Knüppeln, Julius Friedrich: Die Rechte der Natur und Menschheit, entweiht durch Menschen. Berlin, 1784.und sodann auf dem Gerichtsplaz geführt, Aus Furcht, der Befehl zu dieser Exekution Durch eine Folge des Unsinns, der in dieser und ſodann auf dem Gerichtsplaz gefuͤhrt, Aus Furcht, der Befehl zu dieſer Exekution Durch eine Folge des Unſinns, der in dieſer <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0199" n="191"/> und ſodann auf dem Gerichtsplaz gefuͤhrt,<lb/> ihm die Hand abgehauen, lebendig geraͤdert,<lb/> und ſogleich verbrannt zu werden.</p><lb/> <p>Aus Furcht, der Befehl zu dieſer Exekution<lb/> moͤchte widerrufen werden, ward er beſchleunigt.<lb/> Der ungluͤkliche Soldat wird nach Laon zuruͤk<lb/> gebracht, ſeinen Freunden, ſeiner Familie, und<lb/> allen ſeinen fuͤhlbaren Landsleuten ein Schauſpiel<lb/> ſeiner Schaͤndung; er traͤgt die <hi rendition="#fr">luͤgenvolle<lb/> Schrift,</hi> womit er beſchimpft wird; er iſt im<lb/> Begriff Gott zu luͤgen, und ſeinen Richtern zu<lb/> gehorchen, und ſich zu ſchaͤnden. Die Schande,<lb/> und der bittere Schmerz der leidenden Unſchuld,<lb/> wirken ſo ſtark auf ihn, daß er ein lautes Ge-<lb/> ſchrei aufſtoͤßt, woruͤber alle Umſtehende ſeufzen<lb/> und erbeben; er haucht ſeine ſchuldloſe Seele<lb/> aus, indem er den Himmel zum Zeugen ſeiner<lb/> Unſchuld anruft, und nachdem er die Schrekken<lb/> der Hinrichtung, mit der Stirn eines ehrlichen<lb/> Mannes geduldet hatte. —</p><lb/> <p>Durch eine Folge des Unſinns, der in dieſer<lb/> ganzen Unterſuchung geherrſcht hatte, befolgte<lb/> man nicht den Gebrauch, nach welchen der <hi rendition="#fr">weni-<lb/> ger kriminelle Verbrecher</hi> zuerſt hingerichtet<lb/> wird; als <hi rendition="#fr">Brudermoͤrder, muſte Joſeph zu-<lb/></hi></p> </div> </body> </text> </TEI> [191/0199]
und ſodann auf dem Gerichtsplaz gefuͤhrt,
ihm die Hand abgehauen, lebendig geraͤdert,
und ſogleich verbrannt zu werden.
Aus Furcht, der Befehl zu dieſer Exekution
moͤchte widerrufen werden, ward er beſchleunigt.
Der ungluͤkliche Soldat wird nach Laon zuruͤk
gebracht, ſeinen Freunden, ſeiner Familie, und
allen ſeinen fuͤhlbaren Landsleuten ein Schauſpiel
ſeiner Schaͤndung; er traͤgt die luͤgenvolle
Schrift, womit er beſchimpft wird; er iſt im
Begriff Gott zu luͤgen, und ſeinen Richtern zu
gehorchen, und ſich zu ſchaͤnden. Die Schande,
und der bittere Schmerz der leidenden Unſchuld,
wirken ſo ſtark auf ihn, daß er ein lautes Ge-
ſchrei aufſtoͤßt, woruͤber alle Umſtehende ſeufzen
und erbeben; er haucht ſeine ſchuldloſe Seele
aus, indem er den Himmel zum Zeugen ſeiner
Unſchuld anruft, und nachdem er die Schrekken
der Hinrichtung, mit der Stirn eines ehrlichen
Mannes geduldet hatte. —
Durch eine Folge des Unſinns, der in dieſer
ganzen Unterſuchung geherrſcht hatte, befolgte
man nicht den Gebrauch, nach welchen der weni-
ger kriminelle Verbrecher zuerſt hingerichtet
wird; als Brudermoͤrder, muſte Joſeph zu-
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