Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 2. Stuttgart, 1821.
II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in feindl. Verhältn. durch den Krieg nicht (§. 152 u. 165). Wohlaber diejenigen, bei welchen die Fortdauer fried- licher Verhältnisse ausdrücklich oder stillschwei- gend vorausgesetzt ward. Verträge, die zu kei- ner dieser beiden Classen gehören, ist der ge- rechte Feind befugt, seinem Kriegszweck gemäss aufzukündigen, oder deren Erfüllung einstweilen zu verweigern, auch das, was er ihnen zufolge schon geleistet hat, zurückzunehmen, so weit dieses möglich ist b). a) Vattel, liv. III, ch. 9. C. H. K. A. v. Kamptz Beiträge zum Staats- u. Völkerrecht, Bd. I (Berlin 1813. 8.), S. 181. b) Von diesem streitigen Gegenstand, vergl. man oben §. 165, Note a. §. 251. Fouragirung, Kriegsfuhren, Requisitionen, Lieferungen, Con- tribution, Brandschatzung. Die oben (§. 250) angezeigte Befugniss gilt a) Mich.
II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in feindl. Verhältn. durch den Krieg nicht (§. 152 u. 165). Wohlaber diejenigen, bei welchen die Fortdauer fried- licher Verhältnisse ausdrücklich oder stillschwei- gend vorausgesetzt ward. Verträge, die zu kei- ner dieser beiden Classen gehören, ist der ge- rechte Feind befugt, seinem Kriegszweck gemäſs aufzukündigen, oder deren Erfüllung einstweilen zu verweigern, auch das, was er ihnen zufolge schon geleistet hat, zurückzunehmen, so weit dieses möglich ist b). a) Vattel, liv. III, ch. 9. C. H. K. A. v. Kamptz Beiträge zum Staats- u. Völkerrecht, Bd. I (Berlin 1813. 8.), S. 181. b) Von diesem streitigen Gegenstand, vergl. man oben §. 165, Note a. §. 251. Fouragirung, Kriegsfuhren, Requisitionen, Lieferungen, Con- tribution, Brandschatzung. Die oben (§. 250) angezeigte Befugniſs gilt a) Mich.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0038" n="406"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in feindl. Verhältn.</hi></fw><lb/> durch den Krieg nicht (§. 152 u. 165). Wohl<lb/> aber diejenigen, bei welchen die Fortdauer fried-<lb/> licher Verhältnisse ausdrücklich oder stillschwei-<lb/> gend vorausgesetzt ward. Verträge, die zu kei-<lb/> ner dieser beiden Classen gehören, ist der ge-<lb/> rechte Feind befugt, seinem Kriegszweck gemäſs<lb/> aufzukündigen, oder deren Erfüllung einstweilen<lb/> zu verweigern, auch das, was er ihnen zufolge<lb/> schon geleistet hat, zurückzunehmen, so weit<lb/> dieses möglich ist <hi rendition="#i">b</hi>).</p><lb/> <note place="end" n="a)"><hi rendition="#k">Vattel</hi>, liv. III, ch. 9. C. H. K. A. v. <hi rendition="#k">Kamptz</hi> Beiträge zum<lb/> Staats- u. Völkerrecht, Bd. I (Berlin 1813. 8.), S. 181.</note><lb/> <note place="end" n="b)">Von diesem streitigen Gegenstand, vergl. man oben §. 165,<lb/> Note a.</note> </div><lb/> <div n="5"> <head>§. 251.<lb/><hi rendition="#i">Fouragirung, Kriegsfuhren, Requisitionen, Lieferungen, Con-<lb/> tribution, Brandschatzung</hi>.</head><lb/> <p>Die oben (§. 250) angezeigte Befugniſs gilt<lb/> namentlich von <hi rendition="#i">Fouragirung a</hi>), <hi rendition="#i">Kriegsfuhren,<lb/> Requisitionen b</hi>) und <hi rendition="#i">Lieferungen</hi> oder Beiträgen<lb/> zu Unterhaltung des Kriegsheers, und andern<lb/> Kriegskosten, von <hi rendition="#i">KriegsContributionen</hi> (tributa<lb/> bellica), insbesondere zu Abwendung angedroh-<lb/> ter oder zu besorgender Plünderung und Brand-<lb/> stiftung, des so genannten Sengens und Bren-<lb/> nens <hi rendition="#i">c</hi>) (<hi rendition="#i">Brandschatzung</hi>); überhaupt, der Strenge<lb/> nach, von <hi rendition="#i">Bemächtigung</hi> alles <hi rendition="#i">beweglichen</hi> und<lb/><hi rendition="#i">unbeweglichen Eigenthums</hi>, welches dem feind-<lb/> lichen Staat oder dessen Angehörigen zusteht<lb/> (§. 232 u. 256).</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#i">a</hi>) Mich.</fw><lb/> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [406/0038]
II. Th. II. Tit. Bedingte Rechte; in feindl. Verhältn.
durch den Krieg nicht (§. 152 u. 165). Wohl
aber diejenigen, bei welchen die Fortdauer fried-
licher Verhältnisse ausdrücklich oder stillschwei-
gend vorausgesetzt ward. Verträge, die zu kei-
ner dieser beiden Classen gehören, ist der ge-
rechte Feind befugt, seinem Kriegszweck gemäſs
aufzukündigen, oder deren Erfüllung einstweilen
zu verweigern, auch das, was er ihnen zufolge
schon geleistet hat, zurückzunehmen, so weit
dieses möglich ist b).
a⁾ Vattel, liv. III, ch. 9. C. H. K. A. v. Kamptz Beiträge zum
Staats- u. Völkerrecht, Bd. I (Berlin 1813. 8.), S. 181.
b⁾ Von diesem streitigen Gegenstand, vergl. man oben §. 165,
Note a.
§. 251.
Fouragirung, Kriegsfuhren, Requisitionen, Lieferungen, Con-
tribution, Brandschatzung.
Die oben (§. 250) angezeigte Befugniſs gilt
namentlich von Fouragirung a), Kriegsfuhren,
Requisitionen b) und Lieferungen oder Beiträgen
zu Unterhaltung des Kriegsheers, und andern
Kriegskosten, von KriegsContributionen (tributa
bellica), insbesondere zu Abwendung angedroh-
ter oder zu besorgender Plünderung und Brand-
stiftung, des so genannten Sengens und Bren-
nens c) (Brandschatzung); überhaupt, der Strenge
nach, von Bemächtigung alles beweglichen und
unbeweglichen Eigenthums, welches dem feind-
lichen Staat oder dessen Angehörigen zusteht
(§. 232 u. 256).
a) Mich.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
| URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht02_1821 |
| URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht02_1821/38 |
| Zitationshilfe: | Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 2. Stuttgart, 1821, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht02_1821/38>, abgerufen am 03.12.2024. |
