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Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861.

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Vierundzwanzigste Vorlesung.
Ende des 2. Jahres einen Kern in der untern und gegen das 7. Jahr
einen in der obern Epiphyse. Bei der Ulna zeigt sich im 6. Jahre
ein Knochenpunct im untern Knorpel und drei im obern. Zwischen
dem 18. und 22. Jahre verschmelzen dann die Epiphysen mit der
Diaphyse und zwar die oberen zuerst.

Handwurzel-
knochen.
Die knorpeligen Handwurzelstücke werden im 3. Monate
erst deutlich und bleiben in der Regel knorpelig bis zur Geburt,
doch kann im Os hamatum und Os capitatum die Ossification schon
vor derselben auftreten, welche auf jeden Fall bald nach derselben
verknöchern. Im 5.--6. Jahre verknöchern das naviculare, luna-
tum
und triquetrum, etwas später die übrigen.

Mittelhand-
knochen.
Die Ossametacarpi verknöchern in den Diaphysen schon im
3. Monate, so dass bei der Geburt nur noch die Köpfchen des 2.--5.
und das hintere Ende des 1. knorpelig sind, in denen dann im 2.
Jahre besondere Kerne auftreten, die gegen das 20. Jahr mit der
Diaphyse verschmelzen.

Fingerglieder.Die Phalangen verknöchern am Ende des 3. Monates, zuerst die
erste und zuletzt die 3. Reihe. Im 5. Jahre nach der Geburt ent-
stehen Epiphysenkerne in den hintern (obern) Enden aller Phalan-
gen, die erst nach der Pubertät mit den Diaphysen sich vereinen.

Knochen
der untern
Extremität.
Hüftbein.
Von den Knochen der untern Extremität hat das
Hüftbein als Vorläufer einen zusammenhängenden Knorpel von
derselben Gestalt. Die Verknöcherung beginnt mit 3 Puncten, einem
im Darmbeine im 3. Monate und einem im Sitzbeine, im Ramus des-
cendens
, im 5. Monate, und einem im horizontalen Aste des Scham-
beines, der zwischen dem 6. und 7. Monate auftritt. Beim Neuge-
bornen sind noch knorpelig der Darmbeinkamm, die Pfannengegend,
wo die 3 Stücke zusammenstossen, der absteigende Schambein- und
der aufsteigende Sitzbeinast, sowie der Sitzbeinhöcker. Etwa im
7. Jahre verbinden sich Schambein und Sitzbein mit einander, da-
gegen sind die drei Stücke in der Pfanne bis zur Pubertätszeit durch
einen Y förmigen Knorpel geschieden, in dem jedoch schon früher
einer oder mehrere unregelmässige Ossificationspuncte entstehen.
Accessorische Knochenkerne und Streifen entstehen zwischen dem
8. und 14. Jahre im Darmbeinkamme, im Höcker des Sitzbeines,
sowie im Tuberculum pubis, die erst ums 20. Jahr mit den grössern
Knochen verschmelzen.

Oberschenkel.Der Oberschenkel erhält seinen Diaphysenkern am Ende
des 2. Monates und verknöchert mit seinem Mittelstücke bald ganz.

Vierundzwanzigste Vorlesung.
Ende des 2. Jahres einen Kern in der untern und gegen das 7. Jahr
einen in der obern Epiphyse. Bei der Ulna zeigt sich im 6. Jahre
ein Knochenpunct im untern Knorpel und drei im obern. Zwischen
dem 18. und 22. Jahre verschmelzen dann die Epiphysen mit der
Diaphyse und zwar die oberen zuerst.

Handwurzel-
knochen.
Die knorpeligen Handwurzelstücke werden im 3. Monate
erst deutlich und bleiben in der Regel knorpelig bis zur Geburt,
doch kann im Os hamatum und Os capitatum die Ossification schon
vor derselben auftreten, welche auf jeden Fall bald nach derselben
verknöchern. Im 5.—6. Jahre verknöchern das naviculare, luna-
tum
und triquetrum, etwas später die übrigen.

Mittelhand-
knochen.
Die Ossametacarpi verknöchern in den Diaphysen schon im
3. Monate, so dass bei der Geburt nur noch die Köpfchen des 2.—5.
und das hintere Ende des 1. knorpelig sind, in denen dann im 2.
Jahre besondere Kerne auftreten, die gegen das 20. Jahr mit der
Diaphyse verschmelzen.

Fingerglieder.Die Phalangen verknöchern am Ende des 3. Monates, zuerst die
erste und zuletzt die 3. Reihe. Im 5. Jahre nach der Geburt ent-
stehen Epiphysenkerne in den hintern (obern) Enden aller Phalan-
gen, die erst nach der Pubertät mit den Diaphysen sich vereinen.

Knochen
der untern
Extremität.
Hüftbein.
Von den Knochen der untern Extremität hat das
Hüftbein als Vorläufer einen zusammenhängenden Knorpel von
derselben Gestalt. Die Verknöcherung beginnt mit 3 Puncten, einem
im Darmbeine im 3. Monate und einem im Sitzbeine, im Ramus des-
cendens
, im 5. Monate, und einem im horizontalen Aste des Scham-
beines, der zwischen dem 6. und 7. Monate auftritt. Beim Neuge-
bornen sind noch knorpelig der Darmbeinkamm, die Pfannengegend,
wo die 3 Stücke zusammenstossen, der absteigende Schambein- und
der aufsteigende Sitzbeinast, sowie der Sitzbeinhöcker. Etwa im
7. Jahre verbinden sich Schambein und Sitzbein mit einander, da-
gegen sind die drei Stücke in der Pfanne bis zur Pubertätszeit durch
einen Y förmigen Knorpel geschieden, in dem jedoch schon früher
einer oder mehrere unregelmässige Ossificationspuncte entstehen.
Accessorische Knochenkerne und Streifen entstehen zwischen dem
8. und 14. Jahre im Darmbeinkamme, im Höcker des Sitzbeines,
sowie im Tuberculum pubis, die erst ums 20. Jahr mit den grössern
Knochen verschmelzen.

Oberschenkel.Der Oberschenkel erhält seinen Diaphysenkern am Ende
des 2. Monates und verknöchert mit seinem Mittelstücke bald ganz.

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[224/0240] Vierundzwanzigste Vorlesung. Ende des 2. Jahres einen Kern in der untern und gegen das 7. Jahr einen in der obern Epiphyse. Bei der Ulna zeigt sich im 6. Jahre ein Knochenpunct im untern Knorpel und drei im obern. Zwischen dem 18. und 22. Jahre verschmelzen dann die Epiphysen mit der Diaphyse und zwar die oberen zuerst. Die knorpeligen Handwurzelstücke werden im 3. Monate erst deutlich und bleiben in der Regel knorpelig bis zur Geburt, doch kann im Os hamatum und Os capitatum die Ossification schon vor derselben auftreten, welche auf jeden Fall bald nach derselben verknöchern. Im 5.—6. Jahre verknöchern das naviculare, luna- tum und triquetrum, etwas später die übrigen. Handwurzel- knochen. Die Ossametacarpi verknöchern in den Diaphysen schon im 3. Monate, so dass bei der Geburt nur noch die Köpfchen des 2.—5. und das hintere Ende des 1. knorpelig sind, in denen dann im 2. Jahre besondere Kerne auftreten, die gegen das 20. Jahr mit der Diaphyse verschmelzen. Mittelhand- knochen. Die Phalangen verknöchern am Ende des 3. Monates, zuerst die erste und zuletzt die 3. Reihe. Im 5. Jahre nach der Geburt ent- stehen Epiphysenkerne in den hintern (obern) Enden aller Phalan- gen, die erst nach der Pubertät mit den Diaphysen sich vereinen. Fingerglieder. Von den Knochen der untern Extremität hat das Hüftbein als Vorläufer einen zusammenhängenden Knorpel von derselben Gestalt. Die Verknöcherung beginnt mit 3 Puncten, einem im Darmbeine im 3. Monate und einem im Sitzbeine, im Ramus des- cendens, im 5. Monate, und einem im horizontalen Aste des Scham- beines, der zwischen dem 6. und 7. Monate auftritt. Beim Neuge- bornen sind noch knorpelig der Darmbeinkamm, die Pfannengegend, wo die 3 Stücke zusammenstossen, der absteigende Schambein- und der aufsteigende Sitzbeinast, sowie der Sitzbeinhöcker. Etwa im 7. Jahre verbinden sich Schambein und Sitzbein mit einander, da- gegen sind die drei Stücke in der Pfanne bis zur Pubertätszeit durch einen Y förmigen Knorpel geschieden, in dem jedoch schon früher einer oder mehrere unregelmässige Ossificationspuncte entstehen. Accessorische Knochenkerne und Streifen entstehen zwischen dem 8. und 14. Jahre im Darmbeinkamme, im Höcker des Sitzbeines, sowie im Tuberculum pubis, die erst ums 20. Jahr mit den grössern Knochen verschmelzen. Knochen der untern Extremität. Hüftbein. Der Oberschenkel erhält seinen Diaphysenkern am Ende des 2. Monates und verknöchert mit seinem Mittelstücke bald ganz. Oberschenkel.

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Zitationshilfe: Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koelliker_entwicklungs_1861/240>, abgerufen am 23.11.2024.