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Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861.

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Sechzehnte Vorlesung.
Spiralige
Aufrollung des
Schwanzes.
Schwanzkrümmung zeigt das hintere Leibesende in einem gewissen
Stadium auch noch eine Andeutung einer spiraligen Aufrollung,
doch ist diese beim Säugethierembryo nie stärker ausgeprägt, wo-
gegen dieselbe beim Hühnchen sehr schön zu sehen ist (s. Remak
l. c. Tab. IV. Fig. 46) und bei Schlangenembryonen nach Rathke in
einer so ausgezeichneten Weise erscheint, dass der Schwanz zur
Zeit der höchsten Entwicklung dieses Verhältnisses 7 Spiraltouren
bildet und die Gestalt eines Schneckengehäuses wiederholt.

Drehung des Em-
bryo um seine
Längsaxe.
Zu der beschriebenen Kopf- und Schwanzkrümmung gesellt
sich nun noch eine Drehung des Embryo um seine Längs-
axe
, die in einer bestimmten Zeit sehr ausgeprägt ist. In einem
gewissen Stadium nämlich liegt der Embryo so auf der Keimblase,
dass sein Kopf von oben betrachtet im Profil sich zeigt und seine
linke Seite nach oben wendet, während der mittlere Theil in der
Weise gedreht ist, dass immer mehr vom Rücken sichtbar wird, so
dass an der hinteren Leibeshälfte der Rücken nach oben und die
Bauchfläche nach unten gerichtet ist. Das hintere Ende selbst ist
dann häufig wiederum etwas auf die Seite gewendet und macht
dann bei weiterer Entwicklung die erwähnten Spiraltouren, bei

[Abbildung] Fig. 61.
denen die Mittellinie des
Rückens nach Aussen ge-
kehrt ist. Betrachtet man
einen Embryo mit entwi-
ckelter Spiralkrümmung
von der Seite der Keim-
blase, so wird natürlich
seine rechte Kopfhälfte und
die Bauchfläche des Lei-
bes sichtbar sein, wie die
Fig. 61 ergiebt. Noch ist
zu bemerken, dass die
Spiralkrümmung des Lei-
bes eine von links nach
rechts gewundene Spirale
[Abbildung]

Fig. 61. Hundsembryo von unten und rechts gesehen mit nach links ge-
schlagenem Dottersack. Nach Bischoff. a vordere Extremität, b Allantois,
c erster Kiemenbogen (Unterkieferfortsatz), d zweiter Kiemenbogen, hinter dem
noch ein dritter und vierter sich finden, e Gehörbläschen. Ausserdem sieht
man 4 Kiemenspalten, das Herz, die Urnieren.

Sechzehnte Vorlesung.
Spiralige
Aufrollung des
Schwanzes.
Schwanzkrümmung zeigt das hintere Leibesende in einem gewissen
Stadium auch noch eine Andeutung einer spiraligen Aufrollung,
doch ist diese beim Säugethierembryo nie stärker ausgeprägt, wo-
gegen dieselbe beim Hühnchen sehr schön zu sehen ist (s. Remak
l. c. Tab. IV. Fig. 46) und bei Schlangenembryonen nach Rathke in
einer so ausgezeichneten Weise erscheint, dass der Schwanz zur
Zeit der höchsten Entwicklung dieses Verhältnisses 7 Spiraltouren
bildet und die Gestalt eines Schneckengehäuses wiederholt.

Drehung des Em-
bryo um seine
Längsaxe.
Zu der beschriebenen Kopf- und Schwanzkrümmung gesellt
sich nun noch eine Drehung des Embryo um seine Längs-
axe
, die in einer bestimmten Zeit sehr ausgeprägt ist. In einem
gewissen Stadium nämlich liegt der Embryo so auf der Keimblase,
dass sein Kopf von oben betrachtet im Profil sich zeigt und seine
linke Seite nach oben wendet, während der mittlere Theil in der
Weise gedreht ist, dass immer mehr vom Rücken sichtbar wird, so
dass an der hinteren Leibeshälfte der Rücken nach oben und die
Bauchfläche nach unten gerichtet ist. Das hintere Ende selbst ist
dann häufig wiederum etwas auf die Seite gewendet und macht
dann bei weiterer Entwicklung die erwähnten Spiraltouren, bei

[Abbildung] Fig. 61.
denen die Mittellinie des
Rückens nach Aussen ge-
kehrt ist. Betrachtet man
einen Embryo mit entwi-
ckelter Spiralkrümmung
von der Seite der Keim-
blase, so wird natürlich
seine rechte Kopfhälfte und
die Bauchfläche des Lei-
bes sichtbar sein, wie die
Fig. 61 ergiebt. Noch ist
zu bemerken, dass die
Spiralkrümmung des Lei-
bes eine von links nach
rechts gewundene Spirale
[Abbildung]

Fig. 61. Hundsembryo von unten und rechts gesehen mit nach links ge-
schlagenem Dottersack. Nach Bischoff. a vordere Extremität, b Allantois,
c erster Kiemenbogen (Unterkieferfortsatz), d zweiter Kiemenbogen, hinter dem
noch ein dritter und vierter sich finden, e Gehörbläschen. Ausserdem sieht
man 4 Kiemenspalten, das Herz, die Urnieren.

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[118/0134] Sechzehnte Vorlesung. Schwanzkrümmung zeigt das hintere Leibesende in einem gewissen Stadium auch noch eine Andeutung einer spiraligen Aufrollung, doch ist diese beim Säugethierembryo nie stärker ausgeprägt, wo- gegen dieselbe beim Hühnchen sehr schön zu sehen ist (s. Remak l. c. Tab. IV. Fig. 46) und bei Schlangenembryonen nach Rathke in einer so ausgezeichneten Weise erscheint, dass der Schwanz zur Zeit der höchsten Entwicklung dieses Verhältnisses 7 Spiraltouren bildet und die Gestalt eines Schneckengehäuses wiederholt. Spiralige Aufrollung des Schwanzes. Zu der beschriebenen Kopf- und Schwanzkrümmung gesellt sich nun noch eine Drehung des Embryo um seine Längs- axe, die in einer bestimmten Zeit sehr ausgeprägt ist. In einem gewissen Stadium nämlich liegt der Embryo so auf der Keimblase, dass sein Kopf von oben betrachtet im Profil sich zeigt und seine linke Seite nach oben wendet, während der mittlere Theil in der Weise gedreht ist, dass immer mehr vom Rücken sichtbar wird, so dass an der hinteren Leibeshälfte der Rücken nach oben und die Bauchfläche nach unten gerichtet ist. Das hintere Ende selbst ist dann häufig wiederum etwas auf die Seite gewendet und macht dann bei weiterer Entwicklung die erwähnten Spiraltouren, bei [Abbildung Fig. 61.] denen die Mittellinie des Rückens nach Aussen ge- kehrt ist. Betrachtet man einen Embryo mit entwi- ckelter Spiralkrümmung von der Seite der Keim- blase, so wird natürlich seine rechte Kopfhälfte und die Bauchfläche des Lei- bes sichtbar sein, wie die Fig. 61 ergiebt. Noch ist zu bemerken, dass die Spiralkrümmung des Lei- bes eine von links nach rechts gewundene Spirale [Abbildung Fig. 61. Hundsembryo von unten und rechts gesehen mit nach links ge- schlagenem Dottersack. Nach Bischoff. a vordere Extremität, b Allantois, c erster Kiemenbogen (Unterkieferfortsatz), d zweiter Kiemenbogen, hinter dem noch ein dritter und vierter sich finden, e Gehörbläschen. Ausserdem sieht man 4 Kiemenspalten, das Herz, die Urnieren.] Drehung des Em- bryo um seine Längsaxe.

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Zitationshilfe: Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koelliker_entwicklungs_1861/134>, abgerufen am 27.11.2024.