Koch, Robert: Untersuchung über die Aetiologie der Wundinfectionskrankheiten. Leipzig, 1878.3. Progressive Abscessbildung bei Kaninchen. ist eine flache, linsenförmige, harte Infiltration zu fühlen. Erstnach mehreren Tagen breitet sich diese Härte nach allen Rich¬ tungen hin aus, nach oben zu am wenigsten, um so mehr aber nach dem Bauch und den Vorderextremitäten zu. Das Thier fängt zu¬ gleich an abzumagern und schwach zu werden und stirbt unge¬ fähr 12 bis 15 Tage nach der Einspritzung. Die Section ergibt ausgedehnte, mit einem käsigen Inhalt ver¬ Es liegt hier also derselbe Fall vor, der beim Menschen schon Als nun aber Querschnitte von gehärteten Stücken dieser 4 *
3. Progressive Abscessbildung bei Kaninchen. ist eine flache, linsenförmige, harte Infiltration zu fühlen. Erstnach mehreren Tagen breitet sich diese Härte nach allen Rich¬ tungen hin aus, nach oben zu am wenigsten, um so mehr aber nach dem Bauch und den Vorderextremitäten zu. Das Thier fängt zu¬ gleich an abzumagern und schwach zu werden und stirbt unge¬ fähr 12 bis 15 Tage nach der Einspritzung. Die Section ergibt ausgedehnte, mit einem käsigen Inhalt ver¬ Es liegt hier also derselbe Fall vor, der beim Menschen schon Als nun aber Querschnitte von gehärteten Stücken dieser 4 *
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3. Progressive Abscessbildung bei Kaninchen.
ist eine flache, linsenförmige, harte Infiltration zu fühlen. Erst
nach mehreren Tagen breitet sich diese Härte nach allen Rich¬
tungen hin aus, nach oben zu am wenigsten, um so mehr aber nach
dem Bauch und den Vorderextremitäten zu. Das Thier fängt zu¬
gleich an abzumagern und schwach zu werden und stirbt unge¬
fähr 12 bis 15 Tage nach der Einspritzung.
Die Section ergibt ausgedehnte, mit einem käsigen Inhalt ver¬
sehene, flache Abscesse im Unterhautzellgewebe, welche nach
verschiedenen Richtungen hin Ausbuchtungen besitzen und unter¬
einander zusammenhängen. Ausserdem Abmagerung im höchsten
Grade, aber keine Veränderungen am Bauchfell, Darm, Nieren,
Milz, Leber, Herz und Lungen. Im Blute sind die weissen Blut¬
körperchen stark vermehrt, aber keine Bakterien aufzufinden. Der
käsige Inhalt der Abscesse besteht aus einer feinkörnigen Masse,
in der stellenweise zerfallende Kerne, aber Bakterien nicht mit
Sicherheit nachzuweisen sind.
Es liegt hier also derselbe Fall vor, der beim Menschen schon
mehrfach gefunden und als Beweis gegen die parasitische Natur
eines derartigen Krankheitsprocesses ausgebeutet ist, dass nämlich
der Inhalt von Abscessen, die aus phlegmonösen Entzündungen
hervorgingen und die man als durch Infection entstanden ansehen
musste, frei von Mikroorganismen war.
Als nun aber Querschnitte von gehärteten Stücken dieser
Abscesse gemacht und diese untersucht wurden, stellte sich das
überraschende Resultat heraus, dass sich im Innern des Abscesses
allerdings keine Bakterien befanden, dass aber die Wand dessel¬
ben nach allen Seiten hin von einer dünnen Schicht, zu dichten
Zooglöahaufen verbundener Mikrokokken gebildet wird. Diese
Mikrokokken sind unter den pathogenen Mikrokokken die klein¬
sten, die ich bis jetzt beobachtet habe. An einzelnen günstigen
Stellen, an denen es möglich war, mehrere aneinander gereihte
Exemplare zu zählen und zu messen, fand ich als (natürlich nur
annähernd richtigen) Werth 0,15 Mikrom. für den Durchmesser
dieser Mikrokokken. Aus der Gestalt und Beschaffenheit der den
Abscess einschliessenden Zooglöamassen geht indess hervor, dass
dieselben in innigster Beziehung zum Abscessinhalt stehen, dass
dieser letztere aus den Zooglöamassen und von diesen eingeschlos¬
senen abgestorbenen Gewebstheilen hervorgeht. Dieser Vorgang
vollzieht sich in folgender Weise. Die Mikrokokken wuchern
nur in geschlossenen Massen, die an der Peripherie des mehr
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