus dem teutschen Staatsrecht, Num. 7. Eben-
dess. Observationes subsecivae, obs. 8.
d⁾ Von Garantirung der Länder, Moser’s Versuch, V. 455 ff.
und Beispiele in Klüber’s Acten des wiener Congresses, Bd. I,
Heft 1, S. 96, Heft 2, S. 90, 93 u. 95, Bd. V, S. 545 f.,
Bd. II, S. 281. — Etlichemal war die politische Existenz
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