Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 1. Stuttgart, 1821.Einleitung. Vorbereitender Theil. stark besuchte westphälische FriedensCongress,die beständigen Gesandschaften, die durch den häufigen Gebrauch der Buchdruckerkunst ver- mehrte Oeffentlichkeit der Staatsverhandlungen, weckten und unterhielten die Aufmerksamkeit der Cabinete auf die europäischen Staatenver- hältnisse. Folgen hievon waren: fast immer- währende Unterhandlungen, häufige und reich- haltige Staatsverträge, allgemeinere Anerken- nung des natürlichen Völkerrechtes, laute, mit Rechtsgründen unterstützte Beschwerden der Ver- letzten und Unterdrückten, öffentliche Verthei- digung dawider von Seite ihrer Gegner, die eben dadurch, dass sie wenigstens den Schein des Rechtes für sich in Anspruch nahmen, das Daseyn eines Völkerrechtes anerkannten, und die durch Heurathen entstandene Verwandschaft fast aller Regentenhäuser in Europa, die sie fast alle gleichsam zu einer Familie vereinigt. Die französische Revolution, mit ihren Folgen, lieferte reichen Stoff zu Beobachtungen, Beleh- rung, Besorgnissen und Maasnehmungen. Die letzten Resultate dieses ereignissvollen Zeitraums, scheinen der Folgezeit vorbehalten zu seyn a). a) J. G. Büsch Grundriss einer Geschichte der merkwürdigsten Welthändel neuerer Zeit (4. Ausg. von G. G. Bredow. Hamb. 1810. gr. 8.), S. 42 ff. An enquiry into the Foundation and history of the law of nations in Europa, from the time of the Greeks and Romans to the age of Grotius; by Robert Ward. Lond. 1795. T. I. II. 8. Nic. Vogt's histor. Darstellung des europ. Völkerbundes. Frankf. Th. I. 1808. 8. Robertson's Einleitung. Vorbereitender Theil. stark besuchte westphälische FriedensCongreſs,die beständigen Gesandschaften, die durch den häufigen Gebrauch der Buchdruckerkunst ver- mehrte Oeffentlichkeit der Staatsverhandlungen, weckten und unterhielten die Aufmerksamkeit der Cabinete auf die europäischen Staatenver- hältnisse. Folgen hievon waren: fast immer- währende Unterhandlungen, häufige und reich- haltige Staatsverträge, allgemeinere Anerken- nung des natürlichen Völkerrechtes, laute, mit Rechtsgründen unterstützte Beschwerden der Ver- letzten und Unterdrückten, öffentliche Verthei- digung dawider von Seite ihrer Gegner, die eben dadurch, daſs sie wenigstens den Schein des Rechtes für sich in Anspruch nahmen, das Daseyn eines Völkerrechtes anerkannten, und die durch Heurathen entstandene Verwandschaft fast aller Regentenhäuser in Europa, die sie fast alle gleichsam zu einer Familie vereinigt. Die französische Revolution, mit ihren Folgen, lieferte reichen Stoff zu Beobachtungen, Beleh- rung, Besorgnissen und Maasnehmungen. Die letzten Resultate dieses ereigniſsvollen Zeitraums, scheinen der Folgezeit vorbehalten zu seyn a). a) J. G. Büsch Grundriſs einer Geschichte der merkwürdigsten Welthändel neuerer Zeit (4. Ausg. von G. G. Bredow. Hamb. 1810. gr. 8.), S. 42 ff. An enquiry into the Foundation and history of the law of nations in Europa, from the time of the Greeks and Romans to the age of Grotius; by Robert Ward. Lond. 1795. T. I. II. 8. Nic. Vogt’s histor. Darstellung des europ. Völkerbundes. Frankf. Th. I. 1808. 8. Robertson’s <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0038" n="32"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">Einleitung. Vorbereitender Theil.</hi></fw><lb/> stark besuchte westphälische FriedensCongreſs,<lb/> die beständigen Gesandschaften, die durch den<lb/> häufigen Gebrauch der Buchdruckerkunst ver-<lb/> mehrte Oeffentlichkeit der Staatsverhandlungen,<lb/> weckten und unterhielten die Aufmerksamkeit<lb/> der Cabinete auf die europäischen Staatenver-<lb/> hältnisse. 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Einleitung. Vorbereitender Theil.
stark besuchte westphälische FriedensCongreſs,
die beständigen Gesandschaften, die durch den
häufigen Gebrauch der Buchdruckerkunst ver-
mehrte Oeffentlichkeit der Staatsverhandlungen,
weckten und unterhielten die Aufmerksamkeit
der Cabinete auf die europäischen Staatenver-
hältnisse. Folgen hievon waren: fast immer-
währende Unterhandlungen, häufige und reich-
haltige Staatsverträge, allgemeinere Anerken-
nung des natürlichen Völkerrechtes, laute, mit
Rechtsgründen unterstützte Beschwerden der Ver-
letzten und Unterdrückten, öffentliche Verthei-
digung dawider von Seite ihrer Gegner, die
eben dadurch, daſs sie wenigstens den Schein
des Rechtes für sich in Anspruch nahmen, das
Daseyn eines Völkerrechtes anerkannten, und
die durch Heurathen entstandene Verwandschaft
fast aller Regentenhäuser in Europa, die sie
fast alle gleichsam zu einer Familie vereinigt.
Die französische Revolution, mit ihren Folgen,
lieferte reichen Stoff zu Beobachtungen, Beleh-
rung, Besorgnissen und Maasnehmungen. Die
letzten Resultate dieses ereigniſsvollen Zeitraums,
scheinen der Folgezeit vorbehalten zu seyn a).
a⁾ J. G. Büsch Grundriſs einer Geschichte der merkwürdigsten
Welthändel neuerer Zeit (4. Ausg. von G. G. Bredow. Hamb.
1810. gr. 8.), S. 42 ff. An enquiry into the Foundation and
history of the law of nations in Europa, from the time of the
Greeks and Romans to the age of Grotius; by Robert Ward.
Lond. 1795. T. I. II. 8. Nic. Vogt’s histor. Darstellung des
europ. Völkerbundes. Frankf. Th. I. 1808. 8. Robertson’s
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