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Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821.

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II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in friedl. Verhältn.
bedient man sich gewöhnlich eines CanzleiSchrei-
bens (lettre de conseil), obwohl ein CabinetSchrei-
ben (lettre de cabinet) eben so gültig, und nur
minder feierlich ist. -- Der Inhalt des Creditivs
muss vor dessen feierlicher Ueberreichung dem,
welchem es überreicht werden soll, glaubwür-
dig bekannt seyn, damit dieser zu dessen An-
nahme sich entschliessen, und das dem Gesand-
ten zu bewilligende Ceremoniel bestimmen kön-
ne. Zu dem Ende wird das Creditiv, wenn es
in offener Form, oder sub sigillo volante aus-
gesertigt ist, im Original, ausserdem in beglau-
bigter Abschrift, vor der feierlichen Ueberrei-
chung vorgezeigt e). Eine Verschiedenheit der
Beziehungen, in welchen ein Gesandter accre-
ditirt ist, kann mehrere Creditive nothwendig
machen f).

a) Wicquefort, T. I, ch. 15 et 16. Stieve's europ. Hof-
Ceremoniel, Th. III, Cap. 3, §. 4, S. 238. Gutschmid diss.
cit. §. 27.
b) Von den Förmlichkeiten s. man C. A. Beck's Versuch einer
StaatsPraxis, Buch V, Cap. 1, S. 225 ff. Cap. 3, S. 253 ff.
Dan. Nettelbladt s. potius resp. F. J. E. Eisenberg, diss.
de forma litterarum credentialinm legatorum (Hal. 1753. 4.);
cap. 2. et 3. Sneedorf a. a. O., P. spec., ch. 1, art. 1.
Formulare bei Estor l. c. §. 39. sqq.
c) Lohman diss. cit. cap. 2. §. 3. 4. 8. -- Auch erhielten ehe-
hin die französischen Gesandten eine lettre de cachet (an-
derswo lettre de chancellerie genannt), und eine lettre de
la main. Die erste ward bei der ersten PrivatAudienz, die
andere bei der ersten öffentlichen Audienz überreicht. Cal-
lieres
a. a. O. ch. XI.
d) Callieres a. a. O. ch. XI. Politische Unterhandlungskunst,
Cap. 11, S. 130 ff. Dan. Nettelbladt diss. cit. §. 5.

II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in friedl. Verhältn.
bedient man sich gewöhnlich eines CanzleiSchrei-
bens (lettre de conseil), obwohl ein CabinetSchrei-
ben (lettre de cabinet) eben so gültig, und nur
minder feierlich ist. — Der Inhalt des Creditivs
muſs vor dessen feierlicher Ueberreichung dem,
welchem es überreicht werden soll, glaubwür-
dig bekannt seyn, damit dieser zu dessen An-
nahme sich entschliessen, und das dem Gesand-
ten zu bewilligende Ceremoniel bestimmen kön-
ne. Zu dem Ende wird das Creditiv, wenn es
in offener Form, oder sub sigillo volante aus-
gesertigt ist, im Original, ausserdem in beglau-
bigter Abschrift, vor der feierlichen Ueberrei-
chung vorgezeigt e). Eine Verschiedenheit der
Beziehungen, in welchen ein Gesandter accre-
ditirt ist, kann mehrere Creditive nothwendig
machen f).

a) Wicquefort, T. I, ch. 15 et 16. Stieve’s europ. Hof-
Ceremoniel, Th. III, Cap. 3, §. 4, S. 238. Gutschmid diss.
cit. §. 27.
b) Von den Förmlichkeiten s. man C. A. Beck’s Versuch einer
StaatsPraxis, Buch V, Cap. 1, S. 225 ff. Cap. 3, S. 253 ff.
Dan. Nettelbladt s. potius resp. F. J. E. Eisenberg, diss.
de forma litterarum credentialinm legatorum (Hal. 1753. 4.);
cap. 2. et 3. Sneedorf a. a. O., P. spéc., ch. 1, art. 1.
Formulare bei Estor l. c. §. 39. sqq.
c) Lohman diss. cit. cap. 2. §. 3. 4. 8. — Auch erhielten ehe-
hin die französischen Gesandten eine lettre de cachet (an-
derswo lettre de chancellerie genannt), und eine lettre de
la main. Die erste ward bei der ersten PrivatAudienz, die
andere bei der ersten öffentlichen Audienz überreicht. Cal-
lières
a. a. O. ch. XI.
d) Callières a. a. O. ch. XI. Politische Unterhandlungskunst,
Cap. 11, S. 130 ff. Dan. Nettelbladt diss. cit. §. 5.
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[316/0322] II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in friedl. Verhältn. bedient man sich gewöhnlich eines CanzleiSchrei- bens (lettre de conseil), obwohl ein CabinetSchrei- ben (lettre de cabinet) eben so gültig, und nur minder feierlich ist. — Der Inhalt des Creditivs muſs vor dessen feierlicher Ueberreichung dem, welchem es überreicht werden soll, glaubwür- dig bekannt seyn, damit dieser zu dessen An- nahme sich entschliessen, und das dem Gesand- ten zu bewilligende Ceremoniel bestimmen kön- ne. Zu dem Ende wird das Creditiv, wenn es in offener Form, oder sub sigillo volante aus- gesertigt ist, im Original, ausserdem in beglau- bigter Abschrift, vor der feierlichen Ueberrei- chung vorgezeigt e). Eine Verschiedenheit der Beziehungen, in welchen ein Gesandter accre- ditirt ist, kann mehrere Creditive nothwendig machen f). a⁾ Wicquefort, T. I, ch. 15 et 16. Stieve’s europ. Hof- Ceremoniel, Th. III, Cap. 3, §. 4, S. 238. Gutschmid diss. cit. §. 27. b⁾ Von den Förmlichkeiten s. man C. A. Beck’s Versuch einer StaatsPraxis, Buch V, Cap. 1, S. 225 ff. Cap. 3, S. 253 ff. Dan. Nettelbladt s. potius resp. F. J. E. Eisenberg, diss. de forma litterarum credentialinm legatorum (Hal. 1753. 4.); cap. 2. et 3. Sneedorf a. a. O., P. spéc., ch. 1, art. 1. Formulare bei Estor l. c. §. 39. sqq. c⁾ Lohman diss. cit. cap. 2. §. 3. 4. 8. — Auch erhielten ehe- hin die französischen Gesandten eine lettre de cachet (an- derswo lettre de chancellerie genannt), und eine lettre de la main. Die erste ward bei der ersten PrivatAudienz, die andere bei der ersten öffentlichen Audienz überreicht. Cal- lières a. a. O. ch. XI. d⁾ Callières a. a. O. ch. XI. Politische Unterhandlungskunst, Cap. 11, S. 130 ff. Dan. Nettelbladt diss. cit. §. 5.

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Zitationshilfe: Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht01_1821/322>, abgerufen am 18.12.2024.