Knopff, Albrecht F.: Die über dem Todt der Gläubigen reichlich getröstete Leydtragende. Minden, 1710.sollen wir auch dort seine Erben seyn. Nun ist der gantze Mensch GOttes Kind / so muß er auch GOttes Erbe seyn. So laß denn immerhin deinen Leib verwesen / da ihm diß seine Seeligkeit nicht rauben kan / sondern vielmehr darzu befordern muß / und tröste dich gegen die Verwesung deines Leibes / daß du hörest / wie Christus nicht nur ist das Leben der Seelen / sondern auch die Aufferstehung des Leibes. Weil wir aber hören daß er diß allein seyn wil denen Gläubigen / so lasset uns dahin sehen / daß auch wir allezeit unter deren Zahl seyn und bleiben mögen / So wird dieser Trost auch in uns mächtig seyn. Uns zu beruhigen so wohl bey dem Absterben der unsern / als in unserm eignen Tode. Wie wir dessen ein schönes Exempel haben an unserm Wohlseel. Herrn Dohm-Dechant / der wie er wohl wuste daß unser Glaube diese herrliche Verheissung hat / sich ernstlich angelegen seyn ließ / demselben in seiner Seelen zu bewahren und zu stärcken. Sein fleißig auffmercksames Hören des Wortes / davon ihr alle Zeugen seyd / wiese seine Begierde diesen Glauben zu bewahren und immer mehr zu befestigen / und die vielfältigen kräfftigen Bewegungen welche er aus dem Wort so offte bey gesunden Tagen empfand nach seinen vielfältigen Bekäntnüß / wiesen daß er kein vergeblicher Hörer des Worts gewesen / daher es auch kein Wunder / daß sich die Krafft und Frucht davon in seinen tugendhafften Wandel reichlich zeigete durch hertzliche Liebe gegen seinen Nechsten / welche er nicht auf der Zungen oder mit Worten / sondern mit der That und Wahrheit erwiese / so daß es ihm eine hertzliche Freude war / wenn er jemand auch mit seiner Beschwerlichkeit dienen konte. Die Sanfftmuth gegen seine Beleidiger / sollen wir auch dort seine Erben seyn. Nun ist der gantze Mensch GOttes Kind / so muß er auch GOttes Erbe seyn. So laß denn immerhin deinen Leib verwesen / da ihm diß seine Seeligkeit nicht rauben kan / sondern vielmehr darzu befordern muß / und tröste dich gegen die Verwesung deines Leibes / daß du hörest / wie Christus nicht nur ist das Leben der Seelen / sondern auch die Aufferstehung des Leibes. Weil wir aber hören daß er diß allein seyn wil denen Gläubigen / so lasset uns dahin sehen / daß auch wir allezeit unter deren Zahl seyn und bleiben mögen / So wird dieser Trost auch in uns mächtig seyn. Uns zu beruhigen so wohl bey dem Absterben der unsern / als in unserm eignen Tode. Wie wir dessen ein schönes Exempel haben an unserm Wohlseel. Herrn Dohm-Dechant / der wie er wohl wuste daß unser Glaube diese herrliche Verheissung hat / sich ernstlich angelegen seyn ließ / demselben in seiner Seelen zu bewahren und zu stärcken. Sein fleißig auffmercksames Hören des Wortes / davon ihr alle Zeugen seyd / wiese seine Begierde diesen Glauben zu bewahren und immer mehr zu befestigen / und die vielfältigen kräfftigen Bewegungen welche er aus dem Wort so offte bey gesunden Tagen empfand nach seinen vielfältigen Bekäntnüß / wiesen daß er kein vergeblicher Hörer des Worts gewesen / daher es auch kein Wunder / daß sich die Krafft und Frucht davon in seinen tugendhafften Wandel reichlich zeigete durch hertzliche Liebe gegen seinen Nechsten / welche er nicht auf der Zungen oder mit Worten / sondern mit der That und Wahrheit erwiese / so daß es ihm eine hertzliche Freude war / wenn er jemand auch mit seiner Beschwerlichkeit dienen konte. Die Sanfftmuth gegen seine Beleidiger / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0045" n="43"/> sollen wir auch dort seine Erben seyn. Nun ist der gantze Mensch GOttes Kind / so muß er auch GOttes Erbe seyn. So laß denn immerhin deinen Leib verwesen / da ihm diß seine Seeligkeit nicht rauben kan / sondern vielmehr darzu befordern muß / und tröste dich gegen die Verwesung deines Leibes / daß du hörest / wie Christus nicht nur ist das Leben der Seelen / sondern auch die Aufferstehung des Leibes. Weil wir aber hören daß er diß allein seyn wil denen Gläubigen / so lasset uns dahin sehen / daß auch wir allezeit unter deren Zahl seyn und bleiben mögen / So wird dieser Trost auch in uns mächtig seyn. Uns zu beruhigen so wohl bey dem Absterben der unsern / als in unserm eignen Tode. Wie wir dessen ein schönes Exempel haben an unserm Wohlseel. Herrn Dohm-Dechant / der wie er wohl wuste daß unser Glaube diese herrliche Verheissung hat / sich ernstlich angelegen seyn ließ / demselben in seiner Seelen zu bewahren und zu stärcken. Sein fleißig auffmercksames Hören des Wortes / davon ihr alle Zeugen seyd / wiese seine Begierde diesen Glauben zu bewahren und immer mehr zu befestigen / und die vielfältigen kräfftigen Bewegungen welche er aus dem Wort so offte bey gesunden Tagen empfand nach seinen vielfältigen Bekäntnüß / wiesen daß er kein vergeblicher Hörer des Worts gewesen / daher es auch kein Wunder / daß sich die Krafft und Frucht davon in seinen tugendhafften Wandel reichlich zeigete durch hertzliche Liebe gegen seinen Nechsten / welche er nicht auf der Zungen oder mit Worten / sondern mit der That und Wahrheit erwiese / so daß es ihm eine hertzliche Freude war / wenn er jemand auch mit seiner Beschwerlichkeit dienen konte. Die Sanfftmuth gegen seine Beleidiger / </p> </div> </body> </text> </TEI> [43/0045]
sollen wir auch dort seine Erben seyn. Nun ist der gantze Mensch GOttes Kind / so muß er auch GOttes Erbe seyn. So laß denn immerhin deinen Leib verwesen / da ihm diß seine Seeligkeit nicht rauben kan / sondern vielmehr darzu befordern muß / und tröste dich gegen die Verwesung deines Leibes / daß du hörest / wie Christus nicht nur ist das Leben der Seelen / sondern auch die Aufferstehung des Leibes. Weil wir aber hören daß er diß allein seyn wil denen Gläubigen / so lasset uns dahin sehen / daß auch wir allezeit unter deren Zahl seyn und bleiben mögen / So wird dieser Trost auch in uns mächtig seyn. Uns zu beruhigen so wohl bey dem Absterben der unsern / als in unserm eignen Tode. Wie wir dessen ein schönes Exempel haben an unserm Wohlseel. Herrn Dohm-Dechant / der wie er wohl wuste daß unser Glaube diese herrliche Verheissung hat / sich ernstlich angelegen seyn ließ / demselben in seiner Seelen zu bewahren und zu stärcken. Sein fleißig auffmercksames Hören des Wortes / davon ihr alle Zeugen seyd / wiese seine Begierde diesen Glauben zu bewahren und immer mehr zu befestigen / und die vielfältigen kräfftigen Bewegungen welche er aus dem Wort so offte bey gesunden Tagen empfand nach seinen vielfältigen Bekäntnüß / wiesen daß er kein vergeblicher Hörer des Worts gewesen / daher es auch kein Wunder / daß sich die Krafft und Frucht davon in seinen tugendhafften Wandel reichlich zeigete durch hertzliche Liebe gegen seinen Nechsten / welche er nicht auf der Zungen oder mit Worten / sondern mit der That und Wahrheit erwiese / so daß es ihm eine hertzliche Freude war / wenn er jemand auch mit seiner Beschwerlichkeit dienen konte. Die Sanfftmuth gegen seine Beleidiger /
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