Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821.II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in friedl. Verhältn. leistet werden, nicht nur von einer dritten Machtausser den HauptContrahenten, sondern auch von einem HauptContrahenten dem andern, gegen einen oder mehrere ihrer MitContrahenten b). In dem letzten Fall, ist die Garantie entweder einseitig, oder wechselseitig c). Die wechsel- seitige ist gleich oder ungleich; das letzte, wenn die von dem einen Theil geleistete Garantie, von grösserem Umfang ist als diejenige des an- dern Theils d). a) Der GarantieVertrag kann dem Hauptvertrag selbst ein- gerückt seyn, wie in dem teschener Fr. 1779, Art. 7, 8, 9 u. 16, und die GarantieErklärung am Schluss. Es kann aber auch eine eigene GarantieUrkunde ausgefertigt werden, wie von dem teutschen Kaiser und Reich 1751, wegen Ga- rantie des dresdner Friedens v. 1745. Gerstlacher's Handb. der teutschen Reichsgesetze, I. 190 f. Auch zu dem teschener Frieden kam noch eine eigene GarantieUrkunde. De Mar- tens recueil, II. 26. Die Friedensschlüsse zwischen dem teut- schen Reich und Frankreich, zu Nimwegen 1679, Art. 34, und zu Ryswick 1697, Art. 54, laden alle andern Mächte ein, deren Garantie zu übernehmen. b) In dem aachner Fr. 1748, Art. 23, garantirten alle acht contrahirenden Mächte einander den Friedensvertrag. In dem Fr. v. Oliva 1660, Art. 30, garantirten "partes pa- ciscentes omnes, tam principales quam foederatae", einander den Friedensschluss. Du Mont corps dipl. T. VI. P. 2. p. 308. Eben so in dem westphäl. Fr. 1648; J. P. O. art. 17. §. 5. sq. c) Wechselseitig zwischen Preussen u. Oestreich, in dem dres- dener Fr. 1745, Art. 8. Wechselseitige Garantie der beider- seitigen Staaten, und der Staaten der in dem Frieden mit- begriffenen Mächte, in dem französisch-russischen Fr. v. Tilsit 1807, Art. 25. Einseitige Garantie Frankreichs, in Hinsicht auf die Integrität der östreichischen Staaten, in dem wiener Fr. 1809, Art. 14. Andere Beispiele bei Scheidemantel a. a. O. §. 3. n. 4. d) Moser's Versuch, V. 458. §. 159.
II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in friedl. Verhältn. leistet werden, nicht nur von einer dritten Machtausser den HauptContrahenten, sondern auch von einem HauptContrahenten dem andern, gegen einen oder mehrere ihrer MitContrahenten b). In dem letzten Fall, ist die Garantie entweder einseitig, oder wechselseitig c). Die wechsel- seitige ist gleich oder ungleich; das letzte, wenn die von dem einen Theil geleistete Garantie, von grösserem Umfang ist als diejenige des an- dern Theils d). a) Der GarantieVertrag kann dem Hauptvertrag selbst ein- gerückt seyn, wie in dem teschener Fr. 1779, Art. 7, 8, 9 u. 16, und die GarantieErklärung am Schluſs. Es kann aber auch eine eigene GarantieUrkunde ausgefertigt werden, wie von dem teutschen Kaiser und Reich 1751, wegen Ga- rantie des dresdner Friedens v. 1745. Gerstlacher’s Handb. der teutschen Reichsgesetze, I. 190 f. Auch zu dem teschener Frieden kam noch eine eigene GarantieUrkunde. De Mar- tens recueil, II. 26. Die Friedensschlüsse zwischen dem teut- schen Reich und Frankreich, zu Nimwegen 1679, Art. 34, und zu Ryswick 1697, Art. 54, laden alle andern Mächte ein, deren Garantie zu übernehmen. b) In dem aachner Fr. 1748, Art. 23, garantirten alle acht contrahirenden Mächte einander den Friedensvertrag. In dem Fr. v. Oliva 1660, Art. 30, garantirten „partes pa- ciscentes omnes, tam principales quam foederatae“, einander den Friedensschluſs. Du Mont corps dipl. T. VI. P. 2. p. 308. Eben so in dem westphäl. Fr. 1648; J. P. O. art. 17. §. 5. sq. c) Wechselseitig zwischen Preussen u. Oestreich, in dem dres- dener Fr. 1745, Art. 8. Wechselseitige Garantie der beider- seitigen Staaten, und der Staaten der in dem Frieden mit- begriffenen Mächte, in dem französisch-russischen Fr. v. Tilsit 1807, Art. 25. Einseitige Garantie Frankreichs, in Hinsicht auf die Integrität der östreichischen Staaten, in dem wiener Fr. 1809, Art. 14. Andere Beispiele bei Scheidemantel a. a. O. §. 3. n. 4. d) Moser’s Versuch, V. 458. §. 159.
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II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in friedl. Verhältn.
leistet werden, nicht nur von einer dritten Macht
ausser den HauptContrahenten, sondern auch von
einem HauptContrahenten dem andern, gegen
einen oder mehrere ihrer MitContrahenten b).
In dem letzten Fall, ist die Garantie entweder
einseitig, oder wechselseitig c). Die wechsel-
seitige ist gleich oder ungleich; das letzte, wenn
die von dem einen Theil geleistete Garantie,
von grösserem Umfang ist als diejenige des an-
dern Theils d).
a⁾ Der GarantieVertrag kann dem Hauptvertrag selbst ein-
gerückt seyn, wie in dem teschener Fr. 1779, Art. 7, 8,
9 u. 16, und die GarantieErklärung am Schluſs. Es kann
aber auch eine eigene GarantieUrkunde ausgefertigt werden,
wie von dem teutschen Kaiser und Reich 1751, wegen Ga-
rantie des dresdner Friedens v. 1745. Gerstlacher’s Handb.
der teutschen Reichsgesetze, I. 190 f. Auch zu dem teschener
Frieden kam noch eine eigene GarantieUrkunde. De Mar-
tens recueil, II. 26. Die Friedensschlüsse zwischen dem teut-
schen Reich und Frankreich, zu Nimwegen 1679, Art. 34,
und zu Ryswick 1697, Art. 54, laden alle andern Mächte
ein, deren Garantie zu übernehmen.
b⁾ In dem aachner Fr. 1748, Art. 23, garantirten alle acht
contrahirenden Mächte einander den Friedensvertrag. In
dem Fr. v. Oliva 1660, Art. 30, garantirten „partes pa-
ciscentes omnes, tam principales quam foederatae“, einander
den Friedensschluſs. Du Mont corps dipl. T. VI. P. 2. p. 308.
Eben so in dem westphäl. Fr. 1648; J. P. O. art. 17. §. 5. sq.
c⁾ Wechselseitig zwischen Preussen u. Oestreich, in dem dres-
dener Fr. 1745, Art. 8. Wechselseitige Garantie der beider-
seitigen Staaten, und der Staaten der in dem Frieden mit-
begriffenen Mächte, in dem französisch-russischen Fr. v. Tilsit
1807, Art. 25. Einseitige Garantie Frankreichs, in Hinsicht
auf die Integrität der östreichischen Staaten, in dem wiener
Fr. 1809, Art. 14. Andere Beispiele bei Scheidemantel a. a. O.
§. 3. n. 4.
d⁾ Moser’s Versuch, V. 458.
§. 159.
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