Koch, Robert: Untersuchung über die Aetiologie der Wundinfectionskrankheiten. Leipzig, 1878.Künstliche Wundinfectionskrankheiten. Die Leber enthielt ähnlich wie die Lunge keine stärkeren Der grösste Durchmesser eines einzelnen Mikrokokkus beträgt Diese Mikrokokken differiren von den Pyämiemikrokokken Es wurde vom zweiten Kaninchen eine volle Spritze (10 Tropfen) Vom dritten Kaninchen wurden 2 Tropfen Blut einer Maus, Die Maus starb nach 37 Stunden. Das Kaninchen blieb Von der Maus, in deren Blut und sämmtlichen Organen die Diese zweite Maus blieb ebenfalls gesund. Noch ein zweites Mal habe ich durch Einspritzung mit fau¬ Die weitere Uebertragung gelang aber auch diesmal nur ver¬ 6. Erysipelatöser Process beim Kaninchen. Ausser den Einspritzungen grösserer Mengen von putriden Künstliche Wundinfectionskrankheiten. Die Leber enthielt ähnlich wie die Lunge keine stärkeren Der grösste Durchmesser eines einzelnen Mikrokokkus beträgt Diese Mikrokokken differiren von den Pyämiemikrokokken Es wurde vom zweiten Kaninchen eine volle Spritze (10 Tropfen) Vom dritten Kaninchen wurden 2 Tropfen Blut einer Maus, Die Maus starb nach 37 Stunden. Das Kaninchen blieb Von der Maus, in deren Blut und sämmtlichen Organen die Diese zweite Maus blieb ebenfalls gesund. Noch ein zweites Mal habe ich durch Einspritzung mit fau¬ Die weitere Uebertragung gelang aber auch diesmal nur ver¬ 6. Erysipelatöser Process beim Kaninchen. Ausser den Einspritzungen grösserer Mengen von putriden <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0072" n="62"/> <fw place="top" type="header">Künstliche Wundinfectionskrankheiten.<lb/></fw> <p>Die Leber enthielt ähnlich wie die Lunge keine stärkeren<lb/> Ansammlungen von Mikrokokken.</p><lb/> <p>Der grösste Durchmesser eines einzelnen Mikrokokkus beträgt<lb/> 0,8—1,0 Mikrm.</p><lb/> <p>Diese Mikrokokken differiren von den Pyämiemikrokokken<lb/> in Betreff der Grösse also wesentlich. Ebenso aber auch in den<lb/> meisten übrigen Verhältnissen. Sie schliessen, auch wenn sie sich<lb/> im Innern der Blutgefässe stärker anhäufen, niemals die Blutkör¬<lb/> perchen ein, sondern drängen sie zur Seite. Sie bewirken keine<lb/> Gerinnungen im Blute und deswegen auch keine embolischen Pro¬<lb/> cesse. Nur in einem Punkte sind sie den Pyämiemikrokokken<lb/> ähnlich, dass sie nämlich ebenfalls bei fortgesetzter Uebertragung<lb/> keine steigende Virulenz zeigen, wie aus folgenden Versuchen her¬<lb/> vorgeht.</p><lb/> <p>Es wurde vom zweiten Kaninchen eine volle Spritze (10 Tropfen)<lb/> Blut aus dem Herzen einem dritten Kaninchen subcutan injicirt.<lb/> Dasselbe starb nach 36 Stunden. Makroskopischer und mikro¬<lb/> skopischer Befund war ebenso wie beim zweiten Kaninchen.</p><lb/> <p>Vom dritten Kaninchen wurden 2 Tropfen Blut einer Maus,<lb/> und 1 Tropfen einem Kaninchen injicirt.</p><lb/> <p>Die Maus starb nach 37 Stunden. Das Kaninchen blieb<lb/> gesund.</p><lb/> <p>Von der Maus, in deren Blut und sämmtlichen Organen die<lb/> ovalen Mikrokokken in ähnlicher Weise, wie bei den Kaninchen<lb/> sich fanden, wurde und zwar mit Blut aus dem Herzen eine<lb/> zweite Maus in der Weise geimpft, dass ein Skalpell mit der<lb/> Spitze in das Blut getaucht und ungefähr 1/10 Tropfen an der<lb/> Schwanzwurzel in eine kleine taschenförmige Wunde gebracht<lb/> wurde.</p><lb/> <p>Diese zweite Maus blieb ebenfalls gesund.</p><lb/> <p>Noch ein zweites Mal habe ich durch Einspritzung mit fau¬<lb/> lendem Fleischinfus denselben durch ovale Mikrokokken bedingten<lb/> septicämischen Process bei einem Kaninchen bekommen.</p><lb/> <p>Die weitere Uebertragung gelang aber auch diesmal nur ver¬<lb/> mittelst Injection von mindestens 5—10 Tropfen Blut.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head><hi rendition="#b">6. Erysipelatöser Process beim Kaninchen</hi>.<lb/></head> <p>Ausser den Einspritzungen grösserer Mengen von putriden<lb/> Flüssigkeiten wurden an Kaninchen auch mehrfach Impfungen mit<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [62/0072]
Künstliche Wundinfectionskrankheiten.
Die Leber enthielt ähnlich wie die Lunge keine stärkeren
Ansammlungen von Mikrokokken.
Der grösste Durchmesser eines einzelnen Mikrokokkus beträgt
0,8—1,0 Mikrm.
Diese Mikrokokken differiren von den Pyämiemikrokokken
in Betreff der Grösse also wesentlich. Ebenso aber auch in den
meisten übrigen Verhältnissen. Sie schliessen, auch wenn sie sich
im Innern der Blutgefässe stärker anhäufen, niemals die Blutkör¬
perchen ein, sondern drängen sie zur Seite. Sie bewirken keine
Gerinnungen im Blute und deswegen auch keine embolischen Pro¬
cesse. Nur in einem Punkte sind sie den Pyämiemikrokokken
ähnlich, dass sie nämlich ebenfalls bei fortgesetzter Uebertragung
keine steigende Virulenz zeigen, wie aus folgenden Versuchen her¬
vorgeht.
Es wurde vom zweiten Kaninchen eine volle Spritze (10 Tropfen)
Blut aus dem Herzen einem dritten Kaninchen subcutan injicirt.
Dasselbe starb nach 36 Stunden. Makroskopischer und mikro¬
skopischer Befund war ebenso wie beim zweiten Kaninchen.
Vom dritten Kaninchen wurden 2 Tropfen Blut einer Maus,
und 1 Tropfen einem Kaninchen injicirt.
Die Maus starb nach 37 Stunden. Das Kaninchen blieb
gesund.
Von der Maus, in deren Blut und sämmtlichen Organen die
ovalen Mikrokokken in ähnlicher Weise, wie bei den Kaninchen
sich fanden, wurde und zwar mit Blut aus dem Herzen eine
zweite Maus in der Weise geimpft, dass ein Skalpell mit der
Spitze in das Blut getaucht und ungefähr 1/10 Tropfen an der
Schwanzwurzel in eine kleine taschenförmige Wunde gebracht
wurde.
Diese zweite Maus blieb ebenfalls gesund.
Noch ein zweites Mal habe ich durch Einspritzung mit fau¬
lendem Fleischinfus denselben durch ovale Mikrokokken bedingten
septicämischen Process bei einem Kaninchen bekommen.
Die weitere Uebertragung gelang aber auch diesmal nur ver¬
mittelst Injection von mindestens 5—10 Tropfen Blut.
6. Erysipelatöser Process beim Kaninchen.
Ausser den Einspritzungen grösserer Mengen von putriden
Flüssigkeiten wurden an Kaninchen auch mehrfach Impfungen mit
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