Knüppeln, Julius Friedrich: Die Rechte der Natur und Menschheit, entweiht durch Menschen. Berlin, 1784.entlastet doch endlich der Tod das Land von sel- Jch habe euch nur drei Arten von Men- entlaſtet doch endlich der Tod das Land von ſel- Jch habe euch nur drei Arten von Men- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0150" n="142"/> entlaſtet doch endlich der Tod das Land von ſel-<lb/> nem groͤſten Uebel. Sein Tod iſt die Ruͤkkehr der<lb/> Freude auf den Geſichtern vieler tauſende, und<lb/> Hofnung beſchleicht wieder die Herzen des Volks.<lb/> Jhr Verderber lebt nicht mehr, tauſend Fluͤche<lb/> fallen auf ſein Grab, und ſein Name iſt wie die<lb/> Namen der <hi rendition="#fr">Rughieri’s, Mazarini’s</hi> und <hi rendition="#fr">Al-<lb/> ba’s</hi> — gebrandmarkt.</p><lb/> <p>Jch habe euch nur <hi rendition="#fr">drei Arten von Men-<lb/> ſchen</hi> unter den verſchiedenen aufgeſtellt, die<lb/> es in Ruͤkſicht ihrer Handlungen verdienen,<lb/> daß man ſie als <hi rendition="#fr">ehrloſe, verworfene Men-<lb/> ſchen</hi> behandelt. Koͤnnen <hi rendition="#fr">Geburt, Wuͤrde</hi><lb/> und <hi rendition="#fr">Reichthum</hi> ſie vor dem Richterſpruch der<lb/> Warheit ſchuͤzzen? geben dieſe das Recht unge-<lb/> hindert goͤttliche und menſchliche Geſezze zu ent-<lb/> weihen, und heilige Bande freventlich aufzu-<lb/> loͤſen? Wenn das waͤre, ſo waltet kein gerech-<lb/> tes und weiſes Weſen uͤber uns, ſo waͤre die Re-<lb/> ligion ein Fantom, und die Tugend eine Schi-<lb/> maͤre! Aber ſo wandelt uͤber den Sternen <hi rendition="#fr">ein<lb/> Gott,</hi> der im ſaͤuſelnden Weſt ſich als den <hi rendition="#fr">Va-<lb/> ter ſeiner Kinder,</hi> und im Sturm und Don-<lb/> ner ſich als den <hi rendition="#fr">Richter des Weltkreiſes</hi> zei-<lb/> get, vor deſſen Allmacht die Welten zittern, und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [142/0150]
entlaſtet doch endlich der Tod das Land von ſel-
nem groͤſten Uebel. Sein Tod iſt die Ruͤkkehr der
Freude auf den Geſichtern vieler tauſende, und
Hofnung beſchleicht wieder die Herzen des Volks.
Jhr Verderber lebt nicht mehr, tauſend Fluͤche
fallen auf ſein Grab, und ſein Name iſt wie die
Namen der Rughieri’s, Mazarini’s und Al-
ba’s — gebrandmarkt.
Jch habe euch nur drei Arten von Men-
ſchen unter den verſchiedenen aufgeſtellt, die
es in Ruͤkſicht ihrer Handlungen verdienen,
daß man ſie als ehrloſe, verworfene Men-
ſchen behandelt. Koͤnnen Geburt, Wuͤrde
und Reichthum ſie vor dem Richterſpruch der
Warheit ſchuͤzzen? geben dieſe das Recht unge-
hindert goͤttliche und menſchliche Geſezze zu ent-
weihen, und heilige Bande freventlich aufzu-
loͤſen? Wenn das waͤre, ſo waltet kein gerech-
tes und weiſes Weſen uͤber uns, ſo waͤre die Re-
ligion ein Fantom, und die Tugend eine Schi-
maͤre! Aber ſo wandelt uͤber den Sternen ein
Gott, der im ſaͤuſelnden Weſt ſich als den Va-
ter ſeiner Kinder, und im Sturm und Don-
ner ſich als den Richter des Weltkreiſes zei-
get, vor deſſen Allmacht die Welten zittern, und
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |