Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821.II. Th. II. Tit. BedingteRechte; in friedl. Verhältn. liche Sicherheit ist das wenigste, worauf dann derGesandte Anspruch zu machen hat d). Es fehlt nicht an Beispielen von Weigerung, eine bestimmte Person als Gesandten anzunehmen, mit oder ohne Anführung von Gründen der Ablehnung (§. 187). a) In seinem Namen, kann dieses Recht auch ViceKönigen, Statthaltern, GeneralGouverneuren u. d. zustehen. b) Den Fall ausgenommen, wenn die auf andere Art nicht zu bethätigende Absicht der Sendung darin besteht, das be- strittene Recht des sendenden Staates zu erörtern und zu beweisen, oder den Streit wegen einer von dem andern Staat ihm zugefügten offenbaren Rechtsverletzung in Güte beizulegen. Auch liegt in der Ertheilung eines Reisepasses zur Herreise, oder in der Annahme des Creditivs, ein still- schweigendes Versprechen der Annahme des Gesandten. Man s. Vattel, liv. IV, ch. 5, n° 63 et suiv. Merlin, in dem angef. Repertoire, T. VIII, p. 247. Gottfr. Achenwall diss. de transitu et admissione legati ex pacto repetendis. Goett. 1748. 4. Chr. Rau diss. de transitu et admissione legati. Lips. 1797. 4. -- Von Annehmung u. Abweisung der Ge- sandten, Moser's Versuch, III. 226. Ebendess. Beyträge, III. 211. -- Mit der Pforte werden bisweilen wechselseitig geschickte Gesandte auf der Grenze ausgewechselt. Beispiele von russischen Gesandten, in Moser's Beyträgen, III. 200. u. in d. Mercure hist. et polit. 1747. II. 626., von östreichi- schen, ebendas. 1740, II. 162., u. von englischen, in Moser's Beyträgen, III. 201. c) Zu dem Ende wird ein ReisePass ertheilt, oder verweigert. Jo. Nic. Hertius diss. de litteris commeatus pro pace. Giess. 1680. 4. Idem de commeatu litterarum. ibid. 1680. 4. Beide Abhandl. auch in s. Opusc. vol. I. p. 319. et 335. d) Vergl. unten §. 204. Achenwall u. Rau, citirt oben Note b. P. B. Vitriarius diss. de officio illorum, qui recipiunt le- gatos. Lugd. Bat. 1719. 4. Jo. Gottl. Waldin diss. de le- gati admissi et non admissi inviolabilitate. Marb. 1767. 4. J. L. E. Püttmann adversaria juris, lib. III. p. 220. -- Von Verhaftnehmung eines durchreisenden Gesandten, s. v. Mar- tens Erzählungen, Bd. I, Num. 7, u. das Historisch-polit. Magazin, Bd. XV, Heft 1, Num. 3. II. Th. II. Tit. BedingteRechte; in friedl. Verhältn. liche Sicherheit ist das wenigste, worauf dann derGesandte Anspruch zu machen hat d). Es fehlt nicht an Beispielen von Weigerung, eine bestimmte Person als Gesandten anzunehmen, mit oder ohne Anführung von Gründen der Ablehnung (§. 187). a) In seinem Namen, kann dieses Recht auch ViceKönigen, Statthaltern, GeneralGouverneuren u. d. zustehen. b) Den Fall ausgenommen, wenn die auf andere Art nicht zu bethätigende Absicht der Sendung darin besteht, das be- strittene Recht des sendenden Staates zu erörtern und zu beweisen, oder den Streit wegen einer von dem andern Staat ihm zugefügten offenbaren Rechtsverletzung in Güte beizulegen. Auch liegt in der Ertheilung eines Reisepasses zur Herreise, oder in der Annahme des Creditivs, ein still- schweigendes Versprechen der Annahme des Gesandten. Man s. Vattel, liv. IV, ch. 5, n° 63 et suiv. Merlin, in dem angef. Répertoire, T. VIII, p. 247. Gottfr. Achenwall diss. de transitu et admissione legati ex pacto repetendis. Goett. 1748. 4. Chr. Rau diss. de transitu et admissione legati. Lips. 1797. 4. — Von Annehmung u. Abweisung der Ge- sandten, Moser’s Versuch, III. 226. Ebendess. Beyträge, III. 211. — Mit der Pforte werden bisweilen wechselseitig geschickte Gesandte auf der Grenze ausgewechselt. Beispiele von russischen Gesandten, in Moser’s Beyträgen, III. 200. u. in d. Mercure hist. et polit. 1747. II. 626., von östreichi- schen, ebendas. 1740, II. 162., u. von englischen, in Moser’s Beyträgen, III. 201. c) Zu dem Ende wird ein ReisePaſs ertheilt, oder verweigert. Jo. Nic. Hertius diss. de litteris commeatus pro pace. Giess. 1680. 4. Idem de commeatu litterarum. ibid. 1680. 4. Beide Abhandl. auch in s. Opusc. vol. I. p. 319. et 335. d) Vergl. unten §. 204. Achenwall u. Rau, citirt oben Note b. P. B. Vitriarius diss. de officio illorum, qui recipiunt le- gatos. Lugd. Bat. 1719. 4. Jo. Gottl. Waldin diss. de le- gati admissi et non admissi inviolabilitate. Marb. 1767. 4. J. L. E. Püttmann adversaria juris, lib. III. p. 220. — Von Verhaftnehmung eines durchreisenden Gesandten, s. v. Mar- tens Erzählungen, Bd. I, Num. 7, u. das Historisch-polit. Magazin, Bd. XV, Heft 1, Num. 3. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0292" n="286"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">II. Th. II. Tit. BedingteRechte; in friedl. Verhältn.</hi></fw><lb/> liche Sicherheit ist das wenigste, worauf dann der<lb/> Gesandte Anspruch zu machen hat <hi rendition="#i">d</hi>). 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II. Th. II. Tit. BedingteRechte; in friedl. Verhältn.
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Gesandte Anspruch zu machen hat d). Es fehlt
nicht an Beispielen von Weigerung, eine bestimmte
Person als Gesandten anzunehmen, mit oder ohne
Anführung von Gründen der Ablehnung (§. 187).
a⁾ In seinem Namen, kann dieses Recht auch ViceKönigen,
Statthaltern, GeneralGouverneuren u. d. zustehen.
b⁾ Den Fall ausgenommen, wenn die auf andere Art nicht zu
bethätigende Absicht der Sendung darin besteht, das be-
strittene Recht des sendenden Staates zu erörtern und zu
beweisen, oder den Streit wegen einer von dem andern
Staat ihm zugefügten offenbaren Rechtsverletzung in Güte
beizulegen. Auch liegt in der Ertheilung eines Reisepasses
zur Herreise, oder in der Annahme des Creditivs, ein still-
schweigendes Versprechen der Annahme des Gesandten. Man
s. Vattel, liv. IV, ch. 5, n° 63 et suiv. Merlin, in dem
angef. Répertoire, T. VIII, p. 247. Gottfr. Achenwall diss.
de transitu et admissione legati ex pacto repetendis. Goett.
1748. 4. Chr. Rau diss. de transitu et admissione legati.
Lips. 1797. 4. — Von Annehmung u. Abweisung der Ge-
sandten, Moser’s Versuch, III. 226. Ebendess. Beyträge,
III. 211. — Mit der Pforte werden bisweilen wechselseitig
geschickte Gesandte auf der Grenze ausgewechselt. Beispiele
von russischen Gesandten, in Moser’s Beyträgen, III. 200.
u. in d. Mercure hist. et polit. 1747. II. 626., von östreichi-
schen, ebendas. 1740, II. 162., u. von englischen, in Moser’s
Beyträgen, III. 201.
c⁾ Zu dem Ende wird ein ReisePaſs ertheilt, oder verweigert.
Jo. Nic. Hertius diss. de litteris commeatus pro pace. Giess.
1680. 4. Idem de commeatu litterarum. ibid. 1680. 4. Beide
Abhandl. auch in s. Opusc. vol. I. p. 319. et 335.
d⁾ Vergl. unten §. 204. Achenwall u. Rau, citirt oben Note b.
P. B. Vitriarius diss. de officio illorum, qui recipiunt le-
gatos. Lugd. Bat. 1719. 4. Jo. Gottl. Waldin diss. de le-
gati admissi et non admissi inviolabilitate. Marb. 1767. 4.
J. L. E. Püttmann adversaria juris, lib. III. p. 220. — Von
Verhaftnehmung eines durchreisenden Gesandten, s. v. Mar-
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